Bamurru Plains Lodge

Outback-Luxus im wilden Norden Australiens

Nur 25 Flugminuten sind es von Darwin aus mit der Cessna 210 ins Outback zum Mary River Airstrip, von dem aus die Bamurru Plains Lodge mit einem Geländefahrzeug schnell erreichbar ist. Die Landschaft am Top End Australiens ist mit dem afrikanischen Okavango Delta vergleichbar. An kaum einer anderen Stelle der Welt gibt es ein Gebiet, das auf ausgedehnten Wasserflächen einen größeren Bestand an wild vorkommenden Tierarten hat. Nur dass in Australien Krokodile und Wasserbüffel statt Zebras und Löwen die Hauptrolle spielen.

Ein Schwarm gefiederter Pfeifenenten erhebt sich in die Lüfte / © Foto: Georg Berg
Ein Schwarm gefiederter Pfeifenenten erhebt sich in die Lüfte / © Foto: Georg Berg

Schnell nehmen Reisende sich hier als Teil der Umgebung wahr. Die Liste der prominenten Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kunst, die hier schon kostbare Tasge verbracht haben, ist lang. Maximal 20 Gäste finden zu den Mahlzeiten Platz an der langen Tafel im Hauptgebäude der Lodge. In zehn auf dem Gelände verteilte Bungalowsuiten können sich die Gäste zurückziehen.

In ausreichender Distanz voneinander, dafür aber umso näher an der Natur stehen zehn Suiten und Bungalows / © Foto: Georg Berg
In ausreichender Distanz voneinander, dafür aber umso näher an der Natur stehen zehn Suiten und Bungalows / © Foto: Georg Berg

Die auf dem weitläufigen Areal der Lodge verteilten Privatunterkünfte, stehen auf Stelzen, sind dezent eingerichtet und schenken dafür den unmittelbaren Kontakt zur Natur. Weit weg von Heimat und Beruf wird schon nach kurzer Zeit weder Internet noch Mobilfunk vermisst. Die Sinne öffnen sich für neue Reize.

Unverstellter Panoramablick aus dem Schlafzimmer. Zweckmäßiger könnte die Einrichtung nicht sein / © Foto: Georg Berg
Unverstellter Panoramablick aus dem Schlafzimmer. Zweckmäßiger könnte die Einrichtung nicht sein / © Foto: Georg Berg

In den Bäumen über dem Dach fangen schon früh am morgen Kakadus an zu plappern und ein Gecko bewegt sich behände über das Insektengitter, aus dem die drei Wände des Schlafzimmers bestehen. Gut möglich, dass man mitten in einer Büffelherde erwacht. Dabei ist die Privatsphäre jederzeit gewahrt, denn das große Bett ist von außen nicht zu erkennen.

An der Wand erkennt man den Grund, warum in der Nacht keine Mücke lästig geworden ist: Zufrieden wandert ein Gecko über das von außen unsichtbare Fliegengitter, aus dem die ganze Wand besteht / © Foto: Georg Berg
An der Wand erkennt man den Grund, warum in der Nacht keine Mücke lästig geworden ist: Zufrieden wandert ein Gecko über das von außen unsichtbare Fliegengitter, aus dem die ganze Wand besteht / © Foto: Georg Berg
Die Sonne geht auf und in den Bäumen werden die Kakadus wach / © Foto: Georg Berg
Die Sonne geht auf und in den Bäumen werden die Kakadus wach / © Foto: Georg Berg
Idyll mit Känguru: Büffelherde vor dem Schlafzimmer / © Foto: Georg Berg
Idyll mit Känguru: Büffelherde vor dem Schlafzimmer / © Foto: Georg Berg

Zum unprätentiösen Konzept gehört auch die Beschränkung auf das Wesentliche. Warmes Wasser in der Dusche ist genau so selbstverständlich wie die gut bestückte Bar, die den Gästen jederzeit offen steht. Schnell merkt der Gast, dass es keine Komforteinschränkung ist, an einem solch abgelegenen Ort sorgsam mit der (Sonnen-)Energie umzugehen. Und auch sonst sind die Belastung der Umwelt auf ein Mindestmaß beschränkt. Fernseher, Minibar oder einen Wasserkessel sucht man in den Bungalows vergebens. Im Haupthaus gibt es die Lobby mit Bar, Bibliothek und das Wasser im Swimming-Pool auf der Terrasse scheint bis zu den Büffelherden zu reichen.

Der gut gelaunte Koch heißt Madé, stammt aus aus Bali und ist seit Jahren Küchenchef der Bamuru Plains Lodge und für viele der gut betuchten Gäste ein guter Grund, hier her zu kommen. Manch einer hat ihn schon für eigene Festlichkeiten gebucht / © Foto: Georg Berg
Der gut gelaunte Koch heißt Madé, stammt aus aus Bali und ist seit Jahren Küchenchef der Bamuru Plains Lodge und für viele der gut betuchten Gäste ein guter Grund, hier her zu kommen. Manch einer hat ihn schon für eigene Festlichkeiten gebucht / © Foto: Georg Berg

Jeden Abend sitzen alle Gäste gemeinsam am großen Tisch, tauschen sich über ihre Tageserlebnisse aus und lassen sich überraschen, welche lokalen Köstlichkeiten der Koch aus Bali für sie in der offenen Küche zubereitet hat. Madé kombiniert typisch australische Produkte zu ausgefeilten Rezepten und setzt den inspirierenden Tageserlebnissen beim Dinner an der Tafel noch den kulinarischen Kick drauf.

Ein engagiertes Team kümmert sich um die Gäste

Die Kellnerinnen und Kellner meint man schon mal gesehen zu haben, und wirklich: Tagsüber hat der Ein oder Andere die verschiedenen Unternehmungen begleitet, die alle ohne zusätzliche Kosten angeboten werden. Während des Tages wechseln die Angestellten zwischen verschieden Tätigkeiten als Guides, Bootsfahrer oder Handwerker.

Die Büffelfarm, auf deren Gelände sich die Bamurru Plains Lodge befindet, erstreckt sich über 300 Quadratkilometer und lässt sich gut auf Quads erfahren / © Foto: Georg Berg
Die Büffelfarm, auf deren Gelände sich die Bamurru Plains Lodge befindet, erstreckt sich über 300 Quadratkilometer und lässt sich gut auf Quads erfahren / © Foto: Georg Berg

Justin ist unser Begleiter auf einem Quad-Ausflug über das weitläufige Gebiet der Büffel-Ranch. Als Rammstein-Fan freut er sich über deutsche Touristen. Er ist, wie viele Australier, begeisterter Surfer. Wegen der Krokodile kann er diesem Hobby jedoch nicht im Northern Territory fröhnen. Die Angestellten der Bamurru Plains Lodge arbeiten zwei Wochen lang täglich und haben dann eine Woche lang frei. Diese Freizeit nutzt er regelmäßig für Trips zu den besten Surfstränden in Bali oder zur Gold-Coast in New South Wales.

Durch das Gras vor den Büffeln schlängelt sich eine Olivepython. Diese Schlangen sind ungiftig und können bis zu vier Metern lang werden / © Foto: Georg Berg
Durch das Gras vor den Büffeln schlängelt sich eine Olivepython. Diese Schlangen sind ungiftig und können bis zu vier Metern lang werden / © Foto: Georg Berg

Dem Wohl der Gäste verpflichtet

Weil die Zahl der Gäste in Bamurru Plains limitiert ist, ist ein festes Animationsprogramm nicht nötig. Spontan bespricht man mit abends mit dem Team, wonach für den nächsten Tag der Sinn steht. Eines ist aber sicher. Jederzeit sind Begleitpersonen verfügbar, die sich mit der Gegend, den Fahrzeugen aber auch mit den Gefahren auskennen, die es zu überwinden gilt. Büffel, Krokodile und Schlangen sind jederzeit für eine Überraschung gut. Aber seit Bestehen der Lodge ist es nur einmal vorgekommen, dass jemand von einer Schlange gebissen wurde. Hollywood-Schauspieler Nicolas Cage ist gegen den ausdrücklichen Rat ohne Taschenlampe zu seinem Bungalow zurückgekehrt und hat auf dem Weg eine Giftschlange übersehen. Mit dem schnell herbeigerufenen Flugzeug konnte er nach Darwin ausgeflogen und im Krankenhaus gut versorgt werden.

Ein Propellerboot ist für die Fortbewegung in Sümpfen ideal / © Foto: Georg Berg
Ein Propellerboot ist für die Fortbewegung in Sümpfen ideal / © Foto: Georg Berg

Ausflug ins Sumpfgelände

Wir haben uns für eine Tour mit dem Airboat entschieden. Die ausgedehnten Sumpfgebiete um den Swim River sind mit so einem Propellerboot am besten zu erreichen. Sam, unser 19-jähriger Pilot, findet sich perfekt in der undurchdringlich wirkenden Wildnis zurecht.

Aufgeregt hebt eine Spaltfußgans ab / © Foto: Georg Berg
Aufgeregt hebt eine Spaltfußgans ab / © Foto: Georg Berg
An den auf ihnen sitzenden Kuhreihern sind Wasserbüffel schon von weitem  zu erkennen / © Foto: Georg Berg
An den auf ihnen sitzenden Kuhreihern sind Wasserbüffel schon von weitem zu erkennen / © Foto: Georg Berg
Bei langsamer Fahrt gleitet das Boot still durch den Wald. Die für Australien so typischen Eukalyptusbäume haben sich an die jährlich wiederkehrenden Überflutungen während der Regenzeit angepasst / © Foto: Georg Berg
Bei langsamer Fahrt gleitet das Boot still durch den Wald. Die für Australien so typischen Eukalyptusbäume haben sich an die jährlich wiederkehrenden Überflutungen während der Regenzeit angepasst / © Foto: Georg Berg
Der Frieden täuscht, obwohl man sie sogar aus der Nähe nicht sofort erkennt; Salzwasserkrokodile können blitzschnell attackieren / © Foto: Georg Berg
Der Frieden täuscht, obwohl man sie sogar aus der Nähe nicht sofort erkennt; Salzwasserkrokodile können blitzschnell attackieren / © Foto: Georg Berg

Sam stoppt einige hundert Meter weiter sein Propellerboot an einer Lotuspflanze, deren Stengel er abbricht. Eine zähe Flüssigkeit fließt heraus und wird an der Luft schnell hart. Der Faden wird innerhalb kürzester Zeit fest und lässt sich zu sehr festen Schnüren flechten. Die Aboriginals haben sich diese Eigenschaften zum Beispiel auch zunutze gemacht, indem sie solche Fäden wie Zahnseide verwenden.

Sam greift ein Lotusblatt, bricht den Stengel durch und zieht aus dem Pflanzensaft einen Faden lang / © Foto: Georg Berg
Sam greift ein Lotusblatt, bricht den Stengel durch und zieht aus dem Pflanzensaft einen Faden lang / © Foto: Georg Berg
Dank des nach diesen Pflanzen benannte Lotuseffektes lassen sich die Blätter auch als Trinkgefäß benutzen / © Foto: Georg Berg
Dank des nach diesen Pflanzen benannte Lotuseffektes lassen sich die Blätter auch als Trinkgefäß benutzen / © Foto: Georg Berg
Das australische Blatthühnchen wird auch Jesusvogel oder Lotusbird genannt, weil es durch seine langen Hinterzehen leicht auf Wasserpflanzen laufen kann / © Foto: Georg Berg
Das australische Blatthühnchen wird auch Jesusvogel oder Lotusbird genannt, weil es durch seine langen Hinterzehen leicht auf Wasserpflanzen laufen kann / © Foto: Georg Berg

Morgenspaziergang

Am nächsten Tag bekommen wir zu Fuß und nicht durch ein Fahrzeug geschützt die australische Wildnis wieder von einer ganz anderen Seite zu spüren. Wie soll man sich verhalten, wenn eine Büffelkuh schützend ihren Nachwuchs verteidigen will? „Auf keinen Fall weglaufen“, sagt Sam, „denn dem Büffeltempo ist kein Mensch gewachsen.“

Bei der Begegnung mit Wasserbüffeln hilft gegenseitiger Respekt. Wichtig ist, dass sich die Tiere nicht in die Enge getrieben fühlen / © Foto: Georg Berg
Bei der Begegnung mit Wasserbüffeln hilft gegenseitiger Respekt. Wichtig ist, dass sich die Tiere nicht in die Enge getrieben fühlen / © Foto: Georg Berg
Abwehrbereite Wasserbüffelfamilie / © Foto: Georg Berg
Abwehrbereite Wasserbüffelfamilie / © Foto: Georg Berg
Die Wappentiere Australiens - Kängurus  sind neugierig - aber in ihrer Aggressivität auch nicht zu unterschätzen / © Foto: Georg Berg
Die Wappentiere Australiens – Kängurus sind neugierig – aber in ihrer Aggressivität auch nicht zu unterschätzen / © Foto: Georg Berg

Buschsafari im Geländewagen mit Emma

Alle Guides haben ihre eigenen Talente. Emma Waters schreibt zur Zeit ein Buch über Umweltmanagement und man merkt ihr das große Interesse für die praktischen Details an. Immer wieder verlässt sie die Piste, findet kleine seltene Pflanzen und Tiere, deren Besonderheiten sie erklären kann

Bei der Buschsafari achtet Emma auf viele kleine Dinge. Hier zeigt sie kleine Früchte, aus denen Strychnin, ein Gift und Dopingmittel, gewonnen werden kann / © Foto: Georg Berg
Bei der Buschsafari achtet Emma auf viele kleine Dinge. Hier zeigt sie kleine Früchte, aus denen Strychnin, ein Gift und Dopingmittel, gewonnen werden kann / © Foto: Georg Berg
Die ungiftige Andreaskreuzspinne heißt so, weil sie mit acht paarförmig wie ein Andreaskreuz angeordneten Beinen in ihrem Netz auf Beute wartet / © Foto: Georg Berg
Die ungiftige Andreaskreuzspinne heißt so, weil sie mit acht paarförmig wie ein Andreaskreuz angeordneten Beinen in ihrem Netz auf Beute wartet / © Foto: Georg Berg
Am Ende der Safari werden Canapes und kühle Getränken auf der Ladefläche des Geländefahrzeugs serviert und als zünftiger Sundowner zelebriert / © Foto: Georg Berg
Am Ende der Safari werden Canapes und kühle Getränken auf der Ladefläche des Geländefahrzeugs serviert und als zünftiger Sundowner zelebriert / © Foto: Georg Berg
Jede Minute eine neue Farbkomposition beim Sonnenuntergang am Mary River / © Foto: Georg Berg
Jede Minute eine neue Farbkomposition beim Sonnenuntergang am Mary River / © Foto: Georg Berg

Vermeidung des Überflüssigen zeigt Wirkung

Die Bumurru Plains Lodge vermittelt dem anspruchsvollen Gast das unmittelbarste Erlebnis weit ab vom Trubel der Welt. Jeder Gast kann, ohne so hart wie damals arbeiten zu müssen, die Abläufe nachvollziehen, die seinerzeit nötig waren, als sich hier die ersten Siedler eingerichtet haben, .

Keine goldenen Wasserhähne sondern Geborgenheit fernab der Metropolen verkörpert jedes Detail der Bamurru Plains Lodge / © Foto: Georg Berg
Keine goldenen Wasserhähne sondern Geborgenheit fernab der Metropolen verkörpert jedes Detail der Bamurru Plains Lodge / © Foto: Georg Berg
Einrichtungsgegenstände aus der Zeit der Pioniere gehen zusammen mit der edlen Reinigungslotion eine Verbindung ein, die provoziert und gleichzeitig den Erfahrungshorizont erweitert / © Foto: Georg Berg
Einrichtungsgegenstände aus der Zeit der Pioniere gehen zusammen mit der edlen Reinigungslotion eine Verbindung ein, die provoziert und gleichzeitig den Erfahrungshorizont erweitert / © Foto: Georg Berg

In den Bamurru Plains fühlt man sich in eine Welt entführt, die nicht weiter weg von unserem dicht besiedelten Deutschland sein kann, aber mit modernen Verkehrsmitteln dennoch schnell zu erreichen ist. So heißt es nach den erholsamen Tagen, die wie im Flug vergangen zu sein scheinen, Abschied zu nehmen. Auf der Buschpiste ist das kleine Flugzeug schon gelandet, das uns zurück nach Darwin bringt.

Nicht nur das Gepäck wird gewogen. Alle Passagiere bekommen in der Cessna 210 ihren Sitzplatz nach dem Gewicht zugewiesen, das sie auf die Waage bringen. Je besser das Gewicht verteilt ist, desto stabiler liegt später die Maschine in der Luft / © Foto: Georg Berg
Nicht nur das Gepäck wird gewogen. Alle Passagiere bekommen in der Cessna 210 ihren Sitzplatz nach dem Gewicht zugewiesen, das sie auf die Waage bringen. Je besser das Gewicht verteilt ist, desto stabiler liegt später die Maschine in der Luft / © Foto: Georg Berg

Reisehinweise: Australien für europäische Touristen

Unsere Arbeitsweise zeichnet sich durch selbst erlebte, gut recherchierte Textarbeit und professionelle, lebendige Fotografie aus. Für alle Geschichten gilt, dass Reiseeindrücke und Fotos am selben Ort entstehen. So ergänzen und stützen die Fotos das Gelesene und tragen es weiter.

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Die Recherchereise wurde vom Tourismusbüro des Northern Territory unterstützt

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