In einer der geografisch bemerkenswertesten Landschaften Frankreichs und im Herzen des Departements Hérault liegt der mittelalterliche Ort Mourèze. Die Gemeinde mit ihren 200 Einwohnern ist Anziehungspunkt für viele Besucher, die sich vor allem für Wanderungen in der reizvollen Landschaft interessieren. Nicht weit vom Mittelmeer kann man einen ganzen Tag in wohltuendem Klima zwischen Kalksteinsäulen in den sonderbarsten Formen verbringen.
Schon im 10. Jahrhundert konnte man vom Roc Castel (Schlossfelsen) aus nicht nur die Grenze zwischen den benachbarten Städtel Lodève und Beziers überwachen, sondern auch die ehemalige Straße, die das Flussbecken des Hérault mit den Höhen des Orb verband.
Cirque de Mourèze
Der dolomitische Talkessel ist von Naturgewalten geformt worden und geprägt durch ein Labyrinth von mehr als 70 eigenwillig geformten Felsstatuen. Die weicheren Gesteinsteile sind durch Erosion herausgewaschen worden und nur die härteren Dolomitsegmente sind übrig geblieben. Beim Betrachten dieser natürlichen Skulpturen beschleicht einen allerdings der Verdacht, dass frühere Generationen ein wenig Hand angelegt haben könnten. Auch die phantasievollen Namen der Steinsäulen wie Totenkopf, Sphinx oder Quasimodo deuten darauf hin.
Im Ort: ausdrucksstarke Skulpturen aus der Natur
In Mourèze hat der Künstler Emmanuel Cometto sein Atelier, das er Atmosterre nennt. Mehrere Arbeiten aus Treibholz stehen an verschiedenen Stellen der Gemeinde. Besonders ausdrucksstark das Kreuz vor der Kirche Sainte Marie. Cometto sagt von sich, dass er die Formen der verwitterten Hölzer so lange betrachtet, bis sie ihre Bestimmung gefunden haben. Da er das Treibholz nicht weiter bearbeitet, sondern in seiner durch die Natur abgeschliffenen Form belässt, ist es hart und sehr haltbar.