Die Cote d’Azur und die Provence sind im Winter auch nicht wärmer als Grevenbroich oder Köln. Doch die Reisen von Angela und Georg Berg richten sich häufig nach der Erntezeit kulinarischer Spezialitäten. So haben sie sich Ende November 2021 auf den Weg nach Südfrankreich gemacht. Der Start der Trüffelsaison und das Ende der Olivenernte standen auf dem Reiseplan. Die Fahrt in den Süden unterbrachen die beiden für einen Zwischenstopp in Saint Chamond, der französischen Partnerstadt von Grevenbroich. Mit Hilfe von Sylvia Kuhn-Heusler, der der Vorsitzenden der Abteilung Frankreich im Partnerschaftsverein Grevenbroich, hatte Angela Berg Kontakt zu ihrem Pendant in Saint Chamond geknüpft. Michel Bezacier ist ehemaliger Deutschlehrer. Die Stadtführung durch Saint Chamond wurde zu einer Vorschau dessen, was nach zwei Jahren Pandemie den Freunden aus Grevenbroich noch nicht gezeigt werden konnte. An Christi Himmelfahrt 2022 soll es soweit sein. Die Partnerschaftsvereine in Grevenbroich und Saint Chamond sind in der Vorbereitung für den Besuch der Grevenbroicher.
„Wir haben auf unserem Rundgang viele Beispiele von Umwidmung und Neuerschließung gezeigt bekommen. Auch wenn es abgegriffen klingt, kann man von einer so oft zitierten Stadt im Wandel sprechen“, berichtet Angela Berg. So soll die Eglise Notre Dame, die größte Kirche mitten im Zentrum von Saint Chamond, im Sommer 2022 entweiht und fortan für kulturelle Zwecke genutzt werden. Nur wenige Gehminuten vom zentralen Place de la Liberté entfernt, beginnt das weitläufige Industriegelände der Stadt. Früher standen hier über dreißig Schlote. Geblieben sind drei und sie leuchten nun farbig in der Nacht. Die vorderen Hallen sind seit 2018 die Hall in One mit Geschäften, Büroräumen, Fitnessclub, einem Kino und einer Brasserie. Das mit Grünflächen und Spielplätzen angelegte Gelände drumherum nennt sich Novacierès und bedeutet „Neue Stahlindustrie“. Michel Bezacier zeigt auch das Ende des neuen alten Industriegeländes. Von einer modernen Fußgängerbrücke mit eingebauter Kinderrutsche hat man einen wunderbaren Blick auf den Gebirgszug Le Pilat im Departement Loire am Rand des französischen Zentralmassivs.
Die Grevenbroicher Reisejournalisten haben beobachtet, dass die Neuerfindung der Partnerstadt in der Altstadt noch keine Fortschritte gemacht hat. Wie auch in Grevenbroich machen Saint Chamond leerstehende Geschäfte zu schaffen. Die Pandemie hat das Ladensterben weiter forciert. Auch der Place de Grevenbroich hat schon bessere Zeiten gesehen. Jedoch erzeugte die Place de Grevenbroich mitten in Frankreich bei unserem Besuch im November ein wohliges Bewusstsein, in einem friedlichen Europa ohne Grenzen zu leben. Heute im Angesicht eines brutal geführten Krieges von Russland in der Ukraine, bekommt diese Wertschätzung noch einen höheren Stellenwert, so Angela Berg.
Einen gelungenen Wandel erkennt man im Schlossviertel von Saint Chamond. Anders als in Grevenbroich, gibt es in der französischen Partnerstadt kein Schloss mehr. Dafür aber einen Schlossberg mit alten Gebäuden und einer mittelalterlichen Kapelle. Michel Bezacier schildert, dass vor gut 15 Jahren viele der Gebäude verfallen waren. Dann hat die Stadt die Häuser für einen symbolischen Betrag Immigranten-Familien zur Verfügung gestellt. Die Auflage, diese in Stand zu setzen und zu erhalten, wurde erfüllt. „Ein gelungener Wandel“, findet Angela Berg, „denn beim Spaziergang über den Schlossberg läuft man durch belebte Gassen und kommt schnell mit den Anwohnern ins Gespräch.“
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