Gelderland ist die größte Provinz der Niederlande und hat keinen Kilometer Strand. Trotzdem bietet Gelderland jede Menge Freizeitattraktionen. Die größte Attraktion dieser Region liegt vielleicht in ihrer guten Erreichbarkeit. Anders als die Sandstrände von Zeeland, sind es bis in den Nationalpark Hoge Veluwe nicht mehr als 100 Kilometer, zum Beispiel bei Anreise aus dem Ruhrgebiet in NRW. Ideal für Kurztrips und Wochenendausflüge, die sich beliebig mit Kultur, Natur und Kulinarik füllen lassen.
Im kleinen Ort Otterlo gibt es einen von insgesamt drei Eingängen in den Nationalpark Hoge Veluwe. Der Park zählt zum Kulturerbe der Niederlande. Die Landschaft ist abwechslungsreich. Wald, Moorland, Heide und Wanderdünen erstrecken sich über 5.000 Hektar. Über das ganze Jahr können Besucher mit weißen Fahrrädern, die an allen drei Parkeingängen stehen, durch das weitläufige Gelände fahren. Die Fahrräder sind im Parkeintritt enthalten. Wer lieber mit dem Auto durch den Park fährt, zahlt einen höheren Eintritt und darf die wenigen Hauptrouten nicht verlassen. Per Rad ist das Wegenetz größer. Auch Wandern ist möglich. Auf dem Gelände der Hoge Veluwe verteilt liegen drei Restaurants, so dass man Stopps beim Erkunden des Nationalparks einplanen kann.
Der Nationalpark Hoge Veluwe hat nicht nur viel Natur, sondern auch Kunst von Weltrang zu bieten. Das international viel beachtete Kröller-Müller Museum liegt in der Hoge Veluwe. Das Museum beherbergt die weltweit zweitgrößte Sammlung mit Werken von Vincent van Gogh. Darüber hinaus gehören Spitzenexponate moderner Meister wie Claude Monet, Georges Seurat, Pablo Picasso und Piet Mondriaan zur Sammlung. Der weitläufige Park zeigt eine der größten Skulpturen-Sammlungen Europas.
Das Kröller-Müller-Museum ist das Lebenswerk von Helene Kröller-Müller. Zwischen 1907 und 1922 kaufte die Mäzenin über 11.000 Kunstwerke. 1938 wurde das Museum, dessen Entwurf von Henry van de Velde stammt, eröffnet. Für den Eintritt in das Museum brauchen Besucher immer auch ein Ticket für den Nationalpark. Natur und Kunst lassen sich in Otterlo auf ganz kurzen Wegen miteinander verbinden. Als Unterkunft ist das 4-Sternehotel de Sterrenberg ein idealer Ausgangspunkt.
Das Hotel de Sterrenberg liegt nur 600 Meter vom Eingang des Nationalparks Hoge Veluwe entfernt. Zum Hotel gehört das Restaurant Cèpes. Es ist seit 2018 mit einem Bib Gourmand des Guide Michelin ausgezeichnet. Die Küche von Chefkoch Robert Hartelmann arbeitet wo immer möglich mit lokalen und regionalen Produkten. Das gilt auch für die Wildgerichte. Die Tiere stammen meistens aus dem weitläufigen Gelände der Hoge Veluwe.
Der erste Gang ist ein leichter Starter, der sowohl farblich als auch geschmacklich gute Laune macht. Die arktische Äsche mit einem Buttermilch-Dill Öl benetzt, kontrastiert mit der Frische von Apfel, Rettich und Gurke. Hierzu empfiehlt Karolien Som, Sommeliere im Restaurant Cèpes, einen Wein aus dem Alentejo. Eine aufregende Assemblage frisch-krautig mit einer leichten Bitternote im Abgang aus den Reben Arinto, Viohsino und Torentes.
Wildente, geschossen im Nationalpark Hoge Veluwe. Serviert mit einer Portweinsauce mit Polenta. Das Maisbällchen ist gefüllt mit Confis aus Entenbein. Dazu ein Püree aus frischem Mais, das wunderbar harmoniert mit der gehaltvollen Sauce.
Zu dem Wildgang kombiniert Sommeliere Karolien Som einen Bordeaux der Winzergemeinchaft Nous les Vignerons de Buzet. Le Petit Baron ist ein Biowein südlich von Bordeaux mit beerigen Noten. Ein Teil des Verkaufserlös fließt in ein Schutzprojekt für Eulen. Das macht den Petit Baron in gewisser Weise doppelt biologisch und ist eine schön annoncierte Weingeschichte im Rahmen des Mehrgang-Menüs im Restaurant Cèpes.
Das Restaurant Cèpes im Hotel de Sterrenberg in Otterlo bietet sowohl für Hausgäste als auch für reine Restaurantbesucher ein Vier-Gang-Überraschungsmenü. Auf Wunsch mit einer lohnenswerten und informativen Weinbegleitung.
Mehr über die Provinz Gelderland in der Reportage Zwischen Wald, Hanse und Herrenhaus mit Eindrücken aus dem Nationalpark Hoge Veluwe, dem Kröller-Müller Museum, Schloss Ruurlo, den Hansestädten Zutphen und Doisburg.
Die Recherchereise wurde teilweise vom Tourismusverband der Niederlande unterstützt