Um 1550, so heißt es, kam die Schokolade nach Europa. Spanier brachten die ersten Kakaobohnen auf unseren Kontinent, während die Azteken schon mehr als tausend Jahre cacaohuatl, Kakaowasser, tranken und makelose Kakaobohnen bester Qualität dort als Zahlungsmittel dienten.
Schokolade, erst als Heißgetränk, später mit neuen Verarbeitungsmethoden auch in fester Form, begeistert in den folgenden Jahrhunderten ohne Übertreibung die ganze Menschheit. Zum Internationalen Tag der Schokolade, der aus unbekanntem Grund auf den 7. Juli fällt, erzählen wir die Geschichte von Bernard Xueref. In einem Alter, in dem sich andere zur Ruhe setzen, startet der Franzose eine Karriere als Schokolatier. Auslöser für seine Leidenschaft ist eine Kakaobohne aus São Tomé & Principe.

Sur la route du chocolat
Die Schokoladen-Manufaktur Frigoulette liegt im Dorf Beaufort-sur-Gervanne mitten im Naturpark Vercors. Eine kurvige Straße führt aus dem Dorf heraus Richtung Frigoulette. Die Manufaktur ist nach dem Land benannt, auf dem die Familie von Bernard Xueref seit Generationen Landwirtschaft betreibt. Über dem Eingang des Holzbaus hängen die Flaggen von Frankreich und São Tomé & Principe. Der Inselstaat im Golf von Guinea trägt auch den Namen Schokoladeninsel. 1822 ließen sich portugiesischen Siedler aus Brasilien auf São Tomé & Principe nieder. Sie brachten Kakaopflanzen mit, die sich auf dem Boden vulkanischen Ursprungs bestens entwickelten. Bodenbeschaffenheit und die günstigen klimatischen Bedingungen in Äquatornähe führten zu einem Kakaoboom. Im Jahre 1913 erreicht der Kakaoanbau auf São Tomé mit 36.000 Tonnen seinen Höhepunkt. Heute produziert der Inselstaat nur noch rund 3.000 Tonnen. Für Firmengründer Bernard Xueref ist eine umweltfreundliche und nachhaltige Steigerung der Produktivität ein wichtiges Anliegen.

Beste Bohne – Bio Grand Cru aus Sao Tomé
Seine Leidenschaft für die Kakaobohnen aus Sao Tomé entdeckte Bernhard Xueref 2010. Es waren die besonderen Aromen und die außergewöhnlich hohe Qualität der Verarbeitung und Fermentation, die ihn, der sich schon sein Leben lang mit Agrarthemen beschäftigt hatte, so begeisterte. Er beschreibt das Aromenprofil des Edelkakaos aus São Tomé mit Noten von Zimt, Karamell und Tabak, leicht floral, leicht erdig und mit wenig Säure. Zweimal im Jahr reist Bernard Xueref nach São Tomé. Er hält enge Kontakte zu vielen Protagonisten auf der Insel. Das ebenfalls auf São Tomé ansässige Unternehmen Kaoka ist der exklusive Lieferant für Bio-Grand-Cru Bohnen an Frigoulette.

Unverfälscht und ohne Milch
Frigoulette verwendet ausschließlich die Kakaobohne aus São Tomé. Bei Frigoulette werden keine tierischen Fette wie Milch, Sahne oder Butter verarbeitet. Auch Palmöl kommt nicht zum Einsatz. Stattdessen haben Pralinen und Schokoladen einen Kakaoanteil von 68 Prozent und es wird nur Kakaobutter verarbeitet. An der Theke mit Blick in die Manufaktur können viele Produkte verkostet werden. Kochschokoladen von Frigoulette mit dem Aroma von Lavendel, Thymian oder Minze finden Anwendung in französischen Rezepten.
Engagement und interkultureller Austausch
2013 kauft Bernard Xueref auf São Tomé zwei Hektar Land. Auf den Pilot-Parzellen, wie er sie nennt, sollen verbesserte Anbaumethoden die Erträge und somit auch das Einkommen der Bauern vor Ort steigern. Schulprojekte werden gefördert und mit den Jahren entsteht ein interkultureller Austausch zwischen Schulen auf São Tomé und Orten im Val de Drôme wie Beaufort, Suze-sur-Crest, Plan-de-Baix und Gigors. In der Manufaktur in Beaufort gibt es einen Vortragsraum. Besuchergruppen von Touristen bis Schulklassen erfahren hier, was eine gute Schokolade ausmacht und dass es neben hervorragender Produktqualität auch auf den Schutz der Natur und eine faire Bezahlung der Erzeuger ankommt. In nur zwölf Jahren ist Bernard Xueref zu einem einflussreichen Botschafter für Grand-Cru Schokolade geworden, dem es um weit mehr geht, als um den vollkommenen Schokoladen-Geschmack.

Malakoff Pralinen oder die Speise der Götter
Theobroma ist der lateinische Name der Kakaofrucht und bedeutet nicht weniger als Speise der Götter. Werden, wie bei Frigoulette alle Produkte mit bester Edel-Schokolade hergestellt, kommt man dieser alten lateinischen Übersetzung kulinarisch ziemlich nahe. Schokolade, Pralinen, Kochpallets aus Aromenkakao haben nichts mit dem Süßkram aus Massenkakao gemein, der in den Supermarktregalen liegt. Ein Beispiel hierfür ist die Malakoff-Nougat-Praline der Chokolaterie Frigoulette. Sie ist in ganz Frankreich erhältlich und besonders beliebt zu Weihnachten. Die Malakoff-Praline hebt sich äußerlich von den typischen Pralinen ab. Sie gehört zu den geschnittenen Pralinen, die ohne eine zusätzliche Hülle um den Kern auskommen. In Handarbeit wird der Bestseller von Frigoulette in goldenes Papier verpackt. Im Sommer läuft bereits die Produktion für Weihnachten. Geröstete Haselnüsse verleihen der Praline einen knusprige Textur.
Die Flagge von São Tomé & Príncipe hängt am Gebäude der Schokoladenfabrik Frigoulette. Der Inselstaat im Golf von Guinea trägt auch den Namen Schokoladeninsel. 1822 ließen sich portugiesischen Siedler aus Brasilien auf São Tomé & Principe nieder. Sie brachten auch Kakaopflanzen mit. Der Boden vulkanischen Ursprungs und die günstigen klimatischen Bedingungen ermöglichten eine rasche Entwicklung des Kakaoanbaus, der 1913 mit 36.000 Tonnen seinen Höhepunkt erreichte. Heute produziert die Insel nur rund 3.000 Tonnen und eine umweltfreundliche und nachhaltige Steigerung der Produktivität ist Firmengründer Bernard Xueref ein wichtiges Anliegen / © Foto: Georg Berg
In Handarbeit wird der Bestseller der Schokoladen-Manufaktur Frigoulette in goldenes Papier verpackt. Die Malakoff Praline der Chocolaterie Frigoulette ist in ganz Frankreich erhältlich und besonders beliebt zu Weihnachten. Malakoff gehört zu den geschnittenen Pralinen, die ohne eine zusätzliche Hülle um den Kern auskommen. Die gerösteten Haselnüsse verleihen der Praline eine knusprige Konsistenz / © Foto: Georg Berg
Maschinelle Verpackung von Nuss-Nougat-Pralinen in gold und rot gesteiften Papilloten in der Chocolaterie Frigoulette in Beaufort-sur-Gervanne im Val de Drôme / © Foto: Georg Berg
Am kühlen Vormittag wird der Bestseller der Schokoladen-Manufaktur Frigoulette von Hand in goldenes Papier verpackt. Malakoff-Pralinen, Nuss-Nougat-Pralinen mit 68 Kakaoanteil und gerösteten Haselnüssen. Im Sommer läuft die Produktion für Weihnachten. Frigoulette beliefert Geschäfte in ganz Frankreich mit Malakoff-Pralinen / © Foto: Georg Berg
Bernard Xueref hat sich in einem Alter der Herstellung bester Schokolade verschrieben, in dem andere Menschen sich zur Ruhe setzen. 2013 kauft er auf São Tomé zwei Hektar Pilot-Parzellen. Ziel auf dem Versuchsterrain ist die Verbesserung der Anbaumethoden, um die Erträge und somit auch das Einkommen der Bauern vor Ort zu steigern / © Foto: Georg Berg
Die Malakoff-Nougat-Praline der Chocolaterie Frigoulette ist in ganz Frankreich erhältlich und besonders beliebt zu Weihnachten. Sie hebt sich äußerlich von den typischen Pralinen ab. Malakoff gehört zu den geschnittenen Pralinen, die ohne eine zusätzliche Hülle um den Kern auskommen / © Foto: Georg Berg
Mitarbeiter der Chocolaterie Frigoulettte in Beaufort-sur-Gervanne beim Zuschnitt von Nougat-Pralinen. Die geschnittene Praline kommt ohne eine zusätzliche Schokoladenhülle aus. Die Manufaktur verwendet ausschließlich biozertifizierte und fairtraide gehandelte Kakaobohnen aus São Tomé / © Foto: Georg Berg
Bernard Xueref, Gründer der Chocolaterie Frigoulette, entdeckte seine Leidenschaft für die Kakaobohne aus São Tomé 2010. In einem Alter, in dem andere über den Ruhestand nachdenken, baute er ein Unternehmen auf, das auf Qualtität, Bio-Produktion, Fairtrade, soziales Engagement und interkulturellen Austausch ausgerichtet ist / © Foto: Georg Berg
Ein Mitarbeiter der Chocolaterie Frigoulette wiegt Zutaten für die berühmte Malakoff-Praline ab. Bei Frigoulette werden keine tierischen Fette wie Milch, Sahne oder Butter verarbeitet. Auch Palmöl kommt nicht zum Einsatz. Stattdessen 68 prozentiger Kakaoanteil und echte Kakaobutter aus São Tomé / © Foto: Georg Berg
Ein Mitarbeiter der Chocolaterie Frigoulette verschließt den Mélangeur, in dem die abgewogenen Zuten gemischt und erwärmt werden. Bei Frigoulette werden keine tierischen Fette wie Milch, Sahne oder Butter verarbeitet. Auch Palmöl kommt nicht zum Einsatz. Stattdessen 68 prozentiger Kakaoanteil und echte Kakaobutter aus São Tomé / © Foto: Georg Berg
Bernard Xueref, Gründer von Frigoulette Chocolaterie in seiner Manufaktur. Seine Leidenschaft für die Kakaobohnen aus São Tomé entdeckte er 2010. Die Aromen der Grand-Cru Kakaobohne beschreibt er mit den Noten von Zimt, Karamell und Tabak, leicht floral und wenig säuerlich / © Foto: Georg Berg
Einkauf in der Chocolaterie Frigoulette in Beaufort-sur-Gervanne. In der offenen Küche im Hintergrund werden im Sommer bereits Nougat-Pralinen für Weihnachten hergestellt / © Foto: Georg Berg
Probierschalen mit Kakaobohnen aus São Tomé in der Chocolaterie Frigoulett in Beaufort-sur-Gervanne. Besucher können die Kakabohnen geröstet, im Zuckermantel und mit Schokolade umhüllt probieren. Frigoulette verwendet ausschließlich die Kakaobohne aus São Tomé / © Foto: Georg Berg
In der Chocolaterie Frigoulette steht die Herkunft für das Ausgangsprodukt aller Schokoladenkreationen, die Kakaobohnen von São Tomé im Mittelpunkt. São Tomé und Príncipe ist nach den Seychellen der zweitkleinste Staat Afrikas. Der Inselstaat im Golf von Guinea liegt etwa 200 km vor der Küste Afrikas westlich vor Äquatorialguinea und Gabun / © Foto: Georg Berg
Alle Produkte der Chocolaterie Frigoulettte werden aus den Kakaobohnen von São Tomé hergestellt. Für Firmengründer Bernard Xueref sind es die besten Kakaobohnen der Welt. Sie stammen von einer Premiere-Grand-Cru Plantage und sind biozertifiziert. Transparenz, Respekt vor der Natur und eine enge und persönlicheh Zusammenarbeit mit dem Partner Kafka sind Bernard Xueref wichtig / © Foto: Georg Berg
Die Schokoladen-Manufaktur Frigoulette liegt im Dorf Beaufort-sur-Gervanne mitten im Naturpark Vercors. Eine kurvige Straße führt aus dem Dorf heraus Richtung Frigoulette. Die Manufaktur ist nach dem Land benannt, auf dem die Familie von Bernard Xueref seit Generationen Landwirtschaft betreibt. Über dem Eingang des Holzbaus hängen die Flaggen von Frankreich und São Tomé & Principe / © Foto: Georg Berg
Sack mit Kakaobohnen aus São Tomé & Principe. Der Inselstaat im Golf von Guinea trägt auch den Namen Schokoladeninsel. 1822 ließen sich portugiesischen Siedler aus Brasilien auf São Tomé & Principe nieder. Sie brachten auch Kakaopflanzen mit. Die Aromen der Grand-Cru Kakaobohne von Sao Toné beschreibt Firmengründer Bernard Xueref mit den Noten von Zimt, Karamell und Tabak, leicht floral und wenig säuerlich / © Foto: Georg Berg
Die Übernachtungskosten im Tal der Drôme wurden vom Tourismusbüro übernommen