Die Idee zu einem Tag des Baumes entstand 1872 im baumarmen Bundesstaat Nebraska in den USA. Es war der Journalist Julius Sterling Morton, der einen jährlichen Aktionstag anregte, an dem Bäume für die Zukunft gepflanzt werden sollten. Erst viele Jahresringe später im Jahr 1951 beschlossen die Vereinten Nationen den Internationalen Tag des Baumes einzuführen. Mit diesem Gedenktag am 25. April soll die Bedeutung der Bäume für das Klima und die Menschen deutlich gemacht werden. Städte, Kommunen, Verbände, Forstämter pflanzen an diesem Gedenktag symbolisch Bäume im öffentlichen Raum und rufen zu Spenden für weitere Pflanzungen auf.
Me, my Tree and I
Habt ihr auch einen Lieblingsbaum? Meiner ist der Magnolienbaum. Man könnte ihn fast als Familienbaum bezeichnen, so zieht sich die Magnolie durch unser Leben. Auf der Suche nach einem Hochzeitstermin, kam mir die Idee, diesen Tag nach der Blüte des großen Magnolienbaums vor dem Standesamt unserer Stadt zu wählen. Am 3. April 1997 war es soweit und die Magnolie blühte für uns in voller Pracht. Fünf Jahre später und mit zwei kleinen Kindern gesegnet, suchten wir fieberhaft nach einem Haus. Der große Magnolienbaum im Garten unseres jetzigen Hauses, werteten wir als Zeichen. Dieses Haus passt zu uns. Später wurde die Magnolie gerne als Kletter- und Lesebaum genutzt. Jahr um Jahr blüht sie verlässlich rund um unseren Hochzeitstag. Was sich nach blühender Phantasie anhört, aber schrifltich belegt ist, setzt unserer Baumgeschichte noch ein Krönchen auf. Am 1. Mai 1986 hilft Georg Berg, damals als angehender Kameramann in München unterwegs, dem Dalai Lama höchstpersönlich beim Pflanzen eines Magnolienbaums.

Bäume – stumme Zeitzeugen
Sie sind viele Jahrhunderte alt, haben mächtige Stämme, zerfurchte Rinden und majestätische Kronen. Die eigenen Vorstellungskraft reicht meist nicht aus, für alle Ereignisse, die sich rund um diese Baumriesen abgespielt haben mögen. Hier ein paar Begegnungen mit imposanten Solitären, Allee-Schönheiten und Waldbewohnern.
International
Weitere Aspekte: Wie ein Berg alte Olivenbäume rettete. “L’Oliveraie de La Farlède” Südfrankreich / Neues Unesco Welterbe dank alter Buchen im Tessin / Joseph Beuys und die 7000 Eichen von Kassel / Dark Hedges von Ballymore Northern Ireland, ein Wallfahrtsort der Game of Thrones-Fans / Die Scheinfeige von Famagusta, so alt wie die Kathedrale vor der sie steht / El Bosque Pintado, der angemalte Wald im Baskenland.
Material
Der Bosque Pintado in Durangaldea, Baskenland, Spanien / © Foto: Georg Berg
Eichenallee in Mecklenburg-Vorpommern / © Foto: Georg Berg
Auch Joseph Beuys wurde 1977 für tendenziell bekloppt gehalten. Er ließ zur documenta 7 fünf Jahre später 7.000 Eichen im Stadtgebiet von Kassel pflanzen und daneben jeweils einen Steinquader platzieren. Heute ist Kassel – auch wegen dieses documenta Projekts von Joseph Beuys grüner und schöner. / © Foto: Georg Berg
Hain der alten Olivenbäume "L'Oliveraie de La Farlède". Im Schutz des Berges Mont Coudon konnten diese Bäume den sehr harten Frost im Februar 1956 überstehen / © Foto: Georg Berg
Baum vor der Kathedrale von Famagusta, Nordzypern. Eine Scheinfeige, gepflanzt, so heißt es, im Jahr 1299 zur Einweihung der Kirche. Heute Lala Mustafa Pasha Moschee. Umgewidmet 1571 durch die Ottomanen / © Foto: Georg Berg
Hain der alten Olivenbäume "L'Oliveraie de La Farlède". Im Schutz des Berges Mont Coudon konnten diese Bäume den sehr harten Frost im Februar 1956 überstehen / © Foto: Georg Berg
Alte Kastanienalllee (Esskastanien) von Schloss Dyck bei Grevenbroich. Mehr als 214 Bäume wurden in den Jahren 1774 bis 1811 für eine Allee zwischen dem Schloss und dem Nikolaus-Kloster gepflanzt. Es ist vermutlich die älteste und längste noch existierende Kastanienallee in Deutschland / © Foto: Georg Berg
Diese Buchen waren der Grund für die Auszeichnung zum UNESCO Welterbe im Maggia Tal im Tessin, Schweiz / © Foto: Georg Berg
Die alte Eiche in Fincken, Mecklenburg-Vorpommern ist schätzungsweise 700 Jahre alt mit einem Stammdurchmesser von über zwei Metern / © Foto: Georg Berg
Die Eiche ist über 500 Jahre alt. Ihren Namen hat sie vom Dichter Ambrosius Stub, der gerne an ihrem Stamm Platz nahm und dichtete. Svendborg, Dänemark / © Foto: Georg Berg
Der Wald Travens Vänge liegt direkt an der Steilküste. Vor hieraus hat man einen guten Blick nach Fünen / © Foto: Georg Berg
The Dark Hedges nahe Ballymoney, Nordirland. Drehort von Game of Thrones / © Foto: Georg Berg