Thawale Lodge in Majete

Die Thawale Lodge liegt im Majete Wildlife Reserve, dem ersten Schutzgebiet, das 2003 unter das Management von African Parks gestellt wurde. Seitdem ist Majete eine malawische Erfolgsgeschichte für den Naturschutz und die Menschen in der Region. Ein Aufenthalt in der Thawale Lodge ist ein besonderes Erlebnis. In den Chalets ist man den Tieren auch nachts ganz nah. Man möchte gar nicht einschlafen, so spannend und fremd sind die Tiergeräusche, die mühelos durch Moskitonetz und Zeltplane dringen. Unüberhörbar ist das Brüllen der Löwinnen, die nachts auf der Jagd sind. Wer das verschläft, ist selbst schuld und wird spätestens am nächsten Morgen vom Geschrei der Affen geweckt. Zum Frühstück treffen sich die Gäste im zentralen Gebäude der Lodge, dem schilfgedeckten Restaurant. Die Thawale Lodge ist im Besitz des Parks und somit fließen alle Einnahmen der Game Drive Lodge zurück in den Naturschutz, in Community-Projekte und in die Gehälter der Lodge-Mitarbeiter.

Lagerfeuer auf der Lapa der Thawale Lodge im Majete Wildllife Reserve / © Foto: Georg Berg
Lagerfeuer auf der Lapa der Thawale Lodge im Majete Wildllife Reserve. Restaurant, Treffpunkt vor Ausflügen und Ort für Tierbeobachtungen in einem / © Foto: Georg Berg

Viele Jahre lang war der Park ein von Wilderern geplündertes Gebiet. Die Wende kam 2003 mit einer Public Private Partnership zwischen African Parks und dem Malawi Government Department of National Parks and Wildlife (DNPW). Im August 2023 feiert African Parks 20 Jahre Parkmanagement in Malawi. Das Majete Wildtierreservat wurde von African Parks zu neuem Leben erweckt. Als die NGO das Reservat übernahm, war der bereits 1955 gegründete Park weitgehend leer gejagt. Außer ein paar Antilopen gab es keine Wildtiere mehr, und viele Jahre lang hatte sich kein einziger Tourist blicken lassen. Keine guten Voraussetzungen, weder für den Artenschutz noch für die Menschen in den Dörfern rund um Majete.

Elefantenherde mit Jungtieren an einer künstlichen Wasserstelle am Restaurant der Thawale Lodge / © Foto: Georg Berg
Elefantenherde mit Jungtieren an einer künstlichen Wasserstelle am Restaurant der Thawale Lodge / © Foto: Georg Berg

Zwanzig Jahre später ist das Majete Wildlife Reserve ein Vorzeigeprojekt in Malawi und die Thawale Lodge ein attraktiver Ort für Besucher, um das Leben der Wildtiere aus nächster Nähe zu beobachten. Nach der erfolgreichen Wiederansiedlung der Wildtiere war das Majete Wildlife Reserve lange Zeit der einzige Ort in Malawi, an dem die Big Five gesichtet werden konnten. Die Thawale Lodge liegt inmitten dieses wiedererstandenen Tierwunderlandes. Das Camp ist nicht eingezäunt, so dass die Tiere des Majete Wildlife Reserve Tag und Nacht hindurchstreifen.Thawale bedeutet in der Landessprache Chichewa natürliche Pfanne, die sich nach der Regenzeit mit Wasser füllt.

Zelt-Chalets, Thawale Lodge, Majete Wilflife Reserve / © Foto: Georg Berg
Zelt-Chalets, Thawale Lodge, Majete Wilflife Reserve / © Foto: Georg Berg

Zelt-Chalets und Familienunterkunft

Das Majete Wildlife Reserve liegt etwa 70 Kilometer von Malawis zweitgrößter Stadt Blantyre entfernt. Der Park hat sich zu einem beliebten Ausflugs- und Urlaubsziel für Einheimische und Expats entwickelt. In den Monaten April und Mai, unmittelbar nach dem Ende der Regenzeit, ist der Park üppig grün, ab Juli überwiegen Brauntöne. Wald und Busch werden lichter und die Tierbeobachtung wird einfacher. Das Naturschutzmodell der Thawale Lodge: 100 Prozent der Einnahmen fließen direkt in das Reservat und die umliegenden Gemeinden zurück. Auf dem Gelände der Thawale Lodge gibt es acht Zeltchalets und zwei Familienchalets mit zwei Schlafzimmern mit eigenem Bad, einem Wohnzimmer und einer Veranda. Von allen Unterkünften aus kann man schon am frühen Morgen das Treiben der Baboons verfolgen, die laut kreischend zwischen den Büschen und Bäumen herumturnen. Auch Elefanten lassen sich immer wieder blicken. Nachts hört man nicht selten jagende Löwen laut brüllen. Ihre Rufe sind so eindringlich, dass man sie in der Magengrube spürt. Nur durch eine Hauswand von ihnen getrennt, sind dies wunderbare Naturerlebnisse im malawischen Busch.

Badezimmer mit Blick in das Buschland im Majete Wildlife Reserve, Thawale Lodge / © Foto: Georg Berg
Badezimmer mit Blick in das Buschland im Majete Wildlife Reserve, Thawale Lodge. Im Schatten des Hauses döst auch gerne mal ein Löwe / © Foto: Georg Berg

Lapa mit Wasserstelle und Tierprozession

Zum Frühstück, Lunch und Dinner treffen sich die Gäste auf einem zentralen Essbereich mit einer Open-Air-Bar. Von der Restaurant-LapaPavillon mit Reetdach aus blickt man in eine gut einsehbare Fläche mit hohen Bäumen. Direkt an der Terrasse wurde eine Wasserstelle angelegt. Sie lockt viele Tiere an, darunter ganze Elefantenherden, aber auch Löwen, Antilopen, Wildhunde und Warzenschweine. Ganz in der Nähe der Lapa befindet sich auch ein Aussichtpunkt zur Vogelbeobachtung. Wenn es im afrikanischen Sommer richtig heiß wird, dann gibt es für die Gäste der Thawale Lodge einen Natur-Pool. Das Poolgelände ist im Gegensatz zum restlichen Areal eingezäunt, so dass man sich diese Wasserstelle nur mit den in Malawi heimischen Buntbarschen teilen muss.

Poolanlage Thawale Lodge. Der Naturteich für die Lodge Gäste ist eingezäunt, während das übrige Gelände nicht durch Zäune vom Majete Wildlife Reserve getrennt ist / © Foto: Georg Berg
Poolanlage Thawale Lodge. Der Naturteich für die Lodge Gäste ist eingezäunt, während das übrige Gelände nicht durch Zäune vom Majete Wildlife Reserve getrennt ist / © Foto: Georg Berg

Game Drive im Majete Wildlife Reserve

Die Tierbeobachtung im Majete Wildlife Reserve ist sehr gut. Insbesondere in den letzten Jahren gab es große Fortschritte bei der Stabilisierung der Gepardenpopulation. So wurden 2021 drei Männchen aus Südafrika umgesiedelt und die ersten Geparden im Park geboren. Nach 60 Jahren Abwesenheit wurden Afrikanische Wildhunde erfolgreich wieder angesiedelt. Auch die Löwenpopulation im Majete Reservat entwickelt sich sehr gut. Schon 14 Löwen tragen ein Funkhalsband, so dass ihr Verhalten und ihre Bewegungsmuster in der Gruppe verfolgt werden können.

Tierärztin Dagmar Mayer engagiert sich im Majete Wildlife Reserve und betreut die medizinische Versorgung von Wildtieren / © Foto: Georg Berg
Tierärztin Dagmar Mayer engagiert sich im Majete Wildlife Reserve und betreut die medizinische Versorgung von Wildtieren / © Foto: Georg Berg

Auf den Game Drives im Majete Wildlife Reserve erfährt man viel über das Monitoring im Park. Löwen können zum Beispiel anhand des Punktmusters ihrer Barthaare eindeutig identifiziert werden. Durch Fotoauswertung und Vergleich der so genannten Whisker Spot Pattern konnten bereits über 30 Löwen eindeutig identifiziert werden. 2023 feiert das Majete Wildlife Reserve das 20-jährige Jubiläum der Zusammenarbeit zwischen African Parks und dem Malawi Government Department of National Parks and Wildlife (DNPW). Einer der größten Erfolge ist sicherlich die seit 2003 gestoppte Wilderei von Nashörnern, Elefanten und anderen besonders bedrohten Tierarten. Die Förderung und Entwicklung der angrenzenden Dorfgemeinschaften ist ein weiterer Schwerpunkt des erfolgreichen Parkmanagements. Parkmanager John Adendorff über den Umgang mit Wilderern, die Kommunikation mit den Dorfgemeinschaften und der gefährlichen Arbeit der Ranger.

Chamäleon gesichtet auf einem Game Drive bei Nacht im Majete Wildlife Reserve, Malawi / © Foto: Georg Berg
Chamäleon gesichtet auf einem Game Drive bei Nacht im Majete Wildlife Reserve, Malawi / © Foto: Georg Berg

Malawi als Reiseziel in Afrika

Der Binnenstaat Malawi in Südostafrika, der sich auch das Warme Herz Afrika’s nennt, gilt noch als Geheimtipp für Afrika-Reisende. Im regionalen Vergleich ist Malawi ein sicheres und friedliches Land. Das Land wird landschaftlich geprägt vom Malawisee, dem zehntgrößten See der Welt. In den insgesamt fünf Nationalparks wird seit einigen Jahren ein erfolgreiches Tiermanagement betrieben und die Artenvielfalt hat enorm zugenommen. Gleichwohl leidet die Bevölkerung Malawis unter Armut. Ein kontrolliert wachsender Tourismus schafft auch im ländlichen Raum Einkommensmöglichkeiten und verbessert die Lebensgrundlage von Familien. Einen Beitrag zur Schaffung von Arbeitsplätzen leisten auch die Parks und Wildlife Reserves im Land. Es lohnt sich bei einem Besuch in einem der Nationalparks auch auf die Vielfalt und Kreativität der Community-Projekte zu schauen. Der Liwonde Nationalpark und das Majete Wildlife Reserve stehen seit vielen Jahren unter den Verwaltung von African Parks. Die Thawale Lodge bietet Unterkünfte mitten im Park. Mehr Informationen über African Parks und das Majete Wildlife Reserve. Für die Planung einer Reise nach Malawi hilft auch die Webseite Tourismus in Malawi. Die Übersicht aller Tellerrand-Stories über Malawi, gibt es auf der Länderseite Malawi

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Die Recherchereise wurde in Malawi vom Ministerium für Tourismus unterstützt

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Permalink der Originalversion: https://tellerrandstories.de/thawale-lodge-majete
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