Wer in eine Großstadt reist, sucht nicht unbedingt einen Ort in der Natur als Übernachtungsgelegenheit. Eine Städtetour bietet trotzdem immer häufiger die Gelegenheit, an besonderen Orten zu übernachten. Ob in einem ehemaligen Kloster oder in einer restaurierten Industriebrache, durch eine Neuinszenierung von altem Bestand mit Modernität und einer Prise Luxus wird mancher Hotelaufenthalt so spannend, dass man eine Stadtbesichtigung fast vergisst.

Innovative Hotelkonzepte gibt es in fast jeder Stadt. Wen man sich auf einem Städtetrip mal abseits der Hotelketten einbucht, dann macht das Großstadtleben in gewagten Mustertapeten oder tiefvioletter Wandfarbe nebst mutigen Sitzmöbeln, etwas mit einem. Es bringt Inspiration für Zuhause und beflügelt die Vorstellungskraft über das, was auch in den eigenen vier Wänden geht. Ein Aufenthalte in einem Boutiquehotel oder einem abgefahrenen Konzept in alter Industriebrache bringt viel mehr Anregungen, als ein Besuch im Möbelgeschäft. Hotel Endsleigh in Devonshire wachgeküsst von Olga Polizzi oder ihr Hotel Tresanton in einem ehemaligen Yachtclub sowie das Graace Hotel in Luxemburg Stadt oder das Blow up Hall 50/50 in Posen sind Fundgruben für Gestaltungsideen.
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Fotos zu Stadthotel, Boutiquehotel, Kunst-Hotel
Wer eine Großstadt bereist sucht nicht unbedingt die Natur als besonderes Übernachtungsziel. Trotzdem bieten auch Städte immer häufiger die Gelegenheit an besonderen Orten zu übernachten. Ob ehemaliges Kloster oder Industriebrache, durch die geschickte Kombination von neu und alt und der Neuinszenierung von altem Bestand wird manches Hotel so spannend, dass man fast die Stadtbesichtigung vergisst.
Die Bar im Hotel Blow up 5050, Posen liegt im ehemaligen Getreidespeicher der Brauerei. Hier können Zigarrenliebhaber noch ungestört ihre Havanna glimmen lassen. Der Zigarrenqualm verliert sich bei dieser gigantischen Raumhöhe / © Foto: Georg Berg
Die Installation des kanadisch-mexikanischen Künstlers Rafael Lozano-Hemmer im Eingangsbericht zu den Hotelzimmern ist gleichzeitig Namensgeber von Blow up 5050 / © Foto: Georg Berg
Wunderschöne Industriekultur auf dem Gelände der Stary Brauerei in Posen. Hier kommen Handel, Kultur und Kunst zusammen. Die polnische Unternehmerin Grazyna Kulczyk hat die aufwändige Restaurierung finanziert. Die Kunstmäzenin ist die Eigentürmerin des Hotel Blow up 5050 / © Foto: Georg Berg
Die beeindruckende Eingangshalle von Hotel Blow up 5050, Posen. Polen. Als Gast möchte man sofort dem roten Teppich folgen. Er führt vorbei an zeitgenössicher Kunst wie Skulputen und Fotografien. Der Hotelgast wird direkt in die ebenfalls gigantische Hotelbar geführt / © Foto: Georg Berg
Die Hotelgäste werden Teil eines Kunst-Experiments. Angela Berg pixelt sich im Hotel Blow up 5050 in einer Installation von Rafael Lozano-Hemmer / © Foto: Georg Berg
Das Hotel Blow-up Hall 5050 liegt im Gebäude der alten Stary Brauerei in Posen / © Foto: Georg Berg
Hund und Hundebesitzer sind meist unzertrennlich. Daher gibt es im Hotel Tresanton eine Hunde-Bar. Das Restaurant serviert auch hier die Speisekarte. Die Einrichtung ist auch optisch sehr Hundefreund-freundlich / © Foto: Georg Berg
Der Salon in Hotel Endsleigh in Devonshire. Eigentümerin Olga Polizzi ist bekannt für ihren Einrichtungsstil. Den Fisch hat sie als Leitmotiv im ganzen Haus wiederkehrend platziert, denn der Fisch ist eine Referenz an die Vergangenheit des Hauses als Fischer-Logde / © Foto: Georg Berg
Alte Industrielampen beleuchten den Innenhof im Hotel Graace, Luxemburg City / © Foto: Georg Berg
Dekorations-Inspirationen findet man in einem Haus von Olga Polizzi in jeder Ecke. Hier Fenster mit Kaktus-Sammlung in Hotel Endsleigh in West Devon, England / © Foto: Georg Berg
Blick vom Arbeitsplatz in den Innenhof. Die Zimmer sind klein und überraschen mit einer sehr edlen, fast schon japanischen Schlichtheit / © Foto: Georg Berg
In das Dach der alten Industriehalle wurden Löcher geschweißt, Wendeltreppen gesetzt und Bäume gepflanzt / © Foto: Georg Berg
Auch beim Frühstück wird die FRISCHE großgeschrieben! Perfekter Start in den Tag am Meer / © Foto: Georg Berg
Auf den Dachterrassen im Hotel Graace gibt es Platz für Meetings, dem Frühstück oder einem Afterwork-Drink / © Foto: Georg Berg
Hotel Graace in Luxemburg Stadt. Neues Hotelkonzept in alter Industriehalle. Wo früher Stahl verarbeitet wurde, gibt es heute Hotelzimmer auf zwei Etagen und vier Dachterrassen mit Urban Gardening, einem Tee Shop und einem Foodtruck im Hof / © Foto: Georg Berg
Das alte Hallengerüst mit Stahlträgern und Verstrebungen wurde mit ganz neuem Leben gefüllt / © Foto: Georg Berg
Jeder Bogen ist ein Geschenk, sagt Mitinhaberin Kirstin Kleinkauf. Dieser Bogen, der den Eingangsbereich mit Bistro und Bar verbindet, ist ein besonderer Blickfang, an dem kein Gast achtlos vorbeigeht. Eine kleine Beobachtung am Rande: Beim Betreten der Bar interessieren sich die Männer mehr für die Statik des alten Steins, während die Frauen ihren Blick über die samtigen Sessel und funkelnden Lampen schweifen lassen / © Foto: Georg Berg
Schlicht und schön ein Doppelzimmer mit vielen Naturmaterialien. Im Zentrum das Premiumbett von Coco-Mat für maximal entspannten Schlaf / © Foto: Georg Berg
Viele Geheimnisse wurden während der Renovierungszeit gelüftet / © Foto: Georg Berg
Offene Küche im Restaurant des Hotel Renthof in Kassel / © Foto: Georg Berg
Inspirationsquelle Hotel
Olga Polizzi ist Interieur-Designerin und Design-Chefin der Rocco Forte Hotel Gruppe, die sie gemeinsam mit ihrem Bruder Rocco Forte aufgebaut hat. Hotel Endsleigh in Devonshire U.K. hat sie 2004 neues Leben eingehaucht. Die Jagdresidenz des Duke of Bedford war stark renovierungsbedürftig. Es gab keine Heizungsanlage und kein fließendes Wasser. Heute ist das Hotel ein Idyll in einem Märchenwald und jedes Zimmer und fast jeder Winkel im Haus überrascht mit kreativen Deko-Ideen. In Posen wird gleich ein ganzes Hotel zu einem interaktiven Kunstwerk. Das Blow up 5050 auf dem alten Werksgelände der Stary Brauerei. Die Inspiration für den Namen des Hotels stammt aus Michelangelo Antonioni Kultfilm Blowup von 1966. So nennt sich auch die gleichnamige Installation des mexikanisch-kanadischen Künstlers Rafael Lozano-Hemmer, der seine Werke auch in der Londoner Tate Modern und auf der Biennale in Venedig ausgestellt hat. Die Ziffer 5050 steht für mindestens 50 Prozent Kunstgenuss, die der Gast zusätzlich zu den üblichen Annehmlichkeiten in diesem Hotel erleben kann. Der Renthof in Kassel ist das älteste Gebäude der Stadt und seit dem Documenta-Jahr 2017 ist der Renthof ein Hotel mit 55 Zimmern. Der Charme der alten Mauern wird schon im Treppenhaus und in den Fluren versprüht. Was die Handwerker zuerst verflucht haben wird später ihr ganzer Stolz. Rechte Winkel sind die Ausnahme. Alles ist hier schief und krumm. Maßanfertigung, statt Massenware sind gefordert. Das 300 Jahre alte spätbarocke Treppenhaus wird bewusst in der vorgefundenen Schiefheit erhalten. Es knarrt freundlich und auf den Absätzen kann man Halt machen und sich die Fassadenschichten der vergangenen Jahrhunderte anschauen. Kleine Einblicke aus Zeiten der Großbaustelle, bei der jeder Schritt auch mit der Denkmalbehörde abgestimmt wurde.