Für die Winter-Ausgabe einer Genuss-Zeitschrift haben wir uns im Juni in eine Dresdner Stollenbäckerei begeben. Der Original Dresdner Christstollen hat eine bewegte Geschichte und ist heute der bekannteste Genussbotschafter Sachsens. Dass Dresdner Christstollen so beliebt ist, hat auch mit August dem Starken zu tun, der sich, genau wie wir, nicht an die Stollenetiquette hielt, laut der man den ersten Christstollen an Heiligabend isst.
Kurfürst August ließ im Frühjahr 1730 für eine oppulente Heeresschau einen tonnenschweren Protzstollen backen. Wie groß, wie schwer und wieviele Bäckerknechte für den Riesenstollen buckeln mussten, steht in unserer Stollen-Story. Dazu erfährt man noch, wie man einen Stollen richtig anscheidet, wie lange man ihn lagern sollte und warum man ihn nicht mit der Gabel isst.
Der außer der Reihe gebackene Christstollen zum Making-of im Juni wurde von mir mit Erdbeeren kombiniert und war eine echte Geschmacksoffenbarung. Das Zuviel an Puderzucker konnte man elegant mit einer halben Erdbeere vom Teller wischen. Aber auch ohne Sommerobst ist der Original Dresdner Christstollen eine Wucht.
Anfang Oktober legen die über 100 zertifizierten Dresdner Stollenbäckereien wieder los und backen bis kurz vor Weihnachten fünf Millionen Stollen – herrlich! Auf dem Strietzelmarkt, Deutschlands ältestem Weihnachtsmarkt gibt es dann eine Schaubäckerei. Viele Original Dresdner Stollenbäcker bieten auch Backkurse an. Wer es in der Weihnachtszeit nicht bis nach Dresden schafft, kann sich den Christstollen auch nach Hause liefern lassen.