Reisen nach Japan wieder möglich

Touristen sind in Japan wieder willkommen. Alle Einreisebeschränkungen wurden aufgehoben. 2023 könnte für Japanreisende besonders interessant sein, denn die Zahl der Touristen im Land steigt nur langsam und die japanische Währung schwächelt. Wie das Land nach der Corona-Pandemie tickt und Tipps für die Reisevorbereitungen.

Gruppenfoto vor dem Japanischen Kaiserpalast / © Foto: Georg Berg
Gruppenfoto vor dem Japanischen Kaiserpalast im September 2019 / © Foto: Georg Berg

Earlybird oder die Ruhe vor dem Sturm

Seit dem 11. Oktober 2022 ist Japan wieder für Touristen geöffnet. Auch die zuletzt noch für den Individualtourismus geltenden Einreisebeschränkungen sind aufgehoben. Besucherinnen und Besucher aus Deutschland, Österreich und der Schweiz benötigen kein Visum mehr. Ein Aufenthalt von 90 Tagen ist somit wieder für jede Art der Japanreise möglich. Dies ist eine gute Nachricht für alle Reisenden, die während der Pandemie eine vorgebuchte Reise unter Umständen mehrfach verschieben mussten. Auch für alle, die sich neu für Japan als Fernreiseziel interessieren, dürfte 2023 ein gutes Jahr für eine Reise sein, denn die Besucherzahlen haben noch lange nicht das Niveau von 2019 mit über 30 Millionen Touristen erreicht. Die Zahl der Besucher steigt nur zaghaft. Touristen aus China bleiben aufgrund der Non-Covid-Strategie des Landes weiterhin aus. Allerdings begünstigt ein schwacher Yen Touristen aus dem Euroraum. Bis 2025 möchte Japan wieder auf das Niveau von 2019 kommen. Großereignisse wie die Weltausstellung in Osaka und die Leichtathletikweltmeisterschaft in Tokio 2025 sollen dazu beitragen.

Eine Maske der anderen Art: Ein Kimono-tragendes Paar in Tokio, Japan vor der Pandemie / © Foto: Georg Berg
Eine Maske der anderen Art. Kimono-tragendes Paar in Tokio, Japan vor der Pandemie / © Foto: Georg Berg

Japan und Corona

Die große Angst vor dem Virus ist auch in Japan überwunden. Geschäfte haben keine eingeschränkten Öffnungszeiten mehr, Touristen dürfen wieder ins Land und auf den Straßen von Tokio, an Bahnhöfen und in der U-Bahn herrscht wieder reges Treiben. Doch in der Hotellobby, am Eingang zum Restaurant und selbst im Eingangsbereich der großen Kaufhäuser stehen noch Wärmebildkameras, um die Körpertemperatur zu checken. Spender zur Handdesinfektion und Einweghandschuhe am Buffet sind ebenfalls noch allgegenwärtig. Vor allem der Pandemie-Begleiter schlechthin, die Maske, hat nichts vom Stellenwert verloren. Während es die Menschen in Europa und Amerika kaum erwarten konnten, dass die Maskenpflicht abgeschafft wird, trägt man sie in Japan konsequent und das bedeutet leider auch im Freien.

Maske und Handdesinfketion sind beim Eintritt in ein Restaurant in Japan auch 2022 noch Pflicht / © Foto: Georg Berg
Maske und Handdesinfketion sind beim Eintritt in ein Restaurant in Japan auch 2022 noch Pflicht / © Foto: Angela Berg

Japanische Experten gaben zwar im Frühjahr 2022 Entwarnung, dass das Tragen von Masken im Freien nicht mehr nötig sei, aber ihrem Rat folgen will niemand. Die Regierung hält sich ebenfalls bedeckt. Und so trägt man an einem Montag morgen im November 2022 bei einem Spaziergang durch die menschenleeren Gärten des Kaiserpalastes eben Maske und wundert sich. Dies mag in Japans Kollektivgesellschaft an den fest verankerten Werten wie Respekt und Rücksichtnahme liegen. Ängste und Sorgen der Anderen werden ernst genommen. Auch wenn niemand weiß, wie groß die Gruppe derer mit Angst vor Ansteckung im Freien noch ist. Vermutlich würde erst ein von der Regierung verhängtes Maskenverbot im Freien Wirkung zeigen. Solange gilt auch für Touristen, die Gepflogenheiten im Land zu respektieren.

Toilettenhaus im Garten des Kaiserpalastes in Tokio. Hier gilt auch Ende 2022 noch eine Maskenpflicht. / © Foto: Georg Berg
Toilettenhaus im Garten des Kaiserpalastes in Tokio. Hier gilt auch Ende 2022 noch eine Maskenpflicht. / © Foto: Angela Berg

Vor der Einreise – Geduld aufbringen für VisitJapanWeb

Für die Einreise ist noch ein Nachweis über drei Corona-Impfungen oder ein negativer PCR-Test (nicht älter als 72 Stunden vor Abflug) erforderlich. Seit November 2022 gibt es dafür ein Portal namens Visit Japan Web. Hier lassen sich die eigenen Reisedokumente schon vor der Abreise auf ihre Gültigkeit prüfen. Wenn alles passt, erhält man am Ende der Prozedur QR Codes, mit denen man bei der Einreise in Japan am Flughafen eine Fast Track Lane nutzen kann. Bevor man mit dem etwas umständlichen Dokumentencheck beginnt, sollten die folgenden Unterlagen bereit liegen: gültiger Reisepass, erste Hoteladresse in Japan, Scan aller Impfzertifikate. Wer schon vier Impfungen hat, sollte alle vier Dokumente in einer Datei scannen. In den Online-Formularen werden bislang nur drei Impfungen abgefragt. Sollte das Gütligkeitsdatum der dritten Impfung bereits abgelaufen sein, dann das Datum der vierten Impfung angeben. Etwas problematisch und auch zeitaufwändig waren die vielen Versuche, den Reisepass hochzuladen. Ob der Scan oder das Foto akzeptiert werden, erfährt man einige Minuten nach dem Hochladen per E-Mail. Falls es nicht gelingt, gibt es auch die Möglichkeit das Hochladen des Reisepasses zu überspringen und mit den Impfzertifikaten fortzusetzen. Wenn diese akzeptiert wurden, dann erhält man eine entsprechende Mail und der vorab generierte QR-Code färbt sich blau. Diesen unbedingt als Screenshot sichern, denn am Flughafen in Japan hat man ggfs noch kein Internet. Auch die Einreisekarte (Disembarkation Card) und die Zollerklärung (Customs Declaration) sind über VisitJapanWeb vorab zu erledigen und man erhält am Ende der Anmeldung weitere QR-Codes.

Flughafen Osaka. Reisende, die ihre Impfzertifikate nicht vorab gecheckt haben und nicht über einen QR Code verfügen, werden vor der Paßkontrolle zum Ausfüllen von Formularen herausgewunken. © Foto: Angela Berg

Fazit zum Test von VisitJapanWeb

Es ist definitiv beruhigend, wenn man vor Antritt der Reise weiß, dass die Einreiseunterlagen akzeptiert werden. Alles in allem hat dies aber mehrere Stunden Zeit in Anspruch genommen. Auch ist (Stand Dezember 2022) das Reiseaufkommen in Japan noch lange nicht auf dem Niveau vor Pandemiezeiten. Lange Schlangen an den Kontrollstellen gibt es noch nicht. Im Praxistest verkehrte sich die vermeintliche Fast Track Lane sogar ins Gegenteil und Reisende mit einer online ausgefüllten Zolldeklaration mussten dreimal solange warten, wie Reisenden, die eine Karte vor Ort ausfüllten.

Flugzeug der taiwanesischen Airline Eva Air im Hello Kitty Design. © Photo Eva Air
Flugzeug der taiwanesischen Airline Eva Air im Hello Kitty Design. © Eva Air

Neue Flugverbindung von EVA Air

Seit dem 5. November 2022 fliegt die taiwanesische Airline EVA Air viermal in der Woche nonstop von München nach Taipeh. Von dort bringt EVA Air, die Mitglied der Star Alliance ist und in Sachen Sicherheit immer wieder Bestnoten bekommt, Reisende weiter in sieben japanische Städte nach Tokio, Okinawa, Fukuoka, Osaka, Sapporo, Sendai und Komatsu. Japanreisende können so mit einem Gabelflug die Megacity Tokio nur einmal ansteuern und mit dem Hin- oder Rückflug direkt in eine andere Region Japans reisen. Dies spart Inlandsflüge, denn innerhalb Japans kommt man mit dem hervorragende Bahnnetz und dem berühmten Schnellzug Shinkansen in fast jeden Winkel des Inselstaats. Economy-Kunden dürfen bei EVA AIR kostenlos zweimal 23 Kilo Gepäck einchecken, das ist für Sportler interessant, die das eigene Fahrrad oder andere Sportgeräte mitnehmen möchten. Mit nur einem Stopp in Taipeh kommen Passagiere über dieses Drehkreuz zu einer Vielzahl weiterer Ziele in Asien mit guten Umsteigeverbindungen zu Destinationen in Thailand, Kambodscha, Singapur, Malaysia, Vietnam, Indonesien oder auf die Philippinen. Buchung und Information EVA Air.

Bezahlen in Japan

So technikverliebt das Land auch ist, beim Thema Geld kommt man an vielen Orten nur mit Bargeld weiter. Gerade abseits der gängigen Reiserouten zählt in Restaurants und Geschäften nur Bares. Dieses lässt sich mit der Kreditkarte einfach in den ATM’s der allgegenwärtigen Minimärkte wie 7-Eleven, Lawson oder Family Mart abheben.

ATM in einem 7-Eleven Convenience-Store. Hier lässt sich mit der Kreditkarte unkompliziert Bargeld abheben. © Foto: Angela Berg

Internet

Freies Wi-Fi gibt es in Japan an vielen öffentlichen Orten wie Flughäfen, Bahnhöfen und in den Hotels. Die sicherste Möglichkeit für garantierten Wi-Fi-Empfang in ganz Japan ist aber das Ausleihen eines persönlichen Hotspots oder Pocket Wi-Fi -Geräts, sobald man im Land angekommen ist. Verleihstationen findet man an allen großen Flughäfen. Alternativ kann das Gerät auch vorab über das Internet reserviert und ins Hotel geliefert werden.

Portable Wi-Fi Set für eine indivduelle Internetverbindung unterwegs. Wif-Fi Sets verschiedener Anbieter können an japanischen Flughäfen gemietet werden. / © Foto: Georg Berg
Portable Wi-Fi Set für eine indivduelle Internetverbindung unterwegs. Wif-Fi Sets verschiedener Anbieter können an japanischen Flughäfen gemietet werden. / © Foto: Angela Berg

Weiterführende Informationen zur Vorbereitung auf eine Japanreise bietet die deutsche Niederlassung von JNTO – Japan National Tourism Organisation in Frankfurt.

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Die Recherche fand auf einer von JNTO organisieren Pressereise statt.

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Permalink der Originalversion: https://tellerrandstories.de/japan-reisen-tipps
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