Outback-Luxus im wilden Norden Australiens
Nur 25 Flugminuten sind es von Darwin aus mit der Cessna 210 ins Outback zum Mary River Airstrip, von dem aus die Bamurru Plains Lodge mit einem Geländefahrzeug schnell erreichbar ist. Die Landschaft am Top End Australiens ist mit dem afrikanischen Okavango Delta vergleichbar. An kaum einer anderen Stelle der Welt gibt es ein Gebiet, das auf ausgedehnten Wasserflächen einen größeren Bestand an wild vorkommenden Tierarten hat. Nur dass in Australien Krokodile und Wasserbüffel statt Zebras und Löwen die Hauptrolle spielen.

Schnell nehmen Reisende sich hier als Teil der Umgebung wahr. Die Liste der prominenten Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kunst, die hier schon kostbare Tasge verbracht haben, ist lang. Maximal 20 Gäste finden zu den Mahlzeiten Platz an der langen Tafel im Hauptgebäude der Lodge. In zehn auf dem Gelände verteilte Bungalowsuiten können sich die Gäste zurückziehen.

Die auf dem weitläufigen Areal der Lodge verteilten Privatunterkünfte, stehen auf Stelzen, sind dezent eingerichtet und schenken dafür den unmittelbaren Kontakt zur Natur. Weit weg von Heimat und Beruf wird schon nach kurzer Zeit weder Internet noch Mobilfunk vermisst. Die Sinne öffnen sich für neue Reize.

In den Bäumen über dem Dach fangen schon früh am morgen Kakadus an zu plappern und ein Gecko bewegt sich behände über das Insektengitter, aus dem die drei Wände des Schlafzimmers bestehen. Gut möglich, dass man mitten in einer Büffelherde erwacht. Dabei ist die Privatsphäre jederzeit gewahrt, denn das große Bett ist von außen nicht zu erkennen.



Zum unprätentiösen Konzept gehört auch die Beschränkung auf das Wesentliche. Warmes Wasser in der Dusche ist genau so selbstverständlich wie die gut bestückte Bar, die den Gästen jederzeit offen steht. Schnell merkt der Gast, dass es keine Komforteinschränkung ist, an einem solch abgelegenen Ort sorgsam mit der (Sonnen-)Energie umzugehen. Und auch sonst sind die Belastung der Umwelt auf ein Mindestmaß beschränkt. Fernseher, Minibar oder einen Wasserkessel sucht man in den Bungalows vergebens. Im Haupthaus gibt es die Lobby mit Bar, Bibliothek und das Wasser im Swimming-Pool auf der Terrasse scheint bis zu den Büffelherden zu reichen.

Jeden Abend sitzen alle Gäste gemeinsam am großen Tisch, tauschen sich über ihre Tageserlebnisse aus und lassen sich überraschen, welche lokalen Köstlichkeiten der Koch aus Bali für sie in der offenen Küche zubereitet hat. Madé kombiniert typisch australische Produkte zu ausgefeilten Rezepten und setzt den inspirierenden Tageserlebnissen beim Dinner an der Tafel noch den kulinarischen Kick drauf.
Ein engagiertes Team kümmert sich um die Gäste
Die Kellnerinnen und Kellner meint man schon mal gesehen zu haben, und wirklich: Tagsüber hat der Ein oder Andere die verschiedenen Unternehmungen begleitet, die alle ohne zusätzliche Kosten angeboten werden. Während des Tages wechseln die Angestellten zwischen verschieden Tätigkeiten als Guides, Bootsfahrer oder Handwerker.

Justin ist unser Begleiter auf einem Quad-Ausflug über das weitläufige Gebiet der Büffel-Ranch. Als Rammstein-Fan freut er sich über deutsche Touristen. Er ist, wie viele Australier, begeisterter Surfer. Wegen der Krokodile kann er diesem Hobby jedoch nicht im Northern Territory fröhnen. Die Angestellten der Bamurru Plains Lodge arbeiten zwei Wochen lang täglich und haben dann eine Woche lang frei. Diese Freizeit nutzt er regelmäßig für Trips zu den besten Surfstränden in Bali oder zur Gold-Coast in New South Wales.

Dem Wohl der Gäste verpflichtet
Weil die Zahl der Gäste in Bamurru Plains limitiert ist, ist ein festes Animationsprogramm nicht nötig. Spontan bespricht man mit abends mit dem Team, wonach für den nächsten Tag der Sinn steht. Eines ist aber sicher. Jederzeit sind Begleitpersonen verfügbar, die sich mit der Gegend, den Fahrzeugen aber auch mit den Gefahren auskennen, die es zu überwinden gilt. Büffel, Krokodile und Schlangen sind jederzeit für eine Überraschung gut. Aber seit Bestehen der Lodge ist es nur einmal vorgekommen, dass jemand von einer Schlange gebissen wurde. Hollywood-Schauspieler Nicolas Cage ist gegen den ausdrücklichen Rat ohne Taschenlampe zu seinem Bungalow zurückgekehrt und hat auf dem Weg eine Giftschlange übersehen. Mit dem schnell herbeigerufenen Flugzeug konnte er nach Darwin ausgeflogen und im Krankenhaus gut versorgt werden.

Ausflug ins Sumpfgelände
Wir haben uns für eine Tour mit dem Airboat entschieden. Die ausgedehnten Sumpfgebiete um den Swim River sind mit so einem Propellerboot am besten zu erreichen. Sam, unser 19-jähriger Pilot, findet sich perfekt in der undurchdringlich wirkenden Wildnis zurecht.
Sam stoppt einige hundert Meter weiter sein Propellerboot an einer Lotuspflanze, deren Stengel er abbricht. Eine zähe Flüssigkeit fließt heraus und wird an der Luft schnell hart. Der Faden wird innerhalb kürzester Zeit fest und lässt sich zu sehr festen Schnüren flechten. Die Aboriginals haben sich diese Eigenschaften zum Beispiel auch zunutze gemacht, indem sie solche Fäden wie Zahnseide verwenden.
Morgenspaziergang
Am nächsten Tag bekommen wir zu Fuß und nicht durch ein Fahrzeug geschützt die australische Wildnis wieder von einer ganz anderen Seite zu spüren. Wie soll man sich verhalten, wenn eine Büffelkuh schützend ihren Nachwuchs verteidigen will? „Auf keinen Fall weglaufen“, sagt Sam, „denn dem Büffeltempo ist kein Mensch gewachsen.“
Buschsafari im Geländewagen mit Emma
Alle Guides haben ihre eigenen Talente. Emma Waters schreibt zur Zeit ein Buch über Umweltmanagement und man merkt ihr das große Interesse für die praktischen Details an. Immer wieder verlässt sie die Piste, findet kleine seltene Pflanzen und Tiere, deren Besonderheiten sie erklären kann
Vermeidung des Überflüssigen zeigt Wirkung
Die Bumurru Plains Lodge vermittelt dem anspruchsvollen Gast das unmittelbarste Erlebnis weit ab vom Trubel der Welt. Jeder Gast kann, ohne so hart wie damals arbeiten zu müssen, die Abläufe nachvollziehen, die seinerzeit nötig waren, als sich hier die ersten Siedler eingerichtet haben, .
In den Bamurru Plains fühlt man sich in eine Welt entführt, die nicht weiter weg von unserem dicht besiedelten Deutschland sein kann, aber mit modernen Verkehrsmitteln dennoch schnell zu erreichen ist. So heißt es nach den erholsamen Tagen, die wie im Flug vergangen zu sein scheinen, Abschied zu nehmen. Auf der Buschpiste ist das kleine Flugzeug schon gelandet, das uns zurück nach Darwin bringt.
Reisehinweise: Australien für europäische Touristen
Die Recherchereise wurde vom Tourismusbüro des Northern Territory unterstützt