Outback Floatplane Adventures

„What happened to our dry season?“ fragt Dave, unser Pilot, früh am morgen mit Blick auf die von der aufgehenden Sonne farbenprächtig angestrahlten Wolken. Auf dem Flughafen der nordaustralischen Hauptstadt Darwin schaut er sorgenvoll in den Himmel. Im Juni herrscht in Australiens Northern Territory eigentlich die Trockenzeit und der Himmel sollte wolkenlos sein. Aber offenbar macht sich der Klimawandel überall anders bemerkbar. Ein paar Luftlöcher werden wir auf unserem kurzen Flug zur Sweets Lagoon wohl spüren, meint Dave, aber das hindert unsere 8-köpfige Reise-Gruppe nicht daran, seine einmotorige Cessna 208 zu besteigen, mit der wir keine halbe Stunde später auf dem Wasser des Finniss River landen. Mit diesem Flug hat das Abenteuer aber erst begonnen.

Pilot Dave am Steuerknüppel seines Wasser-Flugzeugs, mit dem er sowohl auf festen Rollfeldern als auch auf Füssen und Seen starten und landen kann / © Foto: Georg Berg
Pilot Dave am Steuerknüppel seines Wasser-Flugzeugs, mit dem er sowohl auf festen Rollfeldern als auch auf Füssen und Seen starten und landen kann / © Foto: Georg Berg

Abenteuerausflug zu den Krokodilen

Wir fühlen uns in eine völlig andere Welt versetzt und legen nun bei einem typischen Outback-Frühstück die erste Spannung ab. Spiegeleier und Speck brutzeln in der Pfanne, Erdnussbutter, die australische Gewürzpaste Vegemite und Toastbrot stehen für die erlebnishungrigen Vormittagsgäste neben Sonnenschutz und Insect-Repellent bereit.

Sonne und Mücken sind vielleicht nicht so gefährlich wie Krokodile. In Australien sind Schutzlotionen allgegenwärtig / © Foto: Georg Berg
Sonne und Mücken sind vielleicht nicht so gefährlich wie Krokodile. In Australien sind Schutzlotionen allgegenwärtig / © Foto: Georg Berg
Das australische Vegemite Buffet: Vegemite enthält viel Vitamin B und Aussies schwören, dass sie nur deshalb selten von Mücken belästigt werden, weil sie es ständig essen / © Foto: Georg Berg
Das australische Vegemite Buffet: Vegemite enthält viel Vitamin B und Aussies schwören, dass sie nur deshalb selten von Mücken belästigt werden, weil sie es ständig essen / © Foto: Georg Berg

Vom schwimmenden Ponton aus beobachten wir, wie unser Flugzeug wieder mit viel Gischt hinter den Kufen nach Darwin zurückfliegt. Spätestens jetzt ist das letzte am Flussufer dösende Krokodil wach geworden.

Typische Verkehrsmittel im nordaustralischen Outback: Airboat mit Krokodilschutz, Wasserflugzeug, Helikopter / © Foto: Georg Berg
Typische Verkehrsmittel im nordaustralischen Outback: Airboat mit Krokodilschutz, Wasserflugzeug, Helikopter / © Foto: Georg Berg

Kurz ist es fast ruhig und wir lauschen den Geräuschen der Wildniss, die dann aber bald wieder von Motoren übertönt werden. Wir werden in kleinere Gruppen aufgeteilt, die sich abwechselnd zu rasanten Ausflügen mit Propellerboot und offenem Hubschrauber aufmachen. Für alle Verkehrsmittel gibt es eigene Sicherheitsbelehrungen und spezielle Schwimmwesten.

Beste Aussicht aus dem Heli

Luftiger Logensitz: Durch die offenen Seitenteile des Robinson R44 Hubschraubers hat man eine phantastische Aussicht / © Foto: Georg Berg
Luftiger Logensitz: Durch die offenen Seitenteile des Robinson R44 Hubschraubers hat man eine phantastische Aussicht / © Foto: Georg Berg

Vor dem Flug macht uns Jock, der Hubschrauberpilot, darauf aufmerksam, dass sein Raven Helikopter keine Fenster oder Türen hat und der starke Wind des Propellers uns Passagieren Kameras oder Handys aus den Händen reißen könnte. Was abstürzt, kann nicht mehr gerettet werden. Immerhin können wir uns mitsamt der speziellen Schwimmwesten anschnallen.

Vielseitig: Eben noch am Herd mit dem Frühstück beschäftigt und schon sitzt Jock am Steuerknüppel seines Robinson R44 Raven Helicopters / © Foto: Georg Berg
Vielseitig: Eben noch am Herd mit dem Frühstück beschäftigt und schon sitzt Jock am Steuerknüppel seines Robinson R44 Raven Helicopters / © Foto: Georg Berg

Zehn Minuten dauert der Flug. Da alle an Bord Kopfhörer mit Sprechgarnitur aufgesetzt haben, ist die Verständigung trotz der lauten Rotorblätter gut möglich. Jock erklärt Flora, Fauna und die geologische Beschaffenheit der Umgebung der Sweets Lagoon.

Fast berühren die Rotorblätter die Baumkronen, so dicht fliegt der Heli darüber / © Foto: Georg Berg
Fast berühren die Rotorblätter die Baumkronen, so dicht fliegt der Heli darüber / © Foto: Georg Berg

Knapp über den Baumgipfeln legt Jock den Heli scharf in die Kurve, um nach einem Kilometer mal kurz neben riesigen Termitenhügeln zu landen. Zwei Sekunden später sind wir wieder in der Luft und erkennen die Baustelle des Ultimate Overnigters, in dem bald die Nachmittagsteilnehmer den Abend luxuriös ausklingen lassen und und übernachten können. Das Grundstück ist dem Grundriss Australiens nachempfunden.

Unter den Kufen des Helikopters eine im Bau befindliche Ferienanlage im Grundriss Australiens / © Foto: Georg Berg
Unter den Kufen des Helikopters eine im Bau befindliche Ferienanlage im Grundriss Australiens / © Foto: Georg Berg

Nervenkitzel im Krokodilfluss

Nach unserer Landung auf dem Ponton bekommen wir schon einen Vorgeschmack auf die folgende Fahrt. Unsere Vorgänger stehen tropfend auf dem Ponton und entledigen sich gerade einiger überflüssiger Kleidungsstücke. Die erste Fahrt mit dem schnellen Propellerboot besteht aus einer rasanten Slalomfahrt, bei der das Boot mehrmals seine eigenen Bugwellen kreuzt. Glücklicherweise ist kein Krokodil mit ins Boot geschwappt! Meine Fotoausrüstung lasse ich für diese Fahrt lieber im Trockenen.

Der Propeller in Heck des Airboats entwickelt einen gewaltigen Schub / © Foto: Georg Berg
Der Propeller in Heck des Airboats entwickelt einen gewaltigen Schub / © Foto: Georg Berg

Bei der nächsten Fahrt geht es im Billabong auf Krokodilpirsch. Billabong werden die australischen Flüsse genannt, in denen das Wasser nur in der Regenzeit fließt. In der Trockenzeit werden Teile des Flusslaufes zu stehenden Gewässern. Die Big Guys (Krokodile) sind gut getarnt, denn im Billabong kann man sie zwischen den vielen Ästen nur mit geübtem Auge erkennen. Hier von von hungrigen Krokodilen umgeben mit dem Boot stecken zu bleiben, will ich mir gar nicht vorstellen. Die Propellerboote haben aber einen sehr geringen Tiefgang und können mit ihrem starken Schub sogar im Wasser liegende Äste überwinden.

Langsam schwimmt ein Krokodil durch den Billabong und kommt dem Boot gefährlich nahe / © Foto: Georg Berg
Langsam schwimmt ein Krokodil durch den Billabong und kommt dem Boot gefährlich nahe / © Foto: Georg Berg

Die Abenteuer-Zeit vergeht im Fluge

Kaum zu glauben, wie viel wir an einem Vormittag im Outback erlebt haben, denn schon ist Dave mit einer Gruppe gelandet, um uns zurück in die Zivilisation nach Darwin zu bringen. Auf dem kurvigen Teil des Billabongs nimmt das Wasserflugzeug Anlauf, um dann auf einer kurzen Geraden die nötige Startgeschwindigkeit zu erreichen.

Blick aus dem Fenster der Cessna 208, wenn das Wasserflugzeug auf dem Billabong beschleunigt / © Foto: Georg Berg
Blick aus dem Fenster der Cessna 208, wenn das Wasserflugzeug auf dem Billabong beschleunigt / © Foto: Georg Berg

Reisehinweise: Australien für europäische Touristen

Unsere Arbeitsweise zeichnet sich durch selbst erlebte, gut recherchierte Textarbeit und professionelle, lebendige Fotografie aus. Für alle Geschichten gilt, dass Reiseeindrücke und Fotos am selben Ort entstehen. So ergänzen und stützen die Fotos das Gelesene und tragen es weiter.

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Die Recherchereise wurde vom Tourismusbüro des Northern Territory unterstützt

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