Vorarlberg in Österreich ist für kunstsinnige Menschen eine Reise wert. Ganzjährig hat das Kunsthaus Bregenz geöffnet. Berühmt sind die Bregenzer Festspiele auf der Seebühne sowie die Schubertiade in Schwarzenberg mit Liederabenden und Klavierkonzerten. Bekannt ist Bregenz auch für Architektur.
Ein anderes Beispiel ist die Werkraumschau Bregenzerwald in Andelsbuch. Das von Peter Zumthor, dem bekannten Schweizer Architekten als Multifunktionsbau entworfene Werkraumhaus wird alljährlich zur Bühne herausragender handwerklicher Exponate. Und dann gibt es ja noch Krumbach. Ein kleiner Ort mitten in der Voralberger Landidylle.
Dort stehen seit 2014 sieben von international bekannten Architekten entworfene und von regionalen Handwerksbetrieben gebaute Bushaltestellen. Sieben Wartehäuschen, die Kultur, Wirtschaft und Architektur unter ein Dach bringen. Architekturliebhaber aus aller Welt sind eingeladen, hier ein-, aus- oder umzusteigen. Gästen der Region wird dies besonders leicht gemacht. Die Bregenzerwald Gäste Card beinhaltet auch die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel.
Sieben auf einen Streich: BUS:STOP Krumbach
Nein, es sind nicht die sieben Weltwunder, aber diese sieben Wartehüsle sind auf das angenehmste mit einer Busfahrt zu erreichen. Der Verein Kultur Krumbach lud 2013 sieben internationale Architekturbüros aus Belgien, Norwegen, Spanien, Chile, Japan, China und Russland ein, in seiner Gemeinde neue Bushaltestellenhäuschen in weltoffenem Design zu errichten. Ihnen zur Seite standen dabei jeweils ein regionales Architekturbüro sowie zwanzig lokale Handwerksbetriebe. Die Architekturbüros sollten ohne Honorar liefern. Dennoch haben alle in kürzester Zeit zugesagt. Nahezu offen waren die Bedingungen, die es einzuhalten galt: Einen Bezug zur Region sollten die Entwürfe haben, aus widerstandsfähigem Material und funktional sollten sie sein. Ein Dialog mit den Menschen, der Landschaft und der lokalen Baukultur und Handwerkstradition sollte entstehen.
Dietmar Steiner, Direktor des Architekturzentrum Wien a.D. und Kurator des Projekts. „Wir wollten den Bregenzerwald und das hier ansässige Handwerk der internationalen Architektur zugänglich machen.“ Beides scheint gelungen. Krumbachs Bürgermeister Anton Hirschbühl will die Wartehüsle nicht nur als Kunstprojekt verstanden wissen. „Wir wollen vor allem ein attraktives Zeichen in Richtung klimabewusstem Nahverkehr setzen.“ Zu finden sind die BUS:STOP Wartehäuschen an den Landbuslinien Nummer 25 und 29.
Nichts leichter als das. Wir machen uns vom Romantik Hotel Das Schiff in Hittisau mit der Linie 25 auf den Weg und stellen fest: So schön kann warten sein!