Ein Streifzug zum Internationalen Tag des Denkmals am 18. April, an dem weltweit das Augenmerk auf die Denkmäler dieser Welt gelegt wird.
Wir begegnen ihnen besonders häufig in Städten. Sie sind Ausdruck ihrer Zeit. Mahnmale der Geschichte. In Stein gemeißelte Glorifizierung oder Ausdruck einer mühsam erkämpften Erinnerungskultur. Manche sind über die Zeit zum Kunstwerk erhoben worden, andere haben als Kunstwerk begonnen und wurden vom Denkanstoss zum Denkmal. Wieder andere wurden von der Natur erschaffen und werden vom Menschen als Denkmal verehrt. Gemeinsam ist allen Denkmalen dieser Welt ihr Beitrag zur Bildung. Ohne sie würden wir alle ein bisschen ungebildeter von einer Reise zurückkehren. Es gibt also genug Gründe anlässlich des Internationalen Tags des Denkmals, der jedes Jahr am 18. April begangen wird, eine kleine Auswahl zusammenzustellen.

Kunst und Denkmal in Kassel
Im Jahr der documenta fifteen kommt man an Kassel auf keinen Fall vorbei. Denn Kassel ist gespickt mit Kunstwerken, die zum Denkmal wurden. Alle fünf Jahre im Rahmen der documenta wird die Stadt zu einer großen Bühne zeitgenössischer Kunst und arbeitet dabei auch mit den vorhandenen Denkmälern. Sie werden verhüllt, stoßen Rauchsignale aus oder bekommen einen Tempel an die Seite gestellt. Dies alles ist passiert auf der letzten documenta 2017. Über die documenta fifteen wird 2022 noch zu berichten sein. Nur soviel, Lumbung, die indonesische Reisscheune, wird eine Rolle spielen.

Hohe Denkmaldichte in der Stadt
In den Städten laufen wir an vielen Denkmälern oft vorbei. Ihre Dichte ist einfach zu hoch. Würde man sie alle verstehen wollen und Hintergründe erkunden, käme man in vielen Städten gar nicht vom Fleck. Bamberg ist so ein Fall. Wunderschönes Flächendenkmal, reiches Weltkulturerbe, schöne Altstadt, verlockende Gasthöfe und Restaurants. Das soll jetzt nicht bedeuten, dass man eine Stadt mit viel Geschichtspotential meiden soll, man muss nur eine Wahl treffen. In Bamberg haben wir uns statt mit Barock, mit Bier beschäftigt. Allein in der Innenstadt gibt es 13 Brauereien und 50 verschiedenen Biersorten. Zum Weltkulturerbe gehört in Bamberg nicht nur die Altstadt, sondern auch die Gärtnerstadt. Bamberger Familien bewirtschaften seit Jahrhunderten historische Anbauflächen mitten im Stadtgebiet. Ein ganz besonderes Denkmal.

Denkmal auf dem Land – mystische Orte
Auf dem Land ist die Wahrnehmung von Denkmälern eine andere. Liegt ein Denkmal auf einem Hügel, steht es an einer Klippe, am Ende eines Sees oder mitten auf einer Schafsweide, passiert oft das Gegenteil. Man wird regelrecht angezogen von diesen Überresten der Vergangenheit. Hier Beispiele aus den oft so mystisch wirkenden Ländern Schottland und Irland.

Naturdenkmäler
Dann gibt es die Denkmäler, die die Natur geschaffen hat. Manche von ihnen erreichen den Status einer Gottheit. So zum Beispiel der Berg Fuji in Japan. In der Stadt Fujinomiya steht sogar das Mount Fuji World Heritage Centre. Die Stadt liegt am Fuße des Mount Fuji in der Präfektur Shizuoka. Fujinomiya ist die Stadt, die am nächsten am Helligen Berg Japans liegt. Nur in einem kurzen Zeitfenster in den Sommermonaten ist es möglich, auf den 3.776 Meter hohen und heiligen Berg Japans zu steigen. in allen anderen Monaten bleibt ein Besuch im Museum.

Die Felsenfestung Sigiriya in Sri Lanka ist ein UNESCO-Weltkulturdenkmal. Wenn man die am Aufstieg auf den Megalithen liegenden historischen Graffiti richtig interpretiert, handelt es sich wohl um eine der weltweit ältesten Touristenattraktionen. Nach einem steilen und recht mühevollen Aufstieg wird man mit einem atemberaubenden Blick hinab von der Felsenfestung über die Reisfelder bis hin zu einem Gebirgszug belohnt
Jeder ist ein Denkmal oder das satirische ICH
Zu guter Letzt nochmal ein Blick nach Kassel. Der Sockel aus rotem Sandstein, auf dem in Versalien ICH steht, wurde vom Kasseler Steinbildhauer Siegfried Böttcher nach den Plänen des Satirikers Hans Traxler angefertigt. Das ICH-Denkmal ist eine Einladung an jede und jeden, sich zu erheben und einzigartig zu fühlen. Leider gibt es immer mehr Menschen, die einen solchen Sockel stets im Kopf tragen und an ihrer Einzigartigkeit nicht den geringsten Zweifel hegen. Die Selfie-Queen im Hintergrund des Fotos scheint zu dieser gar nicht mehr so seltenen Spezies zu gehören.

Material
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Napoléonsknäppchen in Luxemburg. Denkmal an einem Aussichtspunkt mit einem zu Ehren Napoleons gepflanzten Baum / © Foto: Georg Berg
Monumentales Denkmal für Ismail Somoni in der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe. Auch der Somoni, die Währung Tadschikistans, ist nach dem Feldherrn benannt / © Foto: Georg Berg
Schottland, Glenfinnan, Loch Shiel. Hier steht das Denkmal von Bonnie Prince Charlie, der 1745 an dieser Stelle den zweiten Jakobitenaufstand ausrief. Dieser Kampf um die Unabhängigkeit von England wurde bereits 1746 in der Schlacht von Culloden niedergeschlagen / © Foto: Georg Berg
Kriegerdenkmal in Grevenbroich / © Foto: Georg Berg
Geführter Gruppenrundgang über den Friedhof Père-Lachaise in Paris/ © Foto: Georg Berg
Ein Steinkreis nahe Glengorm Castle auf der Isle of Mull in Schottland. Nicht mehr als ein paar aufrecht stehender Steine auf einer Wiese. Aber ihre Anordnung lässt erahnen, dies ist ein besonderer Ort / © Foto: Georg Berg
Die frisch asphaltierten Straßen sind ein Kontrast zu den verfallenen Fassaden in Varoscha, Nordzypern / © Foto: Georg Berg
Kopftuchträgerinnen entspannen vor der Ganymed Skulptur auf der Bürkliterrasse in Zürich / © Foto: Georg Berg
Ganymed-Skulptur an der Bürkliterrasse in Zürich, Schweiz / © Foto: Georg Berg
Giacometti Halle im Waisenhaus-Gebäude Zürich, in dem die städtische Polizeiwache untergebracht ist / © Foto: Georg Berg
Bronze-Statue eines Tennisspielers im Park von Dobrich in Bulgarien / © Foto: Georg Berg
Standbild von Generaal De Wet auf dem Otterlose Zand im Nationalpark De Hoge Veluwe / © Foto: Georg Berg
Politische Wandbilder in Londonderry, Nord Irland / © Foto: Georg Berg
Politische Wandbilder in Belfast, Nord Irland / © Foto: Georg Berg
Atemberaubender Blick von der Felsenfestung Sigiriya über Reisfelder und in der Ferne liegende Gebirgszüge / © Foto: Georg Berg