Nachdem das afrikanische Land Marokko im Viertelfinale der FIFA-Weltmeisterschaft gegen die Mannschaft Portugals weitergekommen ist, habe ich mich an ein Foto erinnert, das ich 2016 in Sierra Leone gemacht habe.
Unter den vielen Einheimischen auf diesem Bild ist der einzige Weiße nur gedruckt auf einem T-Shirt. So isoliert von seinen Mitspielern wie Cristiano Ronaldo (CR 7) am Ende seiner Karriere aufgetreten ist, sitzt mitten im geschäftigen Treiben des wichtigen westafrikanischen Fischereihafens ein junger Mann, der anscheinend zu keiner Familie oder Gruppe gehört und ein Bild von Ronaldo auf seinem T-Shirt trägt.
Mit diesem Foto bin ich 2017 mit dem zweiten Platz des Wettbewerbs zum Thema Fishermen ausgezeichnet worden. Kommentar der Jury: „Was für ein Bild! Welche Farben und welche Umgebung, so fesselnd. Der Autor erzählt uns, dass er sehr schnell sein musste, um unbemerkt zu bleiben. Ich glaube wirklich, dass das auch den Unterschied ausmacht. Da niemand in die Kamera schaut, können wir diese Szene mit dem Gefühl einer kinematografischen Erfahrung betrachten.“
Die Hafenstadt Tombo in Sierra Leone ist übrigens für ihre 2008 von der Craig Bellamy Foundation errichtete Fußballakademie bekannt, in der Mädchen und Jungen kostenlos eine Ausbildung nach internationalem Standard und Fußballtraining auf Elite-Niveau erhalten. Auch Craig Douglas Bellamy gilt als schillernde Figur im Fußball. In Wales war er 2007 Fußballer des Jahres. Während seiner Karriere war er in zahlreiche Zwischenfälle mit Mannschaftskameraden, Managern und anderen Persönlichkeiten verwickelt. Bobby Robson bezeichnete ihn als „schwachsinnigsten Fußballer, den ich je getroffen habe“. Außerhalb des Fußballs ist er Schirmherr mehrerer Wohltätigkeitsorganisationen und gründete seine eigene Organisation, die Craig Bellamy Foundation in Sierra Leone, um benachteiligten Kindern Schulbildung und Fußballtraining zu ermöglichen.