Ein Teppich für George Sand

Kein roter Teppich wird es sein, den man der berühmten Romantikerin, Vielschreiberin und Vorkämpferin der Frauenrechte zu ihrem 150. Todestag ausrollt. Stattdessen entsteht ein unkonventionelles Werk: dreidimensional, groß, schön – ein Teppich von Frauen für eine Frau. In Aubusson, dem Zentrum der Tapisserie in Frankreich, wächst eine monumentale Hommage an George Sand heran. 23 Meter lang, über zwei Meter hoch. Ein Besuch zwischen Webstühlen, Wollspinnerei und der Cité internationale de la Tapisserie.

Ausschnitt Hommage à George Sand von Francoise Petrovitch, hier die rauchende George Sand. Der Teppich spiegelt ihre verschiedenen Lebensphasen wider, indem er den natürlichen Fluss des Wassers und die Landschaft als Metaphern für Wandel, Freiheit und Lebensfluss nutzt / © Foto: Georg Berg
Ausschnitt Hommage à George Sand von Francoise Petrovitch, hier die rauchende George Sand / © Foto: Georg Berg

Freiheit im Gehen und Denken

Das Image von George Sand in Frankreich ist 150 Jahre nach ihrem Tod weiterhin stark und vielschichtig. Sie verkörpert literarischen Aufbruch und gesellschaftliche Erneuerung. Ihr Wille, Konventionen zu brechen und sich in politische Debatten einzumischen, sichert ihr bis heute Ruhm. Ihr Kleidungsstil sorgte im 19. Jahrhundert für Skandale, die Presse und Pariser Gesellschaft gleichermaßen in Atem hielten. Als erste Frau in Frankreich trug sie öffentlich Hosen und Männerkleidung, was ihr Zugang zu Orten und Kreisen verschaffte, die Frauen sonst verschlossen blieben. Sie rauchte Pfeife und Zigarre, obwohl das Frauen verboten war, und bewegte sich frei und unabhängig durch Paris. 

Salon im George-Sand-Haus in Nohant mit Portraits von George Sand und ihrer Familie, hier groß im Bild das Portrait von George Sand als junge Frau / © Foto: Georg Berg
Salon im George-Sand-Haus in Nohant mit Portraits von George Sand und ihrer Familie, hier groß im Bild das Portrait von George Sand als junge Frau / © Foto: Georg Berg

Am 8. Juni 2026, ihrem 150. Todestag, wird der Teppich Hommage à George Sand in der Cité internationale de la Tapisserie enthüllt. Nicht an einer Wand, sondern als begehbare Installation lädt das 23 Meter lange Kunstwerk die Besucher ein, es zu erkunden. Der Teppich zeigt ihre Lebensphasen und nutzt den Fluss des Wassers und die Landschaft als Symbole für Wandel, Freiheit und Lebensenergie. Bis zur Fertigstellung arbeiten zahlreiche Gewerke daran –  alle unter der Leitung von Frauen: vom künstlerischen Entwurf über das Färben der Wolle bis hin zur Webarbeit und Kommunikation.

Ausschnitt des Wandteppichs "Hommage à George Sand" von Francoise Petrovitch In einer Art Theaterkulisse abgebildet ist der künstlerisch-literarische Zirkel, der sich regelmäßig bei George Sand versammelte. Dazu gehörten neben Frederic Chopin auch Franz Liszt, Honoré de Balsac, Gustave Flaubert und Eugene Delacroix / © Foto: Georg Berg
Ausschnitt des Wandteppichs „Hommage à George Sand“ von Francoise Petrovitch In einer Art Theaterkulisse abgebildet ist der künstlerisch-literarische Zirkel, der sich regelmäßig bei George Sand versammelte. Dazu gehörten neben Frederic Chopin auch Franz Liszt, Honoré de Balsac, Gustave Flaubert und Eugene Delacroix / © Foto: Georg Berg

Im Fluss der Emotionen – Francoise Petrovitch

Die Cité internationale de la Tapisserie hat mit Françoise Pétrovitch eine renommierte französische Künstlerin gewählt. Pétrovitch ist bekannt für ihre expressive Malerei, in der sie Identität, Fragmentierung und Geschlechtergrenzen thematisiert. Ihre ambivalenten Figuren und ihr spielerischer Umgang mit Formen und Farben machten sie zur idealen Besetzung, um die komplexe Persönlichkeit George Sands künstlerisch zu interpretieren. 

Die Geschichte der Tapisserie in Aubusson reicht zurück bis ins 15. Jahrhundert. Der Fluss Creuse diente als Transportweg für die Teppichwaren und das besondere Wasser der Creuse half bei der natürlichen Fixierung der Farbpigmente, die in der Färbung der Wollgarne verwendet wurden / © Foto: Georg Berg
Die Geschichte der Tapisserie in Aubusson reicht zurück bis ins 15. Jahrhundert. Der Fluss Creuse diente als Transportweg für die Teppichwaren und das besondere Wasser der Creuse half bei der natürlichen Fixierung der Farbpigmente, die in der Färbung der Wollgarne verwendet wurden / © Foto: Georg Berg

Für den Teppich Hommage à George Sand greift Pétrovitch auf die Lavis-Technik zurück. Ursprünglich aus der Malerei stammend, ermöglicht diese Methode durch lasierende Farbaufträge Transparenz und fließende Übergänge. Im Teppich entfalten sich diese Effekte in fein abgestuften Nuancen von zarten Schattierungen bis zu subtiler Düsterkeit. So fängt die Technik den Fluss von Emotionen und inneren Zuständen ein und verleiht dem Gewebe eine lebendige Dynamik. Die Webtechnik und Farbumsetzung erfolgten in enger Zusammenarbeit mit einer Färberin und den Weberinnen, um die gewünschte Nuancierung und Tiefenwirkung der Tuschezeichnungen in textile Form zu übersetzen. Doch die Arbeiten für einen herausragenden Teppich von hoher ästhetischer Qualität beginnen schon beim Ausgangsmaterial und seiner Verarbeitung, in der Wollspinnerei.

Garne mit gesponnener und handgefärberter Schurwolle im Weberatelier Robert Four in Aubusson. Der Wandteppich "Hommage à George Sand" von Françoise Petrovitch wird hier anlässlich des 150. Todestags von George Sand im Jahr 2026 gefertigt / © Foto: Georg Berg
Garne mit gesponnener und handgefärberter Schurwolle im Weberatelier Robert Four. Darüber eine Skizze des Wandteppichs / © Foto: Georg Berg

Wo der Faden beginnt: Wolle spinnen

Die Wollspinnerei Terrade in Felletin gehört zu den letzten traditionellen Betrieben ihrer Art in Frankreich. Seit über 80 Jahren und mittlerweile in fünfter Generation führt Tiffany Terrade das Familienunternehmen. Abgelegen an einem kleinen Fluss wirkt die Spinnerei wie aus einer anderen Zeit. Doch hier entstehen Wollgarne von höchster Qualität. In den dunklen Räumen rattern Maschinen, die seit Jahrzehnten unverändert geblieben sind. Tiffany Terrade und ihr kleines Team, zu dem auch ihr Vater und Großvater zählen, bewahren das selten gewordene handwerkliche Wissen der Wollspinnerei. 

Tiffany Terrade, Geschäftsführerin der Spinnerei Terrade inmitten von Rohwolle. Die Wolle wird zuerst gereinigt und kardiert, oft mit sortierten Rohwollen unterschiedlicher Herkunft (Rava, Bizet, Limousine, Solognote, Alpaka, Yak) / © Foto: Georg Berg
Tiffany Terrade, Geschäftsführerin der Spinnerei Terrade inmitten von Rohwolle. Die Wolle wird zuerst gereinigt und kardiert / © Foto: Georg Berg

Die Spinnerei ist unverzichtbar für die regionale Tapisserie-Kunst. Sie bereitet die Schafwolle sorgfältig vor: waschen, sortieren, lockern und schließlich zu hochwertigem Garn spinnen. Die Qualität des Garns entscheidet über das Weben, erklärt Tiffany Terrade. Gleichmäßiges und robustes Garn beeinflusst die Haltbarkeit und Ästhetik des fertigen Teppichs maßgeblich. Bei Terrade verarbeiten die Mitarbeiter täglich 100 Kilo Wolle. „Wir spinnen das ganze Jahr über“, sagt Tiffany Terrade. Sie arbeiten mit sortierten Rohwollen verschiedener Arten wie Limousine, Solognote, Alpaka oder Yak.

Feine Vorfäden aus Wolle. In Felletin gibt es eine der letzten aktiven Wollspinnereien: die Spinnerei Terrade (Filature Terrade). Sie ist ein Traditionsunternehmen der Region und besteht seit rund 80 Jahren. Als Familienbetrieb verarbeitet die Spinnerei Rohwolle zu Garn und färbt diese auf handwerkliche Weise. Die Technik und Maschinen stammen oft noch aus den Anfangszeiten des Unternehmens und sind nahezu unverändert geblieben / © Foto: Georg Berg
Tiffany Terrrade zeigt feine Vorfäden aus Wolle. Als Familienbetrieb verarbeitet Terrade seit 80 Jahren Rohwolle zu Garn und färbt diese auf handwerkliche Weise / © Foto: Georg Berg

Die Kunst der Zwischentöne – Wolle färben

Für den Teppich Hommage à George Sand entstand eine Palette mit 42 Farben, abgestimmt auf die Lavis-Technik. Nadia Petkovic färbte die Wolle von Hand, um die fließenden Übergänge, die Harmonie und die komplexen Kompositionen des Kunstwerks voll zur Geltung zu bringen. Die Teppichkunst aus Aubusson ist berühmt für ihre feinen Farbnuancen – oft kommen pro Werk bis zu 220 Farbtöne zum Einsatz. 

Detailaufnahme mit Garnen aus handgesponnener, auf natürliche Weise gefärbter Schurwolle für den Wandteppich "Hommage à George Sand" von Françoise Petrovitch im Atelier Robert Four. Für Aubusson typisch ist die Möglichkeit, sehr feine Farbnuancen und Abstufungen zu weben – in der Regel werden pro Werk bis zu  220 verschiedene Farbtöne verwendet / © Foto: Georg Berg
Detailaufnahme mit Garnen aus handgesponnener, auf natürliche Weise gefärbter Schurwolle für den Wandteppich „Hommage à George Sand“ im Atelier Robert Four, Aubusson / © Foto: Georg Berg

In der Wollspinnerei Terrade in Felletin können Besucher das handwerkliche Färben von Wolle miterleben. Der Färbeprozess orientiert sich meist an einem Kundenmuster. Mit drei Grundfarben in Pulverform und geschultem Blick entstehen die gewünschten Nuancen – alle Rezepte basieren auf Erfahrung, nicht auf schriftlichen Vorgaben. Koloristin Marina Bahri arbeitet gerade an einem kräftigen Blauton. Sie erklärt, dass die Intensität durch die Färbezeit gesteuert wird. Ob ein Garn rosa oder rot wird, entscheidet die Dauer im Farbbad – und das geübte Auge der Koloristin.

Koloristin Marina Bahri im Farbateilier der Spinnerei Terrade. Der Färbeprozess erfolgt meist auf Basis eines Kundenmusters. Ausgehend von drei Grundfarben (in Pulverform) und Beobachtungssinn werden die gewünschten Nuancen erzeugt – alle Rezepte beruhen auf Erfahrung, nicht auf schriftlichen Vorschriften / © Foto: Georg Berg
Koloristin Marina Bahri im Farbateilier der Spinnerei Terrade / © Foto: Georg Berg

Vom Karton zum Webstuhl

Bevor ein Werk wie die Hommage à George Sand am Webstuhl entsteht, muss der Originalentwurf auf eine Kartonvorlage übertragen werden – ein eigenes Handwerk. Delphine Mangeret, Cartonnière-Coloriste mit Atelier in Aubusson, übernahm diese Aufgabe. Sie übersetzte den Entwurf in eine Vorlage, die sich für die Weberei eignet. Dabei arbeitete sie eng mit der Künstlerin zusammen. Gemeinsam sorgten sie dafür, die Ästhetik und die Lavis-Effekte in die Webkunst zu übertragen, Farbverläufe und feine Linien präzise darzustellen. Die fertige Kartonvorlage wird in den Tischwebstuhl gespannt – erst dann beginnt die Arbeit der Weberinnen.

Cartonage mit einem Ausschnitt aus dem Motiv des Teppichs "Hommage à George Sand" von Francoise Petrovitch. Die Künstlerin legt besonderen Wert auf harmonische Übergänge, fragmentierte Farbfelder und subtile Düsterkeit. Die Tapisserie verbindet kräftige und zarte Farbbereiche, um poetische, aber dennoch gesellschaftskritische Bildwelten zu erzeugen. Die Webtechnik und Farbumsetzung erfolgen in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Färberinnen und Weberinnen, um die gewünschte Nuancierung und Tiefenwirkung der Tuschezeichnungen der Künstlerin in textile Form zu übersetzen / © Foto: Georg Berg
Cartonage mit einem Ausschnitt aus dem Motiv des Teppichs „Hommage à George Sand“ von Francoise Petrovitch © Foto: Georg Berg

Die Arbeit der Weberinnen

Mehr als zwei Jahre lang arbeiten drei Weberinnen an der Hommage à George Sand. Tag für Tag verweben sie Kette und Schuss zu einem monumentalen Werk, das sich den Blicken entzieht. Der Webstuhl verschluckt den Fortschritt: Das Gewebe rollt sich auf der Rückseite ein, sichtbar nur als schmaler Streifen auf der Webrolle. 

Zwei Weberinnen der Weberei Robert Four aus Aubussson umgeben von Wollgarnen und Webschiffchen in vielen Farbnuancen für den Wandteppich "Hommage à George Sand“ der französischen Künstlerin Françoise Petrovitch / © Foto: Georg Berg
Zwei Weberinnen der Weberei Robert Four aus Aubussson umgeben von Wollgarnen und Webschiffchen in vielen Farbnuancen für den Wandteppich „Hommage à George Sand“ der französischen Künstlerin Françoise Petrovitch / © Foto: Georg Berg

Sarah Chassain leitet im Atelier Robert Four das Team für den Wandteppich Hommage à George Sand. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen Frederique und Agathe zeigt sie ein Musterstück. „Damit haben wir uns bei der Cité internationale de la Tapisserie beworben“, erklärt sie. Das kleine Stück demonstriert die Fertigkeiten, die das Team für den Teppich beherrschen muss: feine Linien, fließende Farbverläufe – typisch für die Künstlerin Françoise Pétrovitch. 

Sarah Chassain, Teamleitung für das Projekt Wandteppich "Hommage à George Sand“ im Atelier Robert Four mit den Kolleginnen Frederique und Agathe. Sie halten das Musterstück hoch, mit dem sie sich für Ausschreibung beworben haben. Das Musterstück zeigt auf kleiner Fläche verschiedenen Fertigkeiten, die ein Team für die Realisierung des Teppichs beherrschen muss / © Foto: Georg Berg
Sarah Chassain (links) Teamleitung für das Projekt Wandteppich „Hommage à George Sand“ im Atelier Robert Four mit den Kolleginnen Frederique und Agathe / © Foto: Georg Berg

Zwischen Kette und Schuss

Seit Anfang 2024 arbeiten Sarah Chassain und ihre Kolleginnen schon an dem 23 Meter langen Wandteppich. Am Ende werden sie über zwei Jahre daran gewebt haben. „Die Leute sagen oft: ‚Oh, wie geduldig ihr sein müsst! ‘“, erzählt Chassain. „Das klingt höflich, aber sie meinen, unsere Arbeit sei monoton und langweilig. Dabei ist sie das Gegenteil. Kein Stück gleicht dem anderen. Bald kommt der kleine blaue Vogel dran oder eine besonders leuchtende Stelle – darauf freue ich mich.“ 

Blick unter den Flachwebstuhl (Basselisse), auf dem drei Weberinnen des Ateliers Robert Four aus Aubusson den Wandteppich "Hommage à George Sand" von Françoise Petrovitch anlässlich des 150. Todestags von George Sand fertigen. Die fertiggestellten Passagen des 23 Meter langen Teppichs rollen sich wieder auf und sind nur von der Hinterseite zu sehen. Das vollständige Werk wird auch für die Weberinnen erst am Tag des Ablösens aus dem Webstuhl zu sehen sein / © Foto: Georg Berg
Blick unter den Flachwebstuhl (Basselisse), auf dem die drei Weberinnen des Ateliers Robert Four den Wandteppich „Hommage à George Sand“ fertigen / © Foto: Georg Berg

Die Weberinnen haben sich intensiv mit dem Werk beschäftigt. „Wir kennen die Künstlerin, und ich habe zur Vorbereitung auch George Sand gelesen“, sagt Chassain. Bis Mai 2026 muss der Teppich fertig sein. Dann kommt der Moment, dem die Weberinnen mit gemischten Gefühlen entgegensehen: „Unser Baby wird vom Webstuhl geschnitten. Zwei Jahre lang hatten wir jeden Faden in der Hand. Jetzt kommen alle, die an der Realisierung beteiligt waren, und feiern diesen feierlichen Akt. Doch sobald der Teppich ausgerollt und zum ersten Mal in seiner ganzen Pracht zu sehen ist, dürfen wir ihn nicht mehr berühren. Er gehört dann der Öffentlichkeit. Von einem Tag auf den anderen müssen wir loslassen. Das fällt jedes Mal schwer. “

Atelier Robert Four in Aubouusson, hier wird der Wandteppich Hommage à George Sand gefertigt. Detailaufnahme mit Webschiffchen, die das Wollgarn in verschiedenen Farbnuancen tragen sowie  ein Ausschnitt der Kette, gespannten Längsfäden im Webstuhl, durch die das Schiffchen mit dem Webgarn geführt wird / © Foto: Georg Berg
Webschiffchen mit verschiedenen Farbnuancen im Atelier Robert Four / © Foto: Georg Berg

Reden wir über Kunst

„Es ist ein Mammutprojekt mit Langzeitplanung“, sagt Héloise Gorse Fénelon, verantwortlich für die Kommunikation der Cité internationale de la Tapisserie. Die Idee zu Hommage à George Sand entstand 2020, sechs Jahre vor ihrem 150. Todestag. Zwei Jahre später wählte man nach einer Ausschreibung Francoise Petrovitchs Entwurf George aus. Es folgte die Vorbereitungsphase: Kartonfertigung, Farbauswahl, Färben und Webproben. Ende 2023 übergab man die eigentliche Webarbeit an die Manufaktur Robert Four. Der Wandteppich soll im April 2026 fertig sein, die öffentliche Präsentation ist für Juni 2026 in der Cité in Aubusson geplant – pünktlich zum 150. Todestag von George Sand. 

Héloise Gorse Fénelon, Abteilung Kommunikation der Cité de la Tapisserie erläutert die für Wandteppiche aus Aubusson typische Kunst, sehr feine Farbnuancen und Abstufungen zu weben – in der Regel werden pro Werk bis zu 220 verschiedene Farbtöne verwendet / © Foto: Georg Berg
Héloise Gorse Fénelon, Abteilung Kommunikation der Cité de la Tapisserie erläutert die für Wandteppiche aus Aubusson typische Kunst, sehr feine Farbnuancen und Abstufungen zu weben – in der Regel werden pro Werk bis zu 220 verschiedene Farbtöne verwendet / © Foto: Georg Berg / © Foto: Georg Berg

Danach wird unser Teppich auf Reisen gehen, verrät Héloise Gorse Fénelon. Er wird auf einem mobilen, freistehenden Gestell präsentiert, das verschiedene Formen erlaubt – etwa hufeisenförmig oder geschwungen. So kann das Publikum den Teppich auch von hinten betrachten und den sonst verborgenen Rücken sehen. Hommage à George Sand wird damit zu einer beweglichen Installation, die sich flexibel an unterschiedliche Ausstellungsräume anpasst. Geplant sind mehrere Ausstellungen in Frankreich, aber auch in England und Deutschland könnte diese besondere Tapisserie zu sehen sein.

Das markante Gebäude mit der bunten Fassade der Cité internationale de la tapisserie in Aubusson. Die Institution ist ein Modellprojekt, das traditionelles Know-how einer UNESCO-geadelten Kulturtechnik bewahrt, durch gezielte Innovation in die Zukunft führt und sich in einem internationalen Netzwerk positioniert / © Foto: Georg Berg
Das markante Gebäude mit der bunten Fassade der Cité internationale de la tapisserie in Aubusson. Die Cité ist ein Modellprojekt, das traditionelles Know-how einer UNESCO-ausgezeichneten Kulturtechnik bewahrt, durch gezielte Innovation in die Zukunft führt und sich in einem internationalen Netzwerk positioniert / © Foto: Georg Berg

Highlights in Nouvelle-Aquitaine

Die Charente windet sich auf 380 Kilometern durch die französische Region Nouvelle-Aquitaine. Ihr Lauf führt vom bergigen Quellgebiet über sanfte Hügel und Weinberge bis zu den maritimen Auen an der Mündung. Ab Angoulême ist der Fluss bis zum Atlantik bei Rochefort schiffbar. Einst diente er als Hauptverkehrsweg für die Cognacproduktion. Heute laden Cognac-Häuser und Winzer zum Spiritourismus ein, während Radwege wie der Flow Vélo an malerischen Dörfern, alten Steinbrücken, einer seltenen Schwebefähre, Wassermühlen, Burgen und der Altstadt von Angoulême vorbeiführen. Die Charente gilt noch als Geheimtipp, gehört sie doch zu den ursprünglichsten Flusslandschaften Frankreichs: kaum Massentourismus, dafür viel Natur, Ruhe und Genuss. Die kleine Insel Aix war einst ein Bollwerk zum Schutz der Charente-Mündung vor feindlichen Flotten, heute beliebt für einen Tagesausflug ans Meer. Auch abseits der Charente gibt es in Nouvelle-Aquitaine viel zu entdecken. Zum Beispiel ließ uns aufgespießte Tellerkunst mal wieder über den Tellerrand blicken. Die Stadt Poitiers liegt auf halber Strecke zwischen Paris und Bordeaux war Machtzentrale des Mittelalters und bietet mit dem Freizeitpark Futuroscope immersives Kino. Die Stadt Limoges ist bekannt für französisches Porzellan, schon ein Stadtrundgang bietet Einblicke in die Porzellankunst. Großartige Museen zur Geschichte der Porzellankunst gibt es auch.

Die Recherchereise wurde von Nouvelle-Aquitaine Tourismus und Creuse Tourisme unterstützt

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