Landpartie im Herzen von Dänemark

Sandra Neelmeyer ist Gastgeberin einer ganz besonderen Reise über die Insel Fyn in Dänemark. Seit mehr als 10 Jahren lebt die gebürtige Badenerin mit ihrem dänischen Mann auf Fyn und fast genauso lange hat Sandra Neelmyer für das dortige Tourismusbüro gearbeitet. Im Laufe der Jahre hat sie die schönsten Orte und viele besondere Menschen kennengelernt, die ihre Heimat Fyn oder Fünen, wie die Insel auf deutsch heisst, mit großem Engagement vertreten. Erstklassige Köche, die sich aus den Gärten Dänemarks bedienen, Hoteliers, die den Charme der alten Landgüter wieder neues Leben eingehaucht haben und Gastronomen, die mit viel Leidenschaft erstklassige Weine hoch im Norden Europas herstellen. Diese besonderen Orte verknüpft sie im Rahmen einer fünftägigen Reise miteinander.

Countryside Break auf Fyn

Die Insel im Herzen von Dänemark und gut 1,5 Stunden Autofahrt von Kopenhagen entfernt ist überraschend hügelig. Das macht die Landschaft mit ihren vielen gut erhaltenen Landgütern und Schlössern noch charmanter.

Entlang der Landstraßen kommt man auf Fyn an vielen malerischen Gutshäusern vorbei, die oft in kräftigen Farben gegen den blauen Himmel strahlen / © Foto: Georg Berg
Entlang der Landstraßen kommt man auf Fyn an vielen malerischen Gutshäusern vorbei, die oft in kräftigen Farben gegen den blauen Himmel strahlen / © Foto: Georg Berg
Auch die Dichte an Schlössern auf Fünen ist beachtlich. Hier der Familiensitz der dänischen Linie, der Barone von Blixen-Finecke, Schloss Hesselagergaard, das bis heute von Mitgliedern der Familie bewohnt wird / © Foto: Georg Berg
Auch die Dichte an Schlössern auf Fünen ist beachtlich. Hier der Familiensitz der dänischen Linie, der Barone von Blixen-Finecke, Schloss Hesselagergaard, das bis heute von Mitgliedern der Familie bewohnt wird / © Foto: Georg Berg

Eine Selbstfahrertour durch Fünen


Mit Ausnahme eines Segeltörns rund um Svendborg ist die Reise als Selbstfahrertour mit dem eigenen Auto geplant. Die Route über Fünen ist, so Sandra Neelmeyer, auch für Oldtimer geeignet. Keine Tagesetappe ist länger als 80 Kilometer und die Wegstrecke führt über Landstraßen und durch kleine Ortschaften. Ihr Konzept schafft somit eine Balance zwischen Gruppenunternehmungen an so manchen Ort, der noch in keinem Reiseführer steht und lässt auch Zeit zu Zweit. Bevor Sandra Neelmeyer Ende Mai 2022 zu ihrer ersten exklusiven Countryside Break-Reise einlädt, hat sie Redakteurin Angela Berg einige ihrer Lieblingsorte auf Fyn gezeigt.

Gastgeberin Sandra Neelmeyer - für Countryside Break hat sie die schönsten Orte und feinsten Genuss-Erlebnisse ihrer Wahlheimat Fyn zusammengebracht / © Foto: Georg Berg
Gastgeberin Sandra Neelmeyer – für Countryside Break hat sie die schönsten Orte und feinsten Genuss-Erlebnisse ihrer Wahlheimat Fyn zusammengebracht / © Foto: Georg Berg

Segel setzen in der Hafenstadt Svendborg

Die besondere Landpartie beginnt im Hotel Stella Maris in Svendborg. Das Stella Maris ist ein luxuriöses Boutique-Hotel mit nur 36 Zimmern. Das Herrenhaus aus dem Jahr 1904 liegt direkt an der Küste des Svendborg Sund. Das Hotel hat einen eigenen Bootsanleger und von dort startet eine Segeltour hinaus auf die dänische Südsee. Mit einem historischen Segelschiff aus dem Jahr 1884 geht es raus auf den Großen Belt.

Hotel Stella Maris ist ein luxuriöses Boutique Hotel in einem historischen Herrenhaus. Das hauseigene Gourmetrestaurant verbindet französische Küche mit regionalen Spezialitäten / © Foto: Georg Berg
Hotel Stella Maris ist ein luxuriöses Boutique Hotel in einem historischen Herrenhaus. Das hauseigene Gourmetrestaurant verbindet französische Küche mit regionalen Spezialitäten / © Foto: Georg Berg
Der Bootsanleger am Hotel Stella Maris. Das Haus liegt direkt am Svendborg Sund / © Foto: Georg Berg
Der Bootsanleger am Hotel Stella Maris. Das Haus liegt direkt am Svendborg Sund / © Foto: Georg Berg

Falsled Kro – von der Schnapsbrennerei zum Fine Dining

Ein weiteres historischer Ort auf Fünen ist das ehemalige Wirtshaus Falsled Kro. Wurde hier im Jahre 1744 noch Schnaps gebrannt, so ist es heute über die Landesgrenzen hinaus für seine erstklassige Küche bekannt. Der alte Landgasthof mit seiner wechselvollen Geschichte ist nicht nur über die Landstraße. erreichbar. Gäste legen im Sommer auch mit dem Segelboot am kleinen Hafen direkt am Ende des Gartens an. Sogar ein Hubschrauberlandeplatz ist vorhanden, denn die Küche von Chefkoch Caspar Hasse lockt Gäste vom Festland an.

Das Falsled Kro wurde 1744 erbaut und diente die ersten Jahre als königlich lizensierte Schnapsbrennerei und Wirtshaus. 1851 brannte das Haus bis auf die Grundmauern ab. Der Wirt verwehrte einem trunksüchtigen Schneider Alkohol, worauf dieser das Feuer legte / © Foto: Georg Berg
Das Falsled Kro wurde 1744 erbaut und diente die ersten Jahre als königlich lizensierte Schnapsbrennerei und Wirtshaus. 1851 brannte das Haus bis auf die Grundmauern ab. Der Wirt verwehrte einem trunksüchtigen Schneider Alkohol, worauf dieser das Feuer legte / © Foto: Georg Berg
Das Restaurant im Falsled Kro mit Blick in den Garten / © Foto: Georg Berg
Das Restaurant im Falsled Kro mit Blick in den Garten / © Foto: Georg Berg

Das Weingut Stokkebye – Wein aus Dänemark

Einer der Orte, die für den kulinarischen Genuss aus Dänemarks Gärten steht, ist das Weingut Stokkebye. Bei gemütlicher Fahrt über die Landstraße fällt der Weinanbau nicht wirklich ins Auge. Man muss schon wissen, was man sucht. Mit Stokkebye haben Jakob und Helle Stokkebye einen besonderen Ort geschaffen. Das Paar gehört zusammen mit einer Handvoll weiterer Winzer zu echten Pionieren. Weinanbau in Dänemark gibt es seit rund 20 Jahren. 2009 begann Jakob Stokkebye mit ersten Pflanzungen. Er kommt aus der Gastronomie, ist top ausgebildeter Butler und Sommelier und betreibt nebenbei noch einen Kaviar-Handel.

Angela Berg mit Winzer, Butler und Sommelier Jakob Stokkebye in der Neupflanzung von Pinot Noir Reben / © Foto: Georg Berg
Angela Berg mit Winzer, Butler und Sommelier Jakob Stokkebye in der Neupflanzung von Pinot Noir Reben / © Foto: Georg Berg

Heute gehören die Stokkebye-Weine zu den besten Dänemarks. Der Weißwein Livia wurde schon mehrfach ausgezeichnet. Neu gepflanzt wurden kürzlich drei Hektar Pinto Noir. Die Ernte beginnt hier im Norden meist Mitte Oktober. Das Meer ist nur einen Kilometer weit entfernt. Vor 200 Jahren war es sogar noch genau dort, wo heute die Rebstöcke stehen. Der Boden ist kalkhaltig und steckt voller Mineralien. Beim Aufbau seines Weinguts hat sich Jakob Stokkebye Beratung aus dem Rheingau geholt. Die Rebstöcke wurden zum Beispiel mit einem Abstand von 1.20 Meter gepflanzt. denn aufgrund der höheren Zahl an Regentagen brauchen die Pflanzen mehr Luft und somit mehr Abstand voneinander.

Jakob Stokkebye präsentiert seine jüngste Weine. Hauptabnehmer der rund 20.000 Flaschen Jahresproduktion sind Sternerestaurants in ganz Dänemark / © Foto: Georg Berg
Jakob Stokkebye präsentiert seine jüngste Weine. Hauptabnehmer der rund 20.000 Flaschen Jahresproduktion sind Sternerestaurants in ganz Dänemark / © Foto: Georg Berg

Die Weine von Gut Stokkebye gehen an 26 Michelin Star Restaurants, eines davon in Paris. Mit einer Produktion von rund 20.000 Flaschen pro Jahr werden fast vollständig von Restaurants in Dänemark abgenommen. Sandra Neelmeyer führt ihre Gäste zu einer exklusiven Weinverkostung in den Pavillon auf Gut Stokkebye Das Wohnhaus, so erzählt mir Jakob, hat eine besondere Geschichte. Es wurde von einem Ehepaar gebaut, das lange in Afrika lebte. In Erinnerung an ihre Zeit dort, ließen sie das Haus nach der Farm, die die berühmte dänische Schriftstellerin Karen Blixen in Kenia bewohnte, bauen. Doch die Sehnsucht nach Afrika war zu groß, sie verkauften das Haus im kühlen Dänemark wieder und gingen zurück nach Afrika. Nun wächst rund um das Haus zwar kein Kaffee, wie bei Karen Blixen, aber Wein und das ist für Dänemark auch schon ziemlich exotisch.

Weingut Stokkebye wurde von einem dänischen Ehepaar in Anlehnung an die Farm von Karen Blixen in Afrika gebaut. „Ich hatte eine Farm in Afrika am Fuße der Ngong Berge“ so der berühmte erste Satz aus der Romanverfilmung "Jenseits von Afrika" mit Meryl Streep / © Foto: Georg Berg
Weingut Stokkebye wurde von einem dänischen Ehepaar in Anlehnung an die Farm von Karen Blixen in Afrika gebaut. „Ich hatte eine Farm in Afrika am Fuße der Ngong Berge“ so der berühmte erste Satz aus der Romanverfilmung „Jenseits von Afrika“ mit Meryl Streep / © Foto: Georg Berg

Besuch auf Schloss Egeskov

Auf der Countryside-Break Reise von Sandra Neelmeyer wird auch eines der bekanntesten Schlösser Dänemarks besucht. Schloss Egeskov wurde Mitte des 16. Jahrhunderts als Festungsanlage errichtet und gehört zu den am besten erhaltenen Wasser- und Renaissanceschlössern in Nordeuropa. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte Egeskov oft die Eigentümer. In den 1960er Jahren wurden die Gärten und auch das Schloss für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.1968 eröffnete das Veteranenmuseum. Zahlreich weitere Museen folgten. Besonders stimmig ins Programm von Countryside Break passt da der Besuch der Oldtimer-Ausstellung in einer ebenfalls sehr sehenswerten alten Scheune auf dem Anwesen von Schloss Egeskov.

Schloss Egeskov ist eine der größten und international bekanntesten Attraktionen des Landes und immer noch die Heimat der gräflichen Familie / © Foto: Georg Berg
Schloss Egeskov ist eine der größten und international bekanntesten Attraktionen des Landes und immer noch die Heimat der gräflichen Familie / © Foto: Georg Berg
Die Oldtimersammlung von Schloss Egeskov in einer ebenfalls sehenswerten Scheune / © Foto: Georg Berg
Die Oldtimersammlung von Schloss Egeskov in einer ebenfalls sehenswerten Scheune / © Foto: Georg Berg
Einblicke in den Damen-Salon auf Schloss Egeskov. Beinahe kann man das dezente Klappern der Teetassen hören / © Foto: Georg Berg
Einblicke in den Damen-Salon auf Schloss Egeskov. Beinahe kann man das dezente Klappern der Teetassen hören / © Foto: Georg Berg

Mit dem eigenen Auto an die schönsten Orte der Insel

Auch die Natur kommt nicht zu kurz während des fünftägigen Roadtrips über Fünen. Sandra Neelmeyer kennt die schönsten Strände für einen Spaziergang und die Orte mit den schönsten Blicken auf das südfünische Inselmeer. Überraschend ist die Landschaft auf Fyn. Man erwartet flaches Marschland und bekommt eine sanfte Hügellandschaft geboten, in der sich Wasser und Weiden sowie Felder und Wälder abwechseln. Die dänische Südsee ist geologisch betrachtet eine überschwemmte Eiszeitlandschaft. Am Ende der letzten Eiszeit ertrank das Land durch einen starken Meeresanstieg. Zurück blieben Inseln und kleine Eilande, die heute mit Brücken, Fähren oder bei Ebbe zu Fuß erreichbar sind. Diese besondere Landschaft von Fünen, der zweitgrößten Insel Dänemarks, fällt sofort auf.

Das Meer ist auf Fünen nie weit weg. Davon profitieren auch die Winzer, denn die Erde, in der heute Rebstöcke stehen, ist reich an Mineralien. Aber hauptsächlich werden hier Weihnachtsbäume angebaut / © Foto: Georg Berg
Das Meer ist auf Fünen nie weit weg. Davon profitieren auch die Winzer, denn die Erde, in der heute Rebstöcke stehen, ist reich an Mineralien. Aber hauptsächlich werden hier Weihnachtsbäume angebaut / © Foto: Georg Berg
Straßen bis and Meer - die Selbstfahrertour ist eine Fahrt ins Blaue und führt doch sicher an die  schönsten Orte der Insel / © Foto: Georg Berg
Straßen bis and Meer – die Selbstfahrertour ist eine Fahrt ins Blaue und führt doch sicher an die schönsten Orte der Insel / © Foto: Georg Berg

Tipp von Redakteurin Angela Berg: Der Genuss liegt auf Fünen sprichwörtlich am Wegesrand. Wer mit dem eigenen Auto unterwegs ist, kann viele lokale Geschmacksmomente erleben. Also unbedingt Halt machen an den kleinen Hofläden und Manufakturen. Sandra Neelmeyer kennt sie alle und kann gute Tipps geben. Unbedingt probieren sollte man den Rauchkäse von Jörgen Hoff in Gundestrup. Er ist Meier und Brauer in einer Person. Sein weicher Rauchkäse aus Sauermilch ohne Rinde ist preisgekrönt und nebenher stellt er aus der Molke seiner Meierei noch Bier her.

Unsere Arbeitsweise zeichnet sich durch selbst erlebte, gut recherchierte Textarbeit und professionelle, lebendige Fotografie aus. Für alle Geschichten gilt, dass Reiseeindrücke und Fotos am selben Ort entstehen. So ergänzen und stützen die Fotos das Gelesene und tragen es weiter.

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Die Recherchereise wurde teilweise vom Fyn-Tourismus-Büro unterstützt

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