Wohnen wie bei Freunden, das ist das Credo von Hotelchefin Sonja Hechler. Mit viel Liebe zum Detail hat sie das Gasthaus Krone aus dem Jahre 1572 seit der Übernahme von ihren Eltern von einem Haus mit gastronomischem Schwerpunkt zu einem Boutique Hotel hinübergeführt, das durch wunderschöne Interieur-Designs ebenso auffällt, wie durch überraschende Brüche zwischen Tradition und Moderne. Hier übernachten namhafte Designer wie Konstantin Grcic oder Jasper Morrison genauso wie Kunstmäzene und international bekannte Architekten. Das Hotel Krone hat die perfekte Lage zwischen Basel, der Fondation Beyeler mit oft hochkarätigen Ausstellungen und dem Vitra Campus in Weil. Allesamt sehenswerte Ausflugsziele, die sich vom Hotel Krone per Rad erfahren oder erwandern lassen. Dies ist sogar entlang eines Kunstpfades möglich. Der Rehberger-Weg mit 24 Objekten des Künstlers Tobias Rehberger verknüpft über eine Länge von nur fünf Kilometern zwei Länder, zwei Gemeinden und zwei Kultur-Institutionen und mitten drin steht das Gasthaus Krone.
Vor mehr als 400 Jahren erhielt das Gasthaus Krone die erste Schanklizenz in Weil am Rhein. Von jeher war das Haus Anlaufstelle für ein bunt gemischtes Publikum. Seit rund 70 Jahren wird es von Familie Hechler geführt. Dank seiner Lage an der Grenze zur Schweiz verkehre hier schon immer gerne der „Baseler Teig“, wie Sonja Hechler erzählt. Alles was Rang und Namen hat, ob Pharma-Unternehmer oder Kunst-Mäzen, kam und komme gerne rüber ins Hotel Krone. Früher lockten die Gäste ausschließlich das gute Essen.
Vater Roland Hechler erkochte sich in jungen Jahren einen Michelin-Stern. Heute steht er ausschließlich am Wochenende am Herd und bereitet seine Klassiker wie Suppenfleisch und Sonntagsbraten zu. Das auf 30 Plätze verkleinerte Restaurant läuft seit 2018 mit einem neuen Konzept. Küchenchef Sebastian Urban sorgt für eine moderne und regionale Küche, schaut dabei gerne über den Tellerrand. Mit dem Konzept Outside the Box werden temporär Themen wie französische Küche, ART oder Spargel aufgegriffen.
Wie Vitra wirkt – Welten für Design-Fans
Ein Aufenthalt im Hotel Krone ermuntert auch zu Gedankenspielen für das eigene Zuhause. Ob im Restaurant, im Living Room und erst recht auf dem eigenen Zimmer, als Gast ist man von so vielen wohnlich arrangierten Design-Klassikern und Design-Möbeln der Gegenwart umgeben, dass die Wirkung dieser Stücke viel inspirierender wirkt, als es in einem Verkaufsraum je möglich wäre. Wo sonst hat man die Gelegenheit, einen ganzen Abend auf einem Eames-Stuhl von Vitra zu sitzen und festzustellen, was man immer schon wissen wollte. Sind diese Stühle eigentlich bequem oder sehen sie nur gut aus? Der Sitzkomfort ist hervorragend. Mr. and Mrs. Eames, Entschuldigung, wie konnte ich an Sie zweifeln!
Haupthaus und Neubau – Gestalten einer Umgebung
Das Hotel Krone hat insgesamt 17 Design-Zimmer. Davon befinden sich zwölf im historischen Gasthaus und fünf im Neubau. Bei den neuen Zimmern wurden Naturmaterialien verwendet, um ein gesundes Raumklima zu gewährleisten, so Sonja Hechler. Beste Betten, Lehmwände und puristisches, zeitloses Design. In den Zimmern im historischen Haupthaus wurde der Stil eines alten Fachwerkhauses nicht nur beibehalten, sondern bewusst herausgearbeitet. Die Holzbalken wurden freigelegt und lackiert. Sie stehen im Kontrast zu den mit rund 60 Jahren vergleichsweise jungen Designklassikern von Charles und Ray Eames, Jean Prouvé oder Isamu Noguchi. Heute steigen im Hotel Krone die Eames-Nachfahren ab, genauso wie die Großfamilie von Stararchitekt Balkrishna Doshi oder Designer Konstantin Grcic und Jasper Morrison.
Objekte der Begierde in der Stadt der Stühle
Es ist Frühling und man feiert das Kirschblütenfest. Auf dem Vitra Campus stehen locker verteilt unüberschaubar viele Objekte der Begierde. Hier ein Grcic, da ein Morrison, Panton Juniors für die Kleinen und ein Gehege voller Eames Elephants. Sehr lässig diese Atmosphäre, die das Unternehmen Vitra rund um seine Produktionsstätte in Weil am Rhein seit den 1950er Jahren geschaffen hat. Die Gebäude wurden von Stararchitekten wie Frank Gehry, Zaha Hadid, Alvaro Siza oder Herzog & de Meuron entworfen. Sogar die Bushaltestelle am Campus ist ein Entwurf von Jasper Morrison.
Das neueste Haus am Campus – das Vitra Schaudepot
Von außen ein schlichter Ziegelbau, mit der Form des Piktogramms für Haus. Von innen präsentiert das Schaudepot Schlüsselobjekte einer umfangreichen Sammlung. 20.000 Objekte, darunter 7.000 Möbel, über 1.000 Leuchten sowie zahlreiche Archive und die Nachlasse von Verner Panton und Alexander Girard sind hier versammelt. Für Besucher ist immer eine Auswahl zugänglich, die sich auf rund 400 Objekte des modernen Möbeldesigns von 1800 bis heute konzentriert. Darunter Le Corbusier, Alvar Aalto oder Gerrit Rietveld.
Der Rehberger-Weg zwischen Riehen und Weil
Genug Design? Dann bietet die Region auch Kunst, vortrefflich zu verbinden, direkt ab Vitra Campus entlang des Rehberger-Wegs. 2015 wurde die fünf Kilometer lange Strecke zwischen Weil am Rhein und Riehen in der Schweiz mit 24 Wegmarken von Tobias Rehberger bestückt. Die Objekte wollen Besuchern die Natur- und Kulturlandschaft näher bringen. Eine Wanderkarte erklärt die Kunst, die oft selbsterklärend ist. Manchmal zeigen sie sich als Gebrauchsgegenstände wie Mülleimer, Wegweiser oder Großflächenplakat. Großartig, allerdings unfreiwillig selbst karikierend, zeigt sich bei unserer Radtour die Wegmarke „Bodenarbeiten“.
Altstadt von Basel und die Fondation Beyeler
Per Fahrrad ist man vom Hotel Krone in nur 25 Minuten auf dem Marktplatz von Basel, die Fondation Beyeler erreicht man in einmal acht Minuten. Basel hat eine sehr schöne und intakte Altstadt. Rekordverdächtig ist die Anzahl von 40 Museen. Zwischen den fünf Rheinbrücken in Basel verkehren vier Fähren. Eine davon ist die Leu-Fähre am Münster. Sie quert den Rhein ohne Motor und nur durch die Kraft der Strömung. Auf einem Rundgang durch die Altstadt, über den Markplatz vorbei am roten Rathaus von Basel, empfiehlt sich ein Übersetzen mit der Münster Fähre inklusive Schwatz mit dem Fährmann Jacques Thurneysen.
Gutedel – eine Rebsorte aus dem Markgräfler Land
Weil am Rhein steht auch für gute Weine – im Markgräfler Land wird Burgunder angebaut und Gutedel hergestellt. Der Gutedel hat einen geringeren Alkoholanteil und gilt als sehr bekömmlich. 1780 wurde die Rebsorte von Markgraf Karl-Friedrich von Baden aus Vevey am Genfer See ins Markgräfler Land gebracht. Wir fahren raus in die Reben mit Winzer Johannes Schneider. Die Familie bewirtschaftet rund 13 Hektar. Die beste Lage ist der Weiler Schlipf, bekannt für seine kalkhaltigen Böden. Die Winzerfamilie in vierter Generation hält alle Schritte der Produktion und Vermarktung noch selbst in der Hand.
Das Hotel Krone und die neue ART der Markgräfler Küche
Das Hotel Mühle holt apulische Küche nach Binzen
Unterwegs in Basel – Eine selbstgeführte Foodtour und ein Beusch in der Fondation Beyeler
Mehr über Basel, der Stadt am Rhein. Sie diente eigenwilligen Denkern als Refugium.
Eintrittsgelder und die Kosten der Halbpension im Hotel wurden nicht berechnet