Die Eisenbahnlinie im Hochland Sri Lankas ist auch heute noch ein atemberaubendes Erlebnis. Nicht weil der Express die Strecke besonders schnell zurücklegen würde. Im Gegenteil: Die Aussicht ist so schön, dass es gar nicht langsam genug gehen kann. Für die 65 Kilometer zwischen Nuwara Eliya und Ella braucht der Zug 3,5 Stunden.
Im Jahr 1876 wurde die Eisenbahnlinie von der Britischen Kolonialmacht gebaut, um Waren günstig aus dem Hochland in die Hafenstadt Colombo transportieren zu können. Tee, Zimt, Pfeffer und Muskatnüsse waren die wertvollen Güter, für die sich der Aufwand lohnte. Enge Kurven und zahlreiche Tunnel mussten konstruiert werden, um die enormen Steigungen durch das zerklüftete Gebirge bewältigen zu können. Die Eisenbahnlinie ist ein Überbleibsel aus der Zeit, als Tee für die Engländer ein wichtiges Kolonialgut war. Heute sieht man von der Eisenbahntrasse aus die besten Anbaugebiete der ehemaligen Kolonialwaren und kann in die Kolonialgeschichte eintauchen.
Wer unbedingt einen gepolsterten Sitzplatz haben möchte, reserviert sich einen in der ersten Klasse. Jedoch hat man die beste Aussicht an den Türen der einfacheren Kategorien, die auch während der Fahrt offen blieben.
Die meisten Reisenden verstauen nur ihr Gepäck in einem Wagen. Während der Fahrt pilgert man durch alle Wagen, macht sich mit den anderen Fahrgästen bekannt und auch der Schaffner ist eine Unterhaltung nicht abgeneigt.
Die Fahrt endet außerplanmäßig auf dem Abstellgleis. Das macht aber nichts, denn man kennt sich ja durch die lange Fahrt und helfende Hände gibt es genug. Schließlich steht dann doch jedes mitsamt Gepäck auf dem Bahnsteig von Ella.
Die Recherchereise wurde vom Tourismusministerium Sri Lankas unterstützt.