Immer wieder geht es bei der documenta auch um Krieg. Mahnend stand hierfür der Panzer Polemos, den Andreas Angelidakis während der documenta 14 im Fridericianum aufgebaut hat. Im Jahr 2017 hat der Künstler Sitzmodule aus Vinyl und Schaumstoff zu einem flexiblen Panzer arrangiert. Als Performance wurden die Module in Flecktarnfarbe zweimal pro Woche zu einem Panzer in Originalgröße aufgebaut. Das Kriegswerkzeug wurde immer wieder zur Kuscheloase demontiert und doch entstand beim Betrachter eine Ahnung von Krieg und Zerstörung. Seit dem 22. Februar 2022, mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine, ist diese Angelidakis‘ Kunstperformance zu einer erschütternden Realität für Europa geworden. Panzer rollen wieder und ihre Demontage zu Sitzmodulen, also die Rückkehr zur Diplomatie, wie in der Performance von Andreas Angelidakis noch gewünscht, scheint außer Reichweite.
Krieg – immer wieder ein Thema auf der documenta. Sitzmodule in Fleckentarnung wurden zweimal in der Woche in einer Performance zu einem Panzer in Originalgröße zusammengebaut. (Hier im Internet funktioniert das einfach mit der Maus) / © Fotos: Georg Berg
Polemos, die personifizierte Auffassung des Krieges, war mit Hybris verheiratet, der er überallhin folgte. Deswegen solle man der Hybris („Übermut, Anmaßung“) keinen Platz geben, weil sonst auch der Krieg käme.
(sinngemäß aus Wikipedia zitiert)