Im langsamsten Express der Welt

Die Eisenbahnlinie im Hochland Sri Lankas ist auch heute noch ein atemberaubendes Erlebnis. Nicht weil der Express die Strecke besonders schnell zurücklegen würde. Im Gegenteil: Die Aussicht ist so schön, dass es gar nicht langsam genug gehen kann. Für die 65 Kilometer zwischen Nuwara Eliya und Ella braucht der Zug 3,5 Stunden.

Im Hochland Sri Lankas sind die besten Teeplantagen nur von der Eisenbahntrasse aus zu sehen / © Foto: Georg Berg
Im Hochland Sri Lankas sind die besten Teeplantagen nur von der Eisenbahntrasse aus zu sehen / © Foto: Georg Berg

Im Jahr 1876 wurde die Eisenbahnlinie von der Britischen Kolonialmacht gebaut, um Waren günstig aus dem Hochland in die Hafenstadt Colombo transportieren zu können. Tee, Zimt, Pfeffer und Muskatnüsse waren die wertvollen Güter, für die sich der Aufwand lohnte. Enge Kurven und zahlreiche Tunnel mussten konstruiert werden, um die enormen Steigungen durch das zerklüftete Gebirge bewältigen zu können. Die Eisenbahnlinie ist ein Überbleibsel aus der Zeit, als Tee für die Engländer ein wichtiges Kolonialgut war. Heute sieht man von der Eisenbahntrasse aus die besten Anbaugebiete der ehemaligen Kolonialwaren und kann in die Kolonialgeschichte eintauchen.

Den Wagen für die erste Klasse erkennt man an der Beschriftung Observation Saloon / © Foto: Georg Berg
Den Wagen für die erste Klasse erkennt man an der Beschriftung Observation Saloon / © Foto: Georg Berg

Wer unbedingt einen gepolsterten Sitzplatz haben möchte, reserviert sich einen in der ersten Klasse. Jedoch hat man die beste Aussicht an den Türen der einfacheren Kategorien, die auch während der Fahrt offen blieben.

Der langsamste Express der Welt fährt durch Sri Lanka. Die offene Tür bietet während der Fahrt eine Fülle von Fotomotiven / © Foto: Georg Berg
Der langsamste Express der Welt fährt durch Sri Lanka. Die offene Tür bietet während der Fahrt eine Fülle von Fotomotiven / © Foto: Georg Berg

Die meisten Reisenden verstauen nur ihr Gepäck in einem Wagen. Während der Fahrt pilgert man durch alle Wagen, macht sich mit den anderen Fahrgästen bekannt und auch der Schaffner ist eine Unterhaltung nicht abgeneigt.

Plätze an der Tür sind begehrt / © Foto: Georg Berg
Plätze an der Tür sind begehrt / © Foto: Georg Berg
Der Zugbegleiter sorgt dafür, dass das Ziel möglichst pünktlich erreicht wird / © Foto: Georg Berg
Der Zugbegleiter sorgt dafür, dass das Ziel möglichst pünktlich erreicht wird / © Foto: Georg Berg
Ob auf den Stufen sitzend oder stehend, die Plätze an der Türen sind begehrt - auch unter den Einheimischen / © Foto: Georg Berg
Ob auf den Stufen sitzend oder stehend, die Plätze an den Türen sind begehrt – auch unter den Einheimischen / © Foto: Georg Berg
Das Abteil ist Informationsbörse für Reiseerfahrungen aller Art / © Foto: Georg Berg
Das Abteil ist Informationsbörse für Reiseerfahrungen aller Art / © Foto: Georg Berg
Während der Zugfahrt vertraut Georg Berg einem Mitreisenden seine Kamera an und lässt sich von ihm fotografieren / © Foto: Georg Berg
Während der Zugfahrt vertraut Georg Berg einem Mitreisenden seine Kamera an und lässt sich von ihm fotografieren / © Foto: Georg Berg
Volleyball ist Nationalsport in Sri Lanka. Überall gibt es Spielfelder, die gut genutzt werden / © Foto: Georg Berg
Volleyball ist Nationalsport in Sri Lanka. Überall gibt es Spielfelder, die gut genutzt werden / © Foto: Georg Berg
Verwirrung am Bahnsteig von Ella in Sri Lanka, als der Zug am falschen Gleis angekommen ist. Da war die Weiche wohl nicht richtig gestellt / © Foto: Georg Berg
Verwirrung am Bahnsteig von Ella in Sri Lanka, als der Zug am falschen Gleis angekommen ist. Da war die Weiche wohl nicht richtig gestellt / © Foto: Georg Berg

Die Fahrt endet außerplanmäßig auf dem Abstellgleis. Das macht aber nichts, denn man kennt sich ja durch die lange Fahrt und helfende Hände gibt es genug. Schließlich steht dann doch jedes mitsamt Gepäck auf dem Bahnsteig von Ella.

Die Recherchereise wurde vom Tourismusministerium Sri Lankas unterstützt.

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