Ein Schiff verankert in Hittisau

Wie kommt in Österreich ein Schiff in die Berge? Die Antwort ist simpel. Früher wurden den Häusern Namen gegeben, die an eine Begebenheit erinnern sollten. Im Falle von Familie Metzler war es ihr Vorfahre Johann Jakob Mennel, der zur k.u.k. Marine fuhr und an der Adria in Triest stationiert war. 1840 quittierte er seinen Dienst und eröffnete in Hittisau einen Gasthof, der dann im Dorf Schiff genannt wurde. Bis heute ist das Haus zentral gelegen und die Gäste können den unverbauten Blick über den Garten in die Berge aus allen Zimmern und Suiten genießen.

Das Stammhaus von 1840 – mit dem Gourmet-Restaurant Wälder Stube / © Foto: Georg Berg
Das Stammhaus von 1840 – mit dem Gourmet-Restaurant Wälder Stube / © Foto: Georg Berg

Heute führen Antonia und Hans-Georg Metzler das Viersterne-Haus mit Haubenküche, während die sechste Generation noch in der Ausbildung ist. Mutter Erna Metzler ist gemeinsam mit ihrer Tochter Elisabeth noch hinter dem Herd aktiv. Erna Metzler hat sich über viele Jahre als Küchenchefin und Autodidaktin Prämierungen erkocht und so den Ruf des Hauses für eine der besten Genuss-Adressen im Bregenzerwald begründet. Im Romantik Hotel Das Schiff mit Räumlichkeiten wie der schönen Bauernstube aus alter Zeit und moderne Architektur im neuesten Anbau spürt man als Gast die besondere Atmosphäre, die dieser Familienbetrieb ausstrahlt.

Blick vom Hausberg auf den Ort Hittisau. Wie heißt der Ort? Nur Mut – lassen Sie ruhig die Sau raus – denn so spricht man es wirklich: Hittisau. Der Hittiberg gibt dem Dorf, das in der gleichnamigen Au liegt den Namen / © Foto: Moritz Berg
Blick vom Hausberg auf den Ort Hittisau. Wie heißt der Ort? Nur Mut – lassen Sie ruhig die Sau raus – denn so spricht man es wirklich: Hittisau. Der Hittiberg gibt dem Dorf, das in der gleichnamigen Au liegt den Namen / © Foto: Moritz Berg

Anhänger der sprießenden Selbstversorgung

Im Juni 2017 übernahm der gebürtige Bregenzerwälder Bernd Reimer die Position des Küchenchefs im Gourmetrestaurant Wälderstube im Romantik Hotel Das Schiff. Auf die Verbindung von Region und internationaler Küche legt Reimer Wert. Im Restaurant wird daher ein Regional-Menü und ein Genießer-Menü angeboten. Marinierter Thunfisch mit einem heimischen Kalbsfilt sous-vide zubereitet, Kapern und Thunfischmayonnaise, eine Steinpilzessenz mit Hirschragout im Wan Tan Taschen oder ein hinreißendes Gurken-Sorbet mit Granny Smith und Champagner sind gelungene Beispiele für die Vermählung von regional und international in der Wälderstube.

Erna Metzler – Namensgeberin für das Ernerle - ist immer noch täglich in der Küche präsent. Im Küchengespräch erzählt sie, dass ihr Vater bestimmt hat, was aus den Töchtern wird. Ihre Schwester ging in den Service, sie in die Küche. Als Autodidaktin war Erna Metzler dann so erfolgreich, dass sie für das Restaurant mehrere Hauben (so lauten in Österreich die Wertungen des Gault Millau) erkochte / © Foto: Georg Berg
Erna Metzler – Namensgeberin für das Ernerle – ist immer noch täglich in der Küche präsent. Im Küchengespräch erzählt sie, dass ihr Vater bestimmt hat, was aus den Töchtern wird. Ihre Schwester ging in den Service, sie in die Küche. Als Autodidaktin war Erna Metzler dann so erfolgreich, dass sie für das Restaurant mehrere Hauben (so lauten in Österreich die Wertungen des Gault Millau) erkochte / © Foto: Georg Berg

Seit 2013 gibt es mit der Ladenwirtschaft s’Ernerle ein zweites Restaurant im Haus. Hier kommt unter einem Dach zusammen, was die Region an Genüssen zu bieten hat. Es sind die regionalen Spezialitäten aus dem Bregenzerwald und dem Vorarlberg. Diese finden sich nicht nur auf der Speisekarte, sondern auch in den hohen Regalen, die den Raum zu drei Seiten umgeben. Die heimischen Produkte sind als Mitbringsel gedacht, denn so können die Gäste zuhause den Urlaub „Nachschmecken“.

Koch Felix Groß in der offenen Küche des Ernerle mit Redakteurin Angela Berg. Im Hintergrund Regale voll mit regionalen Spezialitäten / © Foto: Georg Berg
Koch Felix Groß in der offenen Küche des Ernerle mit Redakteurin Angela Berg. Im Hintergrund Regale voll mit regionalen Spezialitäten / © Foto: Georg Berg

Das Frühstück im Ernerle ist ein ganz besonderes Vergnügen. Das Tageslicht flutet durch den hohen Raum mit moderner Architektur und viel warmem Holz. Im hauseigenen Käsekeller reifen ausgesuchte Spitzenkäse aus dem Bregenzerwald und Vorarlberg. Hans Georg Metzler ist Gründungsmitglied der Käsestraße Bregenzerwald. So ist es den Gastgebern im Romantik Hotel Das Schiff ein besonderes Anliegen ihren Gästen die Käsekultur der Region zu vermitteln und kulinarisch zu bereichern.

Es werden Degustationen im Käsekeller angeboten. Auch Ausflugs- und Wandertipps zu den kleinen Bergsennereien und Sennalpen der Erzeuger werden weitergegeben. Die Spezialitäten von der Käsestraße Bregenzerwald werden im Ernerle großzügig auf riesigen Holzbrettern präsentiert. Regina erklärt mir die unterschiedlichen Käsesorten. Seit 36 Jahren ist sie schon an Bord. Arbeitet meist in der Küche, an der Seite von Erna Metzler. Aber da sie gerne auch mit Gästen zu tun hat, übernimmt sie den Frühstücksservice. Als Gast spürt man, dass im Schiff gleich mehrere gute Seelen für einen besonderen Spirit sorgen.

Regina erklärt die Käsesorten: Bergkäse Hittisau, 6 Monate gereift, 45  Fett / Langenegger Dorfkäse, 4 – 5 Monate gereift, 55  Fett / Heumilchkäse, 6 Monate gereift, vom Käsekasper affiniert / Moosbrucker Ursalzkäse / © Foto: Georg Berg
Regina erklärt die Käsesorten: Bergkäse Hittisau, 6 Monate gereift, 45 Fett / Langenegger Dorfkäse, 4 – 5 Monate gereift, 55 Fett / Heumilchkäse, 6 Monate gereift, vom Käsekasper affiniert / Moosbrucker Ursalzkäse / © Foto: Georg Berg

Ran an den Tisch! Essen im Ernerle

Felix Groß ist seit 2015 Küchenchef im Ernerle. Er stammt aus dem Allgäu, also geografisch betrachtet von nebenan. Machte vorab Station in Tirol, bei Johann Lafer auf der Stromburg, kochte in England und für Relais & Chateaux in Frankreich. Stationen in Spanien und auf der MS Europa – ebenfalls ein Schiff – waren auch dabei, bevor Felix Groß 2015 mit Familie Metzler das Konzept für das Ernerle entwickelte. Für Groß ist die Regionalwirtschaft, die er und sein Küchenteam hier betreiben auch eine Aufklärungswirtschaft und er schätzt und nutzt die besondere Nähe zum Gast, die ihm die offene Küche ermöglicht.

Küchenchef Felix Groß im Beratungsgespräch mit Gästen am Tisch / © Foto: Georg Berg
Küchenchef Felix Groß im Beratungsgespräch mit Gästen am Tisch / © Foto: Georg Berg

Viele Restaurants bieten ihren Gästen offene Schauküchen, doch im Ernerle entsteht mehr als nur ein Sichtkontakt. Felix Groß kommt an den Tisch und das nicht allein, oft auch mit Servierwagen und Edelstahlbehälter. Bevor der Gast aus dem Menü gewählt hat, bekommt er auch schon mal die Rohware gezeigt. Felix Groß stellt die Tagesgerichte vor und kann so Gerichte „schmackhaft“ machen, die vom reinen Wortlaut sonst keine große Chance auf eine Bestellung hätten. „Geschmorter Kalbshals, den muss ich vorher zeigen, sonst wird er nicht bestellt“, sagt Groß. „Ich weiß, was ich in der Schublade habe und kann ganz flexibel auf die Gäste und ihre Wünsche eingehen. Natürlich kann er sie so auch zu Neuem ermutigen.

Vorspeise im Ernerle mit gleich zwei regionalen Besonderheiten, dem Zigerer (Frischkäse aus Molke), Rote Bete und den Johanni-Nüsse (eingelegte unreife Walnüsse) mit Zimt / © Foto: Georg Berg
Vorspeise im Ernerle mit gleich zwei regionalen Besonderheiten, dem Zigerer (Frischkäse aus Molke), Rote Bete und den Johanni-Nüsse (eingelegte unreife Walnüsse) mit Zimt / © Foto: Georg Berg

Das Menü im Einklang mit den Jahreszeiten

Die Menükarte orientiert sich an den Jahreszeiten. Nach dem Alpabtrieb im Herbst, wenn die Tiere zurück ins Dorf kommen, ist es auch Zeit für die Schlachtplatten. Dann wird die Schlachtpartie im Ernerle eröffnet und es gibt Blut- und Leberwurst, Schweinebauch und Schweinebraten, immer mit Finesse und nach einigen selbst gesteckten Grundprinzipien. So kommen alle Grundprodukte aus der Region aus einem Umkreis von 100 Kilometern. Das Fleisch stammt von kleinen Bauernhöfen und ist „Nose to Tail“, also von den Tieren wird von der Nase bis zum Schwanz alles verarbeitet.

Direkt hinter dem Romantik-Hotel Schiff liegt der Demeter-Garten, aus dem das  frische Gemüse kommt / © Foto: Georg Berg
Direkt hinter dem Romantik-Hotel Schiff liegt der Demeter-Garten, aus dem das frische Gemüse kommt / © Foto: Georg Berg

Neben der Karte gibt es – solange der Vorrat reicht – auch eine mündliche Tagesempfehlung. Viele Kräuter und Gemüsesorten stammen aus dem eigenen Demeter Gemüsegarten gleich hinter dem Haus.

Ein Gruß aus dem Garten. Salat mit Marillenchutney und Kürbiskernöl sowie Blüten und Kräutern / © Foto: Georg Berg
Ein Gruß aus dem Garten. Salat mit Marillenchutney und Kürbiskernöl sowie Blüten und Kräutern / © Foto: Georg Berg
Die Tagesempfehlung: Zwiebelröstbraten vom Metzger Fetz mit Kaiserschoten und Bratkartoffeln / © Foto: Georg Berg
Die Tagesempfehlung: Zwiebelröstbraten vom Metzger Fetz mit Kaiserschoten und Bratkartoffeln / © Foto: Georg Berg
Craftbeer aus dem Bregenzerwald. Ein naturtrübes Wälder Kellerbier passt gut zur herzhaften Herbstküche / © Foto: Georg Berg
Craftbeer aus dem Bregenzerwald. Ein naturtrübes Wälder Kellerbier passt gut zur herzhaften Herbstküche / © Foto: Georg Berg
Hausgemachtes Joghurteis angegossen mit Alpcider, ein österreichischer Apfelcider mit Alpenkräutern und Zitrone / © Foto: Georg Berg
Hausgemachtes Joghurteis angegossen mit Alpcider, ein österreichischer Apfelcider mit Alpenkräutern und Zitrone / © Foto: Georg Berg

Kässpätzle-Exkurs

In einer ausgewiesenen Käseregion wie dem Vorarlberg sollte man sich unbedingt dem Vergnügen einer Portion Käsespätzle hingeben. Diese hier wird vom Chefkoch des Gourmetrestaurants Bernd Reimer für eine größere Gesellschaft zubereitet. Der Spätzleteig besteht aus Eiern, Wasser, Mehl und Salz, wird durch das Spätzlesieb, einem „Knöpfler“ in kochendes Salzwasser gerieben. Einmal aufkochen, abseihen und mit Röstzwiebeln und Bergkäse bestreuen – köstlich!

Der Knöpfler im Einsatz. Kässpätzler werden auch Käsknöpfle genannt / © Foto: Georg Berg
Der Knöpfler im Einsatz. Kässpätzler werden auch Käsknöpfle genannt / © Foto: Georg Berg
Bernd Reimer, seit Juni 2017 für das Gourmetrestaurant im Schiff zuständig, kann auch bodenständig: hier mit Azubi Anina bei der Vorbereitung von Voralberger Kässpätzle / © Foto: Georg Berg
Bernd Reimer, seit Juni 2017 für das Gourmetrestaurant im Schiff zuständig, kann auch bodenständig: hier mit Azubi Anina bei der Vorbereitung von Voralberger Kässpätzle / © Foto: Georg Berg

Ein Schiff mit 33 Zimmern

Alle Zimmer im Romantik Hotel Das Schiff sind nach Süden ausgerichtet und haben einen wunderbaren Blick auf die 1.870 Meter hohe Winterstaude und zur linken Seite auf den Hausberg, den Hittiberg, der mit nur 500 Höhenmetern trotzdem ziemlich in die Beine geht.

Der Hausberg gibt dem Ort seinen Namen: Hittisberg – sieht harmlos aus, geht aber ganz schön in die Beine / © Foto: Georg Berg
Der Hausberg gibt dem Ort seinen Namen: Hittisberg – sieht harmlos aus, geht aber ganz schön in die Beine / © Foto: Georg Berg

Auch innerhalb des Hauses kann man einige Meter zurücklegen. Geschickt sind die Gebäude des Familienunternehmens aus unterschiedlichen Jahrzehnten durch einen im Souterrain gelegenen Gang miteinander verbunden. „Wir ehren das Alte und loben das Neue“ lautet ein Leitspruch den die Metzlers beherzigen.

Antonia Metzler, maßgeblich für die Modernisierung und Erweitung des 4-Sternehotels verantwortlich, ist auch die Erhaltung des Alten und der Einbezug des Regionalen ein Anliegen. Hilfreich bei allen Wagnissen und Investitionen ist der gebürtigen Simbacherin (Simbach am Inn / Niederbayern) auch immer ihr „Blick der Dazugestoßenen“ / © Foto: Georg Berg
Antonia Metzler, maßgeblich für die Modernisierung und Erweitung des 4-Sternehotels verantwortlich, ist auch die Erhaltung des Alten und der Einbezug des Regionalen ein Anliegen. Hilfreich bei allen Wagnissen und Investitionen ist der gebürtigen Simbacherin (Simbach am Inn / Niederbayern) auch immer ihr „Blick der Dazugestoßenen“ / © Foto: Georg Berg

So ist es gelungen, die Stube von 1840, den Anbau aus den 1970er Jahren und die beiden Bauten aus den Jahren 2009 und 2016 harmonisch miteinander zu verbinden. Für das Wohlergehen der Gäste gibt es im Schiff auch einen Spa-Bereich mit Biosauna, Infrarotkabine, Soledampfbad, Kräuterdampfbad und Gartensauna. Der Außenpool bietet ebenfalls den Blick auf die Berge.

Ein Blick wie gemalt: Aus der Sauna blickt man ebenfalls gen Süden in die Natur hinaus / © Foto: Georg Berg
Ein Blick wie gemalt: Aus der Sauna blickt man ebenfalls gen Süden in die Natur hinaus / © Foto: Georg Berg

Beim Neubau 2016 wurde das Prinzip der Regionalität auf besondere Weise ausgeweitet. Jede Suite wurde in der Innenausstattung einem anderen lokalen Tischlerbetrieb überlassen. So entstanden sehr individuelle Räume, mit unterschiedlichen kreativen Ansätzen. Durchgehendes Gestaltungsmerkmal ist dabei der Werkstoff Holz – natürlich auch aus den heimischen Wäldern.

In der Teestube warten ab dem frühen Nachmittag Kuchen und eine Auswahl Vorarlberger Käse sowie einer große Teeauswahl auf die Hausgäste. Das Schiff verfügt sogar über einen eigenen Käsekeller. Schließlich liegt Hittisau an der Käsestraße Bregenzerwald und Gastgeber Hans-Georg Metzler ist Mitbegründer der gemeinsamen Vermarktungsidee Bregenzer Käsestraße. Im Weinkeller gleich nebenan lagern viele Weine auch aus der Region um den Bodensee.

Tee, Kuchen und natürlich eine Käseauswahl steht für die Hotelgäste am Nachmittag bereit / © Foto: Georg Berg
Tee, Kuchen und natürlich eine Käseauswahl steht für die Hotelgäste am Nachmittag bereit / © Foto: Georg Berg

Willkommen im Käseland

Vorarlberg wird auch das Käseland genannt. Über 60 Prozent der Milch werden hier zu Käsespezialitäten verarbeitet. Die Sennerei Hittisau ist ein gutes Beispiel für die kleinen Strukturen und direkten Vermarktungswege in der Milch- und Käsewirtschaft im Bregenzerwald. Es sind rund 70 Bauern, die die Sennerei mit tagesfrischer Heumilch beliefern.

Die Sennerei und der Fortschritt: Vor der Tür steht ein Käseautomat. Hier gibt es auf Knopfdruck Bergkäse in gängigen Reifegraden / © Foto: Georg Berg
Die Sennerei und der Fortschritt: Vor der Tür steht ein Käseautomat. Hier gibt es auf Knopfdruck Bergkäse in gängigen Reifegraden / © Foto: Georg Berg

Neben dem vielprämierten Vorarlberger Bergkäse, gibt es im kleinen Verkaufsladen, der nur wenige Gehminuten vom Schiff entfernt liegt, auch Butter und Käsespezialitäten anderer Kleinerzeuger. Die Sennerei Hittisau liegt nur wenige hundert Meter entfernt vom Romantik Hotel Das Schiff.

Sein Beruf: Molker und Käser, Meister Käser Mathias Greber am Fertiger / © Foto: Georg Berg
Sein Beruf: Molker und Käser, Meister Käser Mathias Greber am Fertiger / © Foto: Georg Berg

In der Produktion arbeiten gerade einmal drei Personen. Wir treffen Meister-Käser Mathias Greber kurz bevor er sein Tagwerk beendet hat. Die Produktion der Käselaibe beginnt früh am Morgen. In den großen Kupferkessel, dem Fertiger, wird die frisch angelieferte Rohmilch gegeben, auf 32 Grad erwärmt und mit den Milchsäurebakterien vom Vortag vermengt. Hier wird die Milch „dickgelegt“.

In der Presswanne werden die Käse in Form gebracht / © Foto: Georg Berg
In der Presswanne werden die Käse in Form gebracht / © Foto: Georg Berg

Danach geht es in die Presswanne. Der Käse wird in Form gebracht. Über 20 Stunden in einem Salzbad mit 20 Salzgehalt kühlt die Masse langsam von 51 Grad auf 30 Grad herunter. Danach wandern die Käse eine Etage tiefer in das Salzbad im Keller. Hier riecht es intensiv würzig, nach purer Käserinde. Im Salzbad werden 9 x 5 Käse versenkt.

Versenkt im Salzbad. Meister Käser Greiner weiß genau, wo die 45 Käselaibe liegen und welche als nächstes wieder gehoben werden müssen / © Foto: Georg Berg
Versenkt im Salzbad. Meister Käser Greiner weiß genau, wo die 45 Käselaibe liegen und welche als nächstes wieder gehoben werden müssen / © Foto: Georg Berg

Zum Schluss ein Blick in die Schatzkammer der Sennerei Hittisau. Hier lagern die Bergkäse bis zu 12 Monate. Es herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit und es riecht intensiv nach Ammoniak.

Mathias Greiner erzählt, dass in dieser Region früher viel Emmentaler als Massenprodukt für das Ausland hergestellt wurde. Mit dem Beitritt Österreichs zur EU wurde 1995 mit einem Förderprogramm die Rückbesinnung auf die regionalen Spezialitäten vorangetrieben. Dafür mussten Reifekeller ausgebaut werden, denn ein guter Bergkäse benötigt eine viel längere Lagerzeit als ein Massenmarkt-Emmentaler, der schon nach 3 – 4 Monaten im Supermarktregal liegt.

Goldene Zeiten: in der Schatzkammer der Sennerei Hittisau! / © Foto: Georg Berg
Goldene Zeiten: in der Schatzkammer der Sennerei Hittisau! / © Foto: Georg Berg

Der Sommerkäse ist geschmeidiger, weicher und hat mehr Karotin. Frischen Käse nennt der Käser grün. Der grüne Käse in den Robotergängen wird 3 – 4 mal pro Woche gewendet. Es soll eine schützende Rinde entstehen. Die Laibe liegen bis zu 5 Monate in den Robotergängen. Hier werden sie regelmäßig angepackt und gebürstet. Danach geht es in den Reifekeller. Dort lagern sie noch mal bis zu einem Jahr.

Roboter ziehen ihre Bahnen und putzen den Käse regelmäßig / © Foto: Georg Berg
Roboter ziehen ihre Bahnen und putzen den Käse regelmäßig / © Foto: Georg Berg

Das heilende Wasser der Milch – die Molke macht’s!

Im Käseland Bregenzerwald werden auch aus der Molke von Ziegen- und Kuhmilch kreative Produkte hergestellt. Schon Hypokrates nannte die Molke das heilende Wasser der Milch. Verarbeitet man einen Liter Milch, kann man daraus ca. 10 Prozent Käse gewinnen. Die übrigen 90 Prozent bleiben als Molke zurück. Diese Molke, eine gelblich-grüne Flüssigkeit, enthält bis zu 400 Inhaltsstoffe darunter eine Vielzahl an Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen. Die Familie Metzler aus Egg – nicht verwandt mit den Gastgebern im Romantik Hotel Das Schiff – haben ihr Lebensthema Bauernhof für Besucher erlebbar gemacht.

Moderner Betrieb mit Ziegenstall und Hightech-Kühl und Wärmetechnik. Metzler Naturhautnah aus Egg, Österreich / © Foto: Georg Berg
Moderner Betrieb mit Ziegenstall und Hightech-Kühl und Wärmetechnik. Metzler Naturhautnah aus Egg, Österreich / © Foto: Georg Berg

Ist für Kinder eher der Kuh-Laufstall und das Ziegentollhaus mit Besuchergalerie spannend, so können sich Erwachsene an der Hightech-Kühl und Wärmetechnik der Hofanlage oder am induktionsgeführten und navigationsgesteuerten Paletten-Hochregal, gebaut aus heimischen Hölzern, erfreuen. Im Hofladen gibt es Käse aus der hauseigenen Herstellung und hochwertige Pflegeprodukte für Haut und Haar, die alle den pflegenden Bestandteil Molke beinhalten.

Unternehmer Ingo Metzler. Zu seinem 10. Geburtstag bekam er eine trächtige Ziege geschenkt – schnell hatte er drei Ziegen – und viel zu viel Käse für den Eigenbedarf – so fing alles an / © Foto: Georg Berg
Unternehmer Ingo Metzler. Zu seinem 10. Geburtstag bekam er eine trächtige Ziege geschenkt – schnell hatte er drei Ziegen – und viel zu viel Käse für den Eigenbedarf – so fing alles an / © Foto: Georg Berg

Ingo Metzler, Unternehmer und Bauer mit langer Familientraditon bekam zu seinem 10. Geburtstag eine trächtige Ziege geschenkt – schnell hatte er drei Ziegen – und viel zu viel Käse für den Eigenbedarf – so fing alles an. Metzler ist zu einem echten Ziegenkenner geworden, der das Sozialverhalten der Tiere studiert hat. Unter Ziegen finden jeden Tag Rangordnungskämpfe statt. Und neben dem Bock im Stall gibt es auch immer ein weibliches Leittier. Um in diesen „Zickenkrieg“ etwas Ruhe reinzubringen, gibt es im weitläufige Stall der Metzlers für 10 Prozent der Tiere erhöhte Boxen.

Schluss mit dem Gezicke! Unter Ziegen finden jeden Tag Rangordnungskämpfe statt. Erhöhte Boxen bringen etwas Ruhe in die Ziegen Population / © Foto: Georg Berg
Schluss mit dem Gezicke! Unter Ziegen finden jeden Tag Rangordnungskämpfe statt. Erhöhte Boxen bringen etwas Ruhe in die Ziegen Population / © Foto: Georg Berg

Von den schon erwähnten rund 400 Inhaltsstoffen der Molke, hat vor allem die Milchsäure, eine positive Wirkung auf den Schutzsäuremantel der Haut. In den Pflegeprodukten kombinieren die Metzlers für ihre breite Palette an Pflegeprodukten heimische Heilpflanzen mit der Molke. Als Gast im Romantikhotel Das Schiff, kann man nicht nur Relaxen, Natur und hervorragende Küche genießen sondern sich auch mit den Molkeprodukten von Metzler pflegen.

Im Romantik Hotel Das Schiff in Hittisau sind alle Bäder mit den Molke Produkten von Metzler ausgestattet / © Foto: Georg Berg
Im Romantik Hotel Das Schiff in Hittisau sind alle Bäder mit den Molke Produkten von Metzler ausgestattet / © Foto: Georg Berg

Anregung und Erholung im Romantik Hotel Das Schiff

Gästen des Romantik Hotels Das Schiff in Hittisau wird also viel geboten, um sich mehrere Tage zu erholen oder sich weiterzubilden. Für Ausflüge sind die Tarife der öffentlichen Verkehrsmittel wie auch der Seilbahnen in der Kurkarte enthalten. Im Schiff muss man übrigens kein Mineralwasser kaufen, denn hier sprudelt das beste aus jedem Wasserhahn.

Elmauer Wasser – ein wissenschaftlich untermauertes Trinkwasser. Das beste Bergquellwasser fließt im Schiff aus allen Trinkwasserarmaturen. Vorher durchläuft es den Ellmauer Licht- und Energie-Generator zum Ausgleich von Energie- und Lichtmangel in den Wassermolekülen / © Foto: Georg Berg
Elmauer Wasser – ein wissenschaftlich untermauertes Trinkwasser. Das beste Bergquellwasser fließt im Schiff aus allen Trinkwasserarmaturen. Vorher durchläuft es den Ellmauer Licht- und Energie-Generator zum Ausgleich von Energie- und Lichtmangel in den Wassermolekülen / © Foto: Georg Berg

Ausflugstipp zu den BUS:Stop Wartehäuschen in Krumbach. Sie sind eine architektonische Attraktion

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Die Kosten der Halbpension wurden vom Hotel nicht berechnet

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