Auf der Insel Gozo, Teil der maltesischen Inseln, ist Trinkwasser knapp. Vor allem auf der kleinen Insel gibt es keine natürlichen Wasserreservoirs oder Flüsse, da die seltenen Niederschläge schnell im kalkreichen Boden versickern. Im Jahr 1888 stieß Guzepp Rapa, während er versuchte, einen Brunnen hinter seinem Haus zu graben, auf eine Tropfsteinhöhle. Die Höhle erhielt den Namen Ninu’s Cave, nach dem damaligen Besitzer des Grundstücks, Ninu Carmel. Heute ermöglichen die Tochter und der Enkel von Guzepp Rapa Besuchern den Zugang zu dieser geologischen Sensation unter ihrem Wohnhaus.
![Die Tochter des Entdeckers einer Tropfsteinhähle auf Gozo öffnet uns die Tür zu ihrem Privathaus. In die Höhle hinter ihrem Haus begleitet uns ihr Sohn Joseph Bajada / © Foto: Georg Berg](https://mlbrir8kaysj.i.optimole.com/w:1240/h:827/q:mauto/f:best/https://tellerrandstories.de/wp-content/uploads/2024/05/fx__1684_2x23_1301-eyeturner-georg-berg-verbessert-rr-gozo-2w8xb72-eyeturner-georg-berg.jpg)
Joseph Bajada, ein handwerklich begabter Mann und Enkel des Entdeckers, hat selbst für die Beleuchtung der Höhle gesorgt. Er übernimmt die Führungen für ein Jahr, bevor er sich mit seinen Nachbarn abwechselt. Diese Vereinbarung haben sie getroffen, da sich die 160 Quadratmeter große Höhle in vier Metern Tiefe unter beiden Häusern befindet.
![Eine steile gewundene Treppe führt in Ninu's Tropfsteinhöhle, die sich auf Gozo im Ort Xaghra unter zwei Wohnhäusern befindet / © Foto: Georg Berg](https://mlbrir8kaysj.i.optimole.com/w:1240/h:827/q:mauto/f:best/https://tellerrandstories.de/wp-content/uploads/2024/05/fx__1743_2x23_1301-eyeturner-georg-berg-verbessert-rr-gozo-2w8x14g-eyeturner-georg-berg.jpg)
![Joseph Bajada führt Besucher durch die Tropfsteinhöhle Ninu's Cave. Er wechselt sich dabei jährlich mit seinem Nachbarn ab, denn die Höhle befindet sich unter beiden Häusern / © Foto: Georg Berg](https://mlbrir8kaysj.i.optimole.com/w:1240/h:827/q:mauto/f:best/https://tellerrandstories.de/wp-content/uploads/2024/05/fx__1731_2x23_1301-eyeturner-georg-berg-verbessert-rr-gozo-2w8xb8h-eyeturner-georg-berg.jpg)
Dank des privaten Engagements der Bewohner sind die empfindlichen, jahrtausendealten Tropfsteine gut beleuchtet und vor Beschädigungen und Vandalismus geschützt. Es gibt weder ein Kassenhäuschen noch feste Öffnungszeiten. Interessierte Besucher klingeln einfach an der Haustür, bitten um Zugang und spenden einen Obolus für die Besichtigung.
![Langsam bildet sich ein Tropfen mineralreichen Wassers und so entsteht ein zunächst strohalmdickes Höhlenmineral, das mehrere Jahre braucht, um einen Millimeter zu wachsen / © Foto: Georg Berg](https://mlbrir8kaysj.i.optimole.com/w:1240/h:827/q:mauto/f:best/https://tellerrandstories.de/wp-content/uploads/2024/05/fx__1728_2x23_1301-eyeturner-georg-berg-verbessert-rr-gozo-2w8xb8f-eyeturner-georg-berg.jpg)
![Ninu's Cave ist eine Tropfsteinhöhle auf Gozo, die auf der Suche nach Wasser zufällig von Guzepp Rapa unter seinem Wohnhaus entdeckt worden ist. Inzwischen führen die Nachfahren in der dritten Generation in die Höhle. Der Name der Höhle geht auf den Landbesitzer Ninu Carmel zur Zeit der Entdeckung 1888 zurück / © Foto: Georg Berg](https://mlbrir8kaysj.i.optimole.com/w:1240/h:827/q:mauto/f:best/https://tellerrandstories.de/wp-content/uploads/2024/05/fx__1709_2x23_1301-eyeturner-georg-berg-verbessert-rr-gozo-2w8xb6y-eyeturner-georg-berg.jpg)
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Odysseus auf Gozo?
Eine weitere Höhle auf Gozo, die jedoch heute leider nicht mehr zugänglich ist, ist die Kalypso-Grotte oberhalb der Ramla Bucht. Laut der Legende lebte Kalypso auf der Insel Ogygia, die von vielen Forschern mit Gozo gleichgesetzt wird. In ihrer Höhle soll sie den Helden Odysseus sieben Jahre lang gefangen gehalten und versucht haben, ihn zu verführen. Die tatsächliche Höhle auf Gozo, bekannt als Calypso’s Cave, ist eine große, hallenförmige Höhle von etwa 50 Metern Länge mit vier Quellen. Obwohl die Höhle nicht genau der Beschreibung in der Odyssee entspricht, wird sie oft als der Ort identifiziert, an dem sich die mythologische Geschichte abgespielt haben soll / © Foto: Georg Berg
Die Recherchereise wurde von VisitMalta und VisitGozo unterstützt