Japan – Reiseziele rund um den Mount Fuji

Anders als lange Zeit erhofft, mussten die Olypmische Spiele in Japan ganz ohne Publikum stattfinden. Auch Japaner durften nicht in die Stadien. Kurz vor Beginn der Covid-Pandemie haben wir die Präfektur Shizuoka bereist, wo alle Radsport-Wettbewerbe stattfinden. Wenn sich Japan wieder für ausländische Reisende öffnet, dann ist Shizuoka ein ideales Reiseziel für Japan-Einsteiger. Die Präfektur liegt rund 100 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Tokio und bietet viel Natur, prägende Geschichte und kulinarische Erlebnisse. Mit dem Shinkansen, Japans berühmten Schnellzug, ist Shizuoka von Tokio aus in rund einer Stunde zu erreichen. Hier finden Reisende das traditionelle Japan mit Tempel und Schreinen, genauso wie kulinarische Attraktionen und Freitzeitaktivitäten. Es gibt exklusive Hotels ebenso wie kleine familiengeführte Ryokans. In Shizuoka ist alles eine Spur ruhiger und überschaubarer als in den Reise-Hotspots Tokio, Osaka oder Kyoto. Ein Umstand, der für die Zeit nach Corona noch an Attraktivität gewinnen könnte. Unser Redaktionsteam war darüber hinaus mit einem Mietwagen unterwegs. Trotz Linksverkehr ist die autarke Fortbewegung per Auto sehr zu empfehlen. Das Straßennetz ist gut, die japanischen Autofahrer entspannt und rücksichtsvoll. Besonderes Highlight: In Shizuoka, nahe der Stadt Fujinomiya steht Japans heiliger Berg, Mount Fuji. Nirgends kommt man ihm so nah, wie dort! Eine kulinarische Reise rund um den Mount Fuji und die Halbinsel Izu in mehrere Reportagen.

Nippondaira Hotel Shizuoka und die schüchterne Schöne

Nippondaira Hotel, Shizuoka, Japan mit Blick auf den Berg Fuji. Das All-Day-Dining Hotelrestaurant The Terrace bietet schon zum Frühstück einen fantastischen Ausblick auf den neuen Tag / © Foto: Georg Berg
Nippondaira Hotel, Shizuoka, Japan mit Blick auf den Berg Fuji. Das All-Day-Dining Hotelrestaurant The Terrace bietet schon zum Frühstück einen fantastischen Ausblick auf den neuen Tag / © Foto: Georg Berg

Seit über 50 Jahren schon gibt es das Hotel Nippondaira über der Bucht von Suruga. Der Blick auf den Mount Fuji variiert fast stündlich. Die weitläufige Parkanlage mit japanischem Steingarten gewährt den Blick hinunter auf die Stadt Shizuoka in der gleichnamigen Präfektur.

Wichtige Kulturstätte – der Kunozan Toshogu Schrein

Kunozan Toshogu Shrine in Shizuoka, Japan. Die feuerfesten Metalldächer der Gebäude sind reich verziert / © Foto: Georg Berg
Kunozan Toshogu Shrine in Shizuoka, Japan. Die feuerfesten Metalldächer der Gebäude sind reich verziert / © Foto: Georg Berg

Vom Nippondaira Hotel erreicht man zu Fuß die Nihondaira Ropeway. Die Fahrt in der kleinen Kabine ist schon Teil der Sehenswürdigkeit. Die Seilbahn schwebt hinab zu einer der wichtigsten Kulturstätte der Japaner, dem ehemalige Grabstätte des ersten Shoguns Tokugawa Ieyasu. In Shizuoka lebte sowohl der erste als auch der letzte Shoguns Japans.

Von Soba, Sake und Satoyama – ein spannender Tagesausflug

Mit dem Rad unterwegs, vorbei an Bewässerungskanälen für die Felder, auf denen Reis und Buchweizen wächst. Japaner nennen diese Landschaft zwischen Berg und Acker Satoyama / © Foto: Georg Berg
Mit dem Rad unterwegs, vorbei an Bewässerungskanälen für die Felder, auf denen Reis und Buchweizen wächst. Japaner nennen diese Landschaft zwischen Berg und Acker Satoyama / © Foto: Georg Berg

Soba, Sake, Satoyama sind drei typische Dinge, die Reisende bei einem Besuch in Fujinomiya, der Stadt am Fuße des Mount Fuji, erleben können. Regionale Touranbieter stellen für Reisende auch Tagestouren zusammen. Bei einem solchen Ausflug verbinden wir einen Kochworkshop „Soba-Noodles“ mit einer Fahrradtour durch die von Japaner mit „Satoyama“ bezeichnete Landschaft zwischen Berg und Ackerflächen und dem Besuch einer Sale-Brauerei.

Besuch bei Mr Slow Food Mount Fuji

Yasuhisa Serizawa, rechts im Bild. Ihm gegenüber sein Vater, der mit weit über 80 Jahren noch mitzerteilt. Seine Mutter nimmt die Fischhälften und legt sie für den nächsten Arbeitsschritt in einen großen Metallkorb / © Foto: Georg Berg
Yasuhisa Serizawa, rechts im Bild. Ihm gegenüber sein Vater, der mit weit über 80 Jahren noch mitzerteilt. Seine Mutter nimmt die Fischhälften und legt sie für den nächsten Arbeitsschritt in einen großen Metallkorb / © Foto: Georg Berg

Yasuhisa Seriwaza wendet die älteste Methode der Fischkonservierung an und produziert damit eine Delikatesse. Am Ende wird durch ein uraltes Verfahren, das vor mehr als 1.500 Jahren seinen Ursprung nahm, aus der kleinen Thunfischart Bonito, eine steinharte Delikatesse. Katsuobushi, bei uns bekannt als Bonitoflocken, sind die Grundwürze der japanischen Küche und geben Brühen, Soßen und Suppen Geschmackstiefe. Wir erleben einen geradezu archaischen Prozess als am frühen Morgen die Verarbeitung von mehreren Tonnen Thunfisch in der kleinen Manufaktur beginnt.

Fujinomiya, die Stadt am Fuße des Mount Fuji

Der virtuelle Aufstieg. Auf über 3.000 Quadratmetern dreht sich im Mount Fuji World Heritage Centre in Fujinomiya alles um den Heiligen Berg Japans / © Foto: Georg Berg
Der virtuelle Aufstieg. Auf über 3.000 Quadratmetern dreht sich im Mount Fuji World Heritage Centre in Fujinomiya alles um den Heiligen Berg Japans / © Foto: Georg Berg

In Fujinomiya der Stadt am Fuße des Mount Fuji können Touristen das ganze Jahr über den Mount Fuji besteigen. Was im Realen nur in einem kurzen Zeitfenster über den Sommer möglich ist, geht im Mount Fuji World Heritage Centre das ganze Jahr hindurch: ein virtueller Aufstieg auf den heiligen Berg.

Speerfischen bei Mondschein – auf dem Lake Hamana

Zwölf-Zacken, Balance und zwei scharfe Augen sind nötig, um beim Speerfischen auch Beute zu machen / © Foto: Georg Berg
Zwölf-Zacken, Balance und zwei scharfe Augen sind nötig, um beim Speerfischen auch Beute zu machen / © Foto: Georg Berg

Der Hamana Lake in der Präfektur Shizuoka ist seit einem Erdbeben mit dem Pazifik verbunden. Sein flaches Gewässer in Ufernähe eignet sich besonders gut für das Speerfischen. Die Jagd mit dem Speer gehört zu den ältesten Jagdtechniken überhaupt. Japan-Reisende können in der Gemeinde Hamamatsu dieses besondere Erlebnis mit anschließendem Fisch-Essen auf dem See buchen.

Miso-Suppe mit frischer Einlage. Der selbst gefischte Krebs wird zu einem sehr nachhaltigen kulinarischen Erlebnis / © Foto: Georg Berg
Miso-Suppe mit frischer Einlage. Der selbst gefischte Krebs wird zu einem sehr nachhaltigen kulinarischen Erlebnis / © Foto: Georg Berg

Typisch Japanisch: Grüner Tee

Besuch bei einem japanischen Teebauern. Die Teebauern rund um Shizuoka City sind sehr gut organisiert. So lassen sich auch Plantagen-Besuche für englischsprechende Touristen organisieren. Je nach Zeit und Budget kann man eine Besichtigung der Tee-Plantage, eine Übernachtung beim Teebauern oder auch nur eine Tee-Zeremonie buchen.

Grüner Teee aus Shizuoka / © Foto: Georg Berg
Grüner Teee aus Shizuoka / © Foto: Georg Berg

Shoyu – Die Grundwürze der Japaner

Sojasauce ist eine unverzichtbare Würze in der japanischen Küche. Eine kleine Manufaktur in der Präfektur Shizuoka hat es sich zur Aufgabe gemacht, das traditionelle Wissen um die klassische Herstellung der Sojasauce auch an jüngere Generationen weiterzugeben. Aber auch für Food-begeisterte Touristen ist die Tour durch die alte Manufaktur Mejiiya Shoyu von 1872 in der Nähe von Hamamatsu ein Erlebnis.

Man muss sich ganz schön ins Zeug legen, um die schwarze Sauce sprudeln zu sehen. Fest steht schon jetzt: Durch das Selbermachen wird der mehrstufige Prozess bis zur fertigen Sojasauce sehr anschaulich und macht sichtlich viel Spaß / © Foto: Georg Berg
Man muss sich ganz schön ins Zeug legen, um die schwarze Sauce sprudeln zu sehen. Fest steht schon jetzt: Durch das Selbermachen wird der mehrstufige Prozess bis zur fertigen Sojasauce sehr anschaulich und macht sichtlich viel Spaß / © Foto: Georg Berg

The Okura in Tokio – eine Hotel-Ikone wurde neu erschaffen

Das alte Hotel Okura war eine Design-Ikone aus den 1960er Jahren. Vor dem Beginn der Abriss-Arbeiten des 12-stöckigen Kulthotels gab es weltweit Unterschriften von treuen Gästen und Design-Experten, um den Abriss zu verhindern. Ohne Erfolg. Der Wohnraum in der Mega-City Tokio ist so teuer, dass ein neues, viel höheres Gebäude gebaut wurde. Die legendäre Lobby lebt aber im neuen Hotel weiter.

Der legendäre Wartebereich der Lobby. Das Herzstück ist eine fast perfekte Replik des Originals. Dem Vernehmen nach hätten Gäste beim ersten Anblick der Lobby geweint. So sehr erinnert die Neuauflage an das Original von 1962 / © Foto: Georg Berg
Der legendäre Wartebereich der Lobby. Das Herzstück ist eine fast perfekte Replik des Originals. Dem Vernehmen nach hätten Gäste beim ersten Anblick der Lobby geweint. So sehr erinnert die Neuauflage an das Original von 1962 / © Foto: Georg Berg

Typisch Japan: Berufe und Berufung

Auf der Reise durch die Präfektur Shizuoka treffen wir immer wieder auf Menschen, die ihr ganzes Leben ihrem Beruf gewidmet haben. Bis ins hohe Alter bringen sie sich ein und geben ihre Fähigkeiten weiter. Eine ganz besondere Genügsamkeit und Zufriedenheit spüren wir bei dem Zusammentreffen mit ganz unterschiedlichen Menschen und ihren Berufen.

Bonsai-Meister und Garten-Inhaber Toshio Ohsugi im Porträt mit einem 500 Jahre alten Pflegefall. Der Baum wurde den Aufzeichnungen nach um 1920 aus den Bergen von einem Felsen genommen. Seine Wurzeln hatten einen Spalt in den Fels getrieben / © Foto: Georg Berg
Bonsai-Meister und Garten-Inhaber Toshio Ohsugi im Porträt mit einem 500 Jahre alten Pflegefall. Der Baum wurde den Aufzeichnungen nach um 1920 aus den Bergen von einem Felsen genommen. Seine Wurzeln hatten einen Spalt in den Fels getrieben / © Foto: Georg Berg

Unsere Arbeitsweise zeichnet sich durch selbst erlebte, gut recherchierte Textarbeit und professionelle, lebendige Fotografie aus. Für alle Geschichten gilt, dass Reiseeindrücke und Fotos am selben Ort entstehen. So ergänzen und stützen die Fotos das Gelesene und tragen es weiter.

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Die Recherchereise in der Prefektur wurde zum Teil von Shizuoka Tourismus unterstützt

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Permalink der Originalversion: https://tellerrandstories.de/japan-mount-fuji
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